Alt 02.12.13, 17:01
Standard XETRA-SCHLUSS/Dem DAX geht nach drei Rekorden die Puste aus
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Dem deutschen Aktienmarkt ist der Atem ausgegangen. Nach drei Rekordhochs zum Schlusskurs in Folge stagnierte der DAX am Montag. Er gab um 3 Punkte auf 9.402 nach. Im frühen Handel hatte er noch das Rekordhoch vom Freitag bei 9.425 Punkten egalisiert. Vom deutschen Einkaufsmanagerindex, der im November auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren gestiegen ist, ging kaum noch Rückenwind für Aktien aus.

Im Gegenteil: Gute Konjunkturdaten könnten den Börsen sogar zum Verhängnis werden. "Die Investoren preisen nun verstärkt die damit auch steigende Wahrscheinlichkeit eines baldigen Kurswechsels der US-Notenbank in die Kurse ein", sagte Jens Klatt von Forex Capital Markets. Deren ultralockere Geldpolitik könnte also bald ein Ende haben und somit als Kurstreiber für die Börsen ausfallen.

Gebremst wurde die Aufwärtsdynamik auch von ThyssenKrupp. Das Unternehmen erlebt beim Verkauf seines Edelstahlgeschäfts ein Fiasko. Es sieht sich gezwungen, einen Teil des zu Jahresbeginn an den finnischen Metallhersteller Outokumpu verkauften Edelstahlgeschäfts wieder zurückzunehmen. Das kam für die Marktakteure gänzlich überraschend, sie zogen die Reißleine - die Aktie brach um 8,5 Prozent ein.

Belastend für den Kurs wirkte auch die anstehende Kapitalerhöhung. Etliche Händler rechnen damit, dass die Aufstockung des Aktienkapitals unmittelbar bevorsteht. Zudem hat ThyssenKrupp in den USA ein Stahlwerk an ein Konsortium aus den Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel für 1,55 Milliarden US-Dollar verkauft. Das ist weniger als viele Beobachter erwartet hatten.

Zweitgrößter Kursverlierer im DAX hinter der ThyssenKrupp-Aktie waren die Papiere von Lanxess. Eine Abstufung der Aktie auf "Halten" von "Kaufen" durch die Deutsche Bank ließ den Kurs um 2,6 Prozent fallen.

Aktien des Düngemittelproduzenten K+S setzten die jüngste Kurserholung fort und stiegen um 2,5 Prozent. Beobachtern zufolge wetten spekulative Akteure bei K+S in großem Stil mit geliehenen Aktien auf fallende Kurse. Geht diese Wette nicht auf, müssen die Short-Verkäufer die leer verkauften Aktien zurückkaufen, was den Kurs nach oben treibt.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/flf

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