Alt 03.10.14, 13:31
Standard Konjunkturdaten setzen vor US-Arbeitsmarkt kaum Akzente
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Europas Börsen zeigen sich am Freitagmittag wenig verändert. Überwiegend negativ ausgefallene Konjunkturdaten aus Europa setzen an den Aktienmärkten im Vorfeld der Bekanntgabe des mutmaßlich richtungweisenden US-Arbeitsmarktberichts kaum Akzente. Der Euro-Stoxx-50 steigt in einer technischen Erholungsbewegung nach den kräftigen Vortagesverlusten um 0,5 Prozent auf 3.122 Punkte. Noch stärker fallen die Gewinne an den Börsen in Südeuropa aus, vor allem getrieben von KUrsgewinnen bei den Bankenaktien. Sie hatten aus Enttäuschung über die am Donnerstag verkündeten EZB-Maßnahmen aber auch am stärksten nachgegeben. In Deutschland wird wegen des Feiertags "Tag der Deutschen Einheit" nicht gehandelt.

Der Dienstleistungssektor in der Eurozone hat im September weiter an Tempo eingebüßt. Der Einkaufsmanagerindex fiel im September in der Zweitlesung auf 52,4 Punkte zurück von vorläufig 52,8. Besonders schwach entwickelten sich die Indizes in Frankreich und Italien. In beiden Fällen liegt das Stimmungsbarometer unter der Expansionsschwelle von 50.

An den Devisenmärkten ist der Euro daraufhin etwas unter Abgabedruck geraten und notiert am Mittag bei 1,2620 Dollar. Der Euro hatte sich am Donnerstag Richtung 1,27 Dollar erholt, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi im Rahmen der Zentralbanksitzung keine konkreten Details, vor allem kein Volumen, zu dem angekündigten ABS-Kaufprogramm mitgeteilt hatte.

Für Bewegung dürfte am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht sorgen. Nach einem enttäuschenden August rechnen Analysten mit einem Anstieg der Zahl der Beschäftigten im September um 215.000. Die Credit Agricole sieht ein gewisses Enttäuschungspotenzial. Dies deuteten die Beschäftigungskomponenten einiger regionaler Konjunkturberichte an. Sollten die Daten erneut enttäuschen, könnten die Anleger an den Märkten die Erwartung einer ersten US-Zinserhöhung nach hinten verschieben. Das könnte den Dollar schwächen. Derzeit gehen die meisten Beobachter davon aus, dass die US-Notenbank Mitte 2015 die Leitzinsen erstmalig anheben wird.

Das Geschäft an den europäischen Börsen ist ruhig. In London steigen easyJet nach einem angehobenen Ausblick um 6,5 Prozent. Nach RyanAir profitiert damit eine weitere Billigfluglinie von den Problemen der großen Fluggesellschaften. Während die Wettbewerber Lufthansa und Air France-KLM unter den Kosten der Streiks zu leiden haben, wandern die Kunden zu den Billiganbietern.

Aber auch andere Fluglinien-Aktien können sich nach dem jüngsten Abverkauf erholen, der Sektor-Index legt um 1,3 Prozent zu. Leicht stützend dürften sich dabei die jüngsten Daten der Internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA wirken. So stieg das Passagieraufkommen weltweit um 5,9 Prozent gegenüber dem August des Vorjahres. Hinzu kommen im Zuge des fallenden Ölpreises sinkende Kerosinpreise.

Zweiter Tagesfavorit sind Bankenaktien. Ihr Index steigt um 1,2 Prozent, hatte am Vortag aber auch am kräftigsten Federn lassen müssen nach den enttäuschten Erwartungen an die EZB-Sitzung. Entgegen dem positiven Branchentrend geben griechische Bankenaktien nach. Hier drückt auf die Stimmung, dass die EZB offenbar nur sehr begrenzt auch Wertpapiere griechischer Banken aufkaufen will.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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