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NEW YORK (Dow Jones) - Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat den Handel an den US-Börsen am Dienstag überschattet. Heftige Kursverluste in den Sektoren Energie und Rohstoffe drückten die Indizes im späten Handel deutlich ins Minus. Überraschend gut ausgefallene Konjunkturdaten verpufften vor diesem Hintergrund.
Nachdem die US-Börsen am Montag wegen des Feiertags "Memorial Day" geschlossen waren, fiel der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) am Dienstag um 1,1% bzw 113 Punkte auf 10.024. Der S&P-500 gab um 1,7% bzw 19 Punkte auf 1.071 nach. Der Nasdaq-Composite verlor 1,5% bzw 35 Punkte auf 2.222. Das Umsatzvolumen betrug 1,43 (Freitag: 1,45) Mrd Aktien. Dabei verzeichneten 642 Titel Kursgewinne, während 2.403 Verlierer gesehen wurden und 76 Titel unverändert schlossen. Zu Handelsbeginn litten die US-Aktien zunächst unter den negativen Vorgaben aus Asien und Europa. In Übersee hatten schwache chinesische Konjunkturdaten, Zweifel an der Erholung der europäischen Wirtschaft und Bedenken mit Blick auf die Staatsverschuldung einiger europäischer Länder die Börsen stark unter Druck gesetzt. Mit der Veröffentlichung des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA und der Bauausgaben hellte sich die Stimmung an Wall Street vorübergehend auf. Der ISM-Index war im Mai weniger stark gesunken als befürchtet, während die Bauausgaben wider Erwarten gestiegen waren. Volkswirte hatten mit einer Stagnation der Ausgaben gerechnet. Überschattet wurde das Geschehen vom Scheitern der Operation "Top Kill", mit der BP das Ölleck schließen wollte, das beim Untergang einer Bohrinsel im Golf von Mexiko entstanden war. An der Londoner Börse, die am Montag ebenfalls feiertagsbedingt geschlossen war, brach die BP-Aktie am Dienstag um 13,1% ein. In den USA gaben die Titel von Transocean, die die betroffene Bohrinsel an BP verleast hatte, um 11,9% auf 50,04 USD nach. Auch andere Aktien der Branche verzeichneten hohe Verluste: Halliburton ermäßigten sich um 14,8% auf 21,15 USD und Cameron International um 11,9% auf 31,89 USD. Beobachter verwiesen auf das am Freitag in Kraft getretene Verbot der US-Regierung von Ölbohrungen im Golf von Mexiko. Der Rückgang des Ölpreises ließ Chevron um 2,1% auf 72,29 USD nachgeben. Exxon Mobile büßten 2,0% auf 59,25 USD ein. Die Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa gaben 3,9% auf 11,19 USD ab. Im Technologiesektor profitierten Apple von Verkaufszahlen: Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben in weniger als 60 Tagen nach der Markteinführung des iPad 2 Mio Exemplare verkauft. Die Aktie stieg um 1,5% auf 260,83 USD. Warner Music Group (WMG) brachen um 18,3% auf 4,96 USD ein. Hintergrund dürfte laut Marktteilnehmern ein Bericht aus der vergangenen Woche gewesen sein. Demnach könnte sich Warner durch das Auftreten weiterer Interessenten zum Kauf der EMI Music Publishing gezwungen sehen. Warner gilt schon länger als potenzieller Käufer von EMI. Zu den führenden Kursgewinnern im DJIA gehörten Kraft Foods, die um 1,0% auf 28,90 USD zulegten. Im Zuge der Integration der britischen Cadbury wird deren Chief Strategy Officer Mark Reckitt das Unternehmen verlassen. Microsoft gewannen 0,3% auf 25,89 USD. Die in Taiwan ansässige Asustek Computer hat mit dem "Eee Pad" einen Tablet-Computer vorgestellt, der mit Microsoft-Software ausgestattet sein wird. Intel verloren 1,1% auf 21,18 USD. Der Chiphersteller will Chips speziell für Tablet-Computer anbieten. Die Papiere des Versicherers AIG fielen um 3,2% auf 34,25 USD, nachdem die Übernahme des AIG-Asiengeschäfts durch die britische Prudential gescheitert sein dürfte. DJG/DJN/cln Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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