Alt 07.10.14, 17:24
Standard XETRA-SCHLUSS/Rezessionsängste belasten den DAX
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Ein Einbruch der deutschen Produktion hat am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Die hiesige Industrie hat im August saisonbereinigt 4 Prozent weniger produziert als noch im Juli. Erwartet wurde dagegen ein Rückgang von nur 1,5 Prozent. Die ernüchternden Produktionsdaten knüpften nahtlos an die schwachen Daten vom Montag zu den Auftragseingängen an. Analysten schließen nun eine Rezession in Deutschland nicht mehr aus. Zudem hat der IWF vor erhöhten Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt und auch die Wachstumsprognosen gesenkt. Der DAX verlor 1,3 Prozent auf 9.086 Punkte und schloss damit in der Nähe seines Tagestiefs.

Tagesverlierer im DAX mit einem Minus von 5,3 Prozent waren Lufthansa. Die Stimmung wurde nicht nur von dem bevorstehenden Streik bei der Cargo-Tochter belastet. Der gesamte Luftfahrt-Sektor litt unter dem Bekanntwerden des ersten Ebola-Falls in Europa. Anleger befürchten nun mögliche Reisebeschränkungen als Konsequenz, die besonders den Flugverkehr stark beschneiden könnten. TUI-Papiere gaben mit einem Minus von 3,6 Prozent ebenfalls kräftig nach.

Commerzbank-Aktien verloren nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhaus Lampe 3,1 Prozent. Trotz einer bestätigten Jahresprognose fielen die Titel von DMG Mori Seiki 1,1 Prozent. Belastend wirkte hier der Einbruch der deutschen Produktion. Mit einem Plus von 0,8 Prozent war die Wirecard-Aktie einer der wenigen Gewinner an der Börse. Das Unternehmen hatte dank eines starken Neukundengeschäfts die Jahresprognose angehoben.

Weiter abwärts ging es mit den Börsenneulingen Zalando und Rocket Internet. Beide Titel haben damit noch keinen einzigen Tag seit ihrem Börsengang im Plus schließen können. Händler führten weiter die sehr hohe Bewertung beider Unternehmen als Grund für die Kursverluste an. "Bei Rocket wurden die Bewertungs-Multiples beim Börsengang mit denen von Alibaba in China begründet", sagte ein Händler: "Das rächt sich jetzt". Rocket Internet verloren 6,9 und Zalando 2,2 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

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