Alt 01.10.14, 12:13
Standard Wenig verändert - Zalando fast auf Ausgabekurs
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Wenig verändert zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Vor den wichtigsten beiden Terminen der Woche schauen viele Investoren dem Treiben nur zu. Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank in Neapel, am Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht für September. Der DAX notiert 0,2 Prozent höher bei 9.492 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 notiert unverändert bei 3.225 Punkten.

Für Enttäuschung sorgt das mit Spannung erwartete Börsendebüt von Zalando. Zwar lag der erste Kurs mit 24,10 Euro gut 12 Prozent über dem Ausgabekurs von 21,50 Euro, Gewinnmitnahmen drückten die Aktie aber wieder deutlich nach unten. Im Tagestief von 21,55 Euro wurde der Ausgabepreis fast erreicht, zuletzt ging das Papier mit 22,57 Euro nur wenig höher um. Die meisten Investoren dürften sich deutlich mehr erhofft haben, denn an den vergangenen Tage wurde das Papier am sogenannten Graumarkt bereits mit bis zu 34 Euro gehandelt.

Nun wird es spannend, ob Rocket Internet am Donnerstag die Börse überzeugen kann. Auch hier fällt der Graumarktkurs deutlich zurück auf gut 50 Euro, verglichen mit Hochs von 66 Euro. Die Angebotsspanne lautet hier auf 35,50 zu 42,50 Euro.

Was die Zugehörigkeit zu einem der Auswahlindizes am deutschen Aktienmarkt betrifft, ist Zalando ein Kandidat für den Kleinwerteindex SDAX beim Aufnahmetermin im Dezember, wie Petra Kerssenbrock, Index-Expertin bei der Commerzbank sagt. Im SDAX dürfte die Aktie dann sofort zu den Schwergewichten gehören.

Adidas stehen im Fokus mit einem milliardenschweren Rückkaufprogramm. Der Sportartikler will eigene Aktien für bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen. Der Kurs springt um 2,4 Prozent nach oben. "Offensichtlich hat sich das Management entschieden, etwas gegen die andauernde Kursschwäche zu unternehmen", kommentiert ein Händler. Ob es strategisch sinnvoll ist, angesichts des zunehmenden Wettbewerbs die Barbestände an die Aktionäre auszuschütten, statt sie in Wachstum zu investieren, darüber lasse sich allerdings streiten.

Südzucker im MDAX fallen um fast 5 Prozent wegen des weiter abstürzenden Zuckerpreises: In London ist der Dezember-Future seit Dienstag um knapp 20 auf 418 US-Dollar abgerutscht. "Seit Ende Juni ist der Zuckerpreis um 17 Prozent gefallen", sagt ein Händler. Wegen des künftigen Wegfalls der EU-Zuckermarktordnung übernähmen die Marktpreise immer mehr die Funktion des Kursmachers für die Zuckerproduzenten in der Eurozone.

BMW steigen um 0,8 Prozent. Morgan Stanley hat die Aktien hochgestuft und empfiehlt sie nun zum Kauf. Im MDAX legen MTU Aero um 1,1 Prozent zu, nachdem J.P. Morgan seine Verkaufsempfehlung zurückgenommen hat.

Um 2,6 Prozent abwärts geht es für Orange, die ehemalige France Telecom. Einem Zeitungsbericht zufolge trennt sich der Staat von einem 1,9-prozentigen Aktienpaket an dem früheren Monopolisten. Der leichte Druck danach auf die Branche zieht auch Deutsche Telekom 0,3 Prozent nach unten.

Weiter Druck auf den Euro gibt es nach den Einkaufsmanager-Indizes (PMI) der großen Staaten der Eurozone. "Italien überraschend gut, Deutschland eher schwach und Frankreich und Spanien wie erwartet", so das Resümee eines Händlers. Der Anstieg des spanischen PMI im August habe die Aktienkurse zunächst gestützt, der deutsche aber wieder für Ernüchterung gesorgt. "Befürchtungen eines starken Wirtschaftsabschwungs werden von den Zahlen nicht untermauert", sagt Ulrich Wortberg zu den Stimmungsdaten aus Italien und Spanien.

Der Euro notiert mit 1,2599 Dollar weiter schwach. Die Abwertungsrally verschiedener Devisen gegen den Dollar zeigt sich aber auch in anderen Währungen. In Tokio stieg der Dollar kurzzeitig über die Marke von 110 Yen - erstmals seit August 2008 wieder.

Der Ölpreis erholt sich leicht von seinem Absturz am Vortag. Für ein Barrel der US-Sorte WTI müssen 91,59 Dollar gezahlt werden, nach 91,16 Dollar im späten US-Handel am Dienstag. Für den Preisrutsch hatten neue OPEC-Daten gesorgt, wonach die Fördermenge des Erdölkartells den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht hat. Zudem sind die Erdölausfuhren der USA im Juli auf das höchste Niveau seit 1957 geklettert.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

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