Alt 22.01.13, 14:17
Standard Berichtssaison nimmt Fahrt auf
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Der Aktienmarkt in den USA steht am Dienstag ganz im Zeichen der Berichtsperiode. Denn makroökonomisch halten sich die Enttäuschung über die Konjunkturstimuli in Japan und euphorische Daten aus Deutschland die Waage. Die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes lassen daher auf eine weitgehend unveränderte Eröffnung an der Wall Street schließen. Rund 20 Minuten vor der Startglocke dümpeln sowohl der Future auf den S&P-500 als auch jener auf den Nasdaq-100 auf Freitagsschlusskursniveau vor sich hin.

Zwar hat die Bank of Japan eine unbefristete Lockerung ihrer Geldpolitik angekündigt und sich ein höheres Inflationsziel gesetzt. Doch die zusätzlichen Käufe von Wertpapieren wurden auf 2014 vertagt, das Volumen der Käufe bewegt sich am unteren Ende des Erwarteten und für das Erreichen des Inflationsziels wurde kein fester Zeitpunkt genannt. Ausgeglichen wird dieser Dämpfer für den Aktienmarkt mit Daten aus Deutschland. Denn dort hat sich das Vertrauen von Finanzexperten und institutionellen Anleger in die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn überraschend deutlich gefestigt. Der ZEW-Index notiert auf dem höchsten Stand seit Mai 2010.

Aus den USA warten Anleger gegen 16.00 MEZ auf die Daten zum Immobilienmarkt. Die Verkäufe bestehender Häuser für Dezember stehen auf der Agenda. Spannender ist aber der Blick auf die Einzelwerte. Die Aktie von Verizon Communications büßt vorbörslich 2,3 Prozent ein. Der Telekommunikationsgigant verfehlte im vierten Quartal die Ergebniserwartungen des Marktes. Hier schlugen insbesondere Pensionsverpflichtungen und Kosten im Zusammenhang mit dem Wirbelsturm Sandy negativ zu Buche.

Besser lief das Geschäft im gleichen Zeitraum für DuPont und Traveler's. Die Kurse der beiden Papiere ziehen um 1,8 bzw 3,1 Prozent an. Beide Gesellschaften schnitten bei Umsatz und Ergebnis besser ab, als Analysten ihnen zugetraut hatten. Gemischt fällt die Bilanz beim Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson aus. Während die Gewinnprognosen im Schlussquartal übertroffen wurden, blieben die Erlöse unterhalb der selbigen. Anleger senken den Daumen, die Titel fallen um 1,1 Prozent. Der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar schlägt sich derzeit mit einem Bilanzierungsskandal bei einer chinesischen Tochter herum. Die Anteilsscheine verbilligen sich in der Folge um 1,8 Prozent.

IBM wird sich erst nach der Schlussglocke in die Bücher schauen lassen, der Wert sinkt im Vorfeld um 0,2 Prozent. Nach Börsenschluss berichten zudem Google, Advanced Micro Devices und Texas Instruments. Am US-Rentenmarkt wird wegen der ZEW-Daten Konjunkturerholung in Deutschland gespielt, die Notierungen der US-Staatsanleihen geraten deutlich unter Druck. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt auf 1,87 Prozent. Auch am Ölmarkt überwiegt der Konjunkturoptimismus. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI steigt auf 95,62 Dollar nach zuvor 95,56 Dollar. Brent verteuert sich auf 112,05 Dollar nach einem Vortagessettlement von 111,71 Dollar.

Der Dollar büßt zum Yen deutlich ein, nachdem die Bank of Japan die Lockerung ihrer Geldpolitik nicht ganz so heftig wie erwartet vorantreibt. Ein Dollar kostet 88,88 Yen. Der Euro stabilisiert sich knapp über der Marke von 1,33 Dollar. Spekulationen über einen angeblich bevorstehenden Rücktritt von Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann hatten für ein Auf und Ab beim Euro gesorgt. Die Feinunze Gold geht wenig verändert bei 1.691 Dollar um.

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