Beitrag gelesen: 2452 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street setzt sich am Dienstag keine klare Tendenz durch. Der lustlose Vortageshandel mit wenig Bewegung scheint sich fortzusetzen. Belastet wird das Sentiment von der Nachricht, wonach die Impfungen in den USA mit dem Vakzin von Johnson & Johnson wegen Blutgerinnungsproblemen ausgesetzt werden sollen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA sowie die Behörde für Seuchenschutz haben eine kurzfristige Aussetzung der Impfungen empfohlen. Die Aktien des Pharmakonzerns geben 2,6 Prozent nach und belasten den Dow.
Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 33.620 Punkte, der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent, der technologielastige Nasdaq-Composite steigt mit leicht sinkenden Anleiherenditen um 0,5 Prozent. Die Verbraucherpreise im März sind indes kräftig und etwas deutlicher als vorhergesagt gestiegen. Die Jahresteuerung liegt klar über 2 Prozent - in der Kernrate jedoch noch darunter. Die zuletzt von einigen Volkswirten genannten Inflationswerte wurden aber nicht erreicht. Außerdem beruhe die anziehende Teuerung vor allem auf gestiegenen Energiepreisen, so Marktteilnehmer. Die US-Notenbank hatte ein mögliches Überschießen über das langfristige Ziel von 2 Prozent bereits in Aussicht gestellt. Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst erneut einer Zinserhöhung 2021 eine Absage erteilt und hohe Inflationswerte als temporär interpretiert. "Die Bewertungen am Aktienmarkt sind ein wenig überdehnt. Sollten die Renditen am Anleihemarkt im Zuge einer anziehenden Inflation steigen, könnte eine große Zahl institutioneller Anleger aus sehr risikoreichen Aktien in weniger risikoreiche Rentenpapiere rotieren. Denn dort gibt es noch immer eine komfortable Rendite", sagt Chefvolkswirt Ludovic Subran von der Allianz. Renten ziehen mit Daten leicht an Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen mit den Inflationsdaten leicht an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen dreht knapp ins Minus und sinkt auf 1,65 Prozent. Damit bewegen sich die Renditen weiter auf hohem Niveau, vom jüngsten Jahreshoch sind sie aber noch ein gutes Stück entfernt. Steigende Inflationserwartungen lassen die Renditen klettern. Zudem steigt die Aktivität am staatlichen Primärmarkt - auch in dieser Woche. Die Erdölpreise ziehen mit Daten aus China an. Die Exporte sind zwar im März langsamer als erwartet gestiegen, die Importe des Landes legten aber stärker als prognostiziert zu - auch aufgrund anziehender Öleinfuhren. Konjunktur und Ölnachfrage werden nach Einschätzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) in diesem Jahr von einem sich aufhellenden Ausblick und Konjunkturpaketen von historischer Größe gestützt. Das Erdölkartell erhöhte die Prognose für die globale tägliche Ölnachfrage 2021. Die Daten zur US-Inflationsentwicklung setzen indes den Dollar unter Druck. Der Euro steigt auf 1,1932 nach Wechselkursen um 1,1878 Dollar im Tagestief. Die Daten zur Preisentwicklung entfachten wegen des Einflusses der Energiepreise aktuell keine zusätzlichen Inflationssorgen, heißt es. Eine kleinen Hausse findet derweil bei der Krypto-Währungen statt, so steigt der Bitcoin auf ein Rekordhoch von über 63.700 Dollar. Am Goldmarkt steigt der Preis der Feinunze mit dem sinkenden Dollarkurs. Zudem verweisen Händler auf eine steigende Teuerung ohne kurzfristige Aussicht auf Zinserhöhungen. Das mache das Edelmetall attraktiv. Nvidia greift Intel und AMD an Bei den Branchen profitieren Technologiewerte wie Apple (+1,3%) oder Amazon (+1,5%) von den Sorgen um eine verzögerte Wiederöffnung der Wirtschaft im Gefolge der Probleme mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Leidtragende sind Einzelhandelswerte wie Bed Bath & Beyond (-5,5%) oder Macy's (-4,1%). Unter den Einzelaktien steigen Nvidia um 1,9 Prozent. Der US-Chipentwickler verstärkt seinen Wettbewerb mit Intel und AMD im Bereich der künstlichen Intelligenz und setzt dabei auf einen neuen Hauptprozessor für moderne Rechenzentren. Die Aktie des Flugzeugbauers Boeing zieht um 1,6 Prozent an. Händler verweisen auf 196 Bruttobestellungen im März. Diese entsprechen dem höchsten Wert seit Dezember 2018. Simulations Plus verlieren 7,4 Prozent. Das Unternehmen übertraf zwar seine eigenen Ziele im zweiten Quartal, hielt aber an den Jahresprognosen fest - und enttäuschte so. Die Titel von Fastenal, einem Hersteller von Verbindungsmitteln, fallen nach Vorlage des Geschäftsberichtes um 3,1 Prozent. Novocure schießen um über 37 Prozent empor und steigen auf Allzeithoch. Der Pharmakonzern teilt mit, dass ein unabhängiges Datenüberwachungskomitee die Zwischenanalyse einer Phase-3-Studie beschleunige. Bei der Studie handelt es sich um Tumorbehandlung. Die Tesla-Aktie baut die Vortagesgewinne weiter aus. Canaccord Genuity hatte die Aktie auf Kaufen nach oben genommen und das Kursziel auf 1.071 Dollar mehr als verdoppelt. Nun steigt sie nochmals um 4,8 Prozent auf 735,50 Dollar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz/thl (END) Dow Jones Newswires April 13, 2021 12:07 ET (16:07 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|