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Mit leicht erholten Kursen an Wall Street rechnen Händler am Mittwoch zur Eröffnung. Die Terminkontrakte auf die US-Hauptindizes zeigen vorbörsliche Aufschläge. Der S&P-500-Futures gewinnt um 14.40 Uhr MESZ 0,3%, der Futures auf den Nasdaq-Index 0,6%. Händler sehen darin jedoch nur Short-Eindeckungen nach dem Abverkauf am späten Dienstagabend.
Vor allem in den ausverkauften Energiewerten dürfte ersten Schnäppchenjäger auftauchen. Für langfristige Erholungen sei dies jedoch noch nicht ausreichend. "Der Markt fürchtet sich noch vor einer Welle von Herunterstufungen für die Öl- und Ölfeld-Aktien", sagt ein Händler. Immerhin rechne der Markt bei BP mittlerweile mit einem möglichen Schadens-Szenario von 15 bis 20 Mrd USD. Die Analysten von Morgan Stanley weisen zudem darauf hin, dass der Kurs von BP daneben vom politischen Druck getrieben wird. Das "Value"-Argument werde den Titel auf absehbare Zeit nicht stützen können. Zudem sehen Händler weiter alle rohstoffnahen Unternehmen unter Druck, nachdem die Rohstoffpreise auf dem Rückzug sind. Vor allem Kupfer wird weiter auf dem "absteigenden Ast" erwartet. Belastend seien hier Berichte über einen möglichen Lagerabbau in China. Nachrichtlich im Fokus steht besonders der Rücktritt des japanischen Premierministers. Die Eurozone ist demgegenüber leicht in den Hintergrund getreten, obwohl am Berichtstag die Kreditversicherungen auf italienische Staatsanleihen auf Rekordniveau gestiegen sind. In Japan ist Premierminister Yukio Hatoyama nach nur neun Monaten Amtszeit zurückgetreten. Allerdings weist Paul Donovan, Volkswirt bei der UBS, darauf hin, dass der Markt politische Turbulenzen in Japan gewöhnt sei. Alle drei Vorgänger Hatoyamas seien weniger als 12 Monate im Amt geblieben. Das Euro-Dollar-Verhältnis dürfte aber weiter eng beobachtet werden. Treibend auf den Dollar wirkten derzeit Berichte, der Iran wolle 45 Mrd EUR seiner Devisenreserven wieder in den Dollar zurückschichten. Bei den Konjunkturdaten stehen im Fokus die Verkäufe bestehender Häuser und die Autoabsatzzahlen. Insgesamt wird der Markt aber zurückhaltend erwartet. Vor dem offiziellen monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag wollten sich nur wenige Anleger aus dem Fenster lehnen, heißt es weiter. Davor werde noch auf die Arbeitsmarktdaten von Automatic Data Processing (ADP) am Donnerstag gewartet. Unter Druck dürften American International Group (AIG) geraten. Der britische Versicherer Prudential hat sein Kaufinteresse an den Asien-Geschäften von AIG offiziell begraben. J.P. Morgan dürften indes fester starten. Die UBS hat die Bank auf "Buy" nach "Neutral" erhöht. DJG/DJN/mod/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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