Alt 16.01.13, 16:36
Standard Boeing-Aktie stürzt ab - Goldman Sachs mit Zahlen fest
Beitrag gelesen: 311 x 

Berichtssaison und Boeing - das sind die beiden Hauptthemen an Wall Street am Mittwoch. Dazu schwelt im Hintergrund weiter die Sorge wegen der Schuldenobergrenze beim US-Haushalt. Boeing sind mit minus 3,4 Prozent schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Hier belasten die immer neuen Zwischenfälle mit dem Dreamliner. "Was als eine Reihe von relativ kleinen und isolierten Störungen begonnen hat, könnte sich nun zu einem echten Problem für Boeing entwickeln", so die Analysten von RBC.

Ganz anders die Titel von Goldman Sachs, die um 2,6 Prozent zulegen. Die Bank hat einmal mehr positiv überrascht, mit einem Gewinn je Aktie von 5,60 Dollar übertraf das Institut die erwarteten 3,66 Dollar deutlich. Auch der Umsatz lag über den Schätzungen. "Es wird schwer sein, an diesen Zahlen etwas zu bemängeln", so ein Händler.

Weniger klar ist die Lage bei J.P.Morgan. Zwar hat auch diese Bank die Prognosen übertroffen, doch die Zahlen werden auf den zweiten Blick von den Investoren etwas kritischer bewertet. So sei das gute Ergebnis je Aktie vor allem auf eine Steuergutschrift zurückzuführen. Die Aktie liegt daher auch leicht im Minus. Dennoch: Nach den eher durchwachsenen Zahlen von Wells Fargo seien die Ergebnisse von Goldman und J.P. Morgan insgesamt eine positive Nachricht aus der für die US-Wirtschaft noch immer wichtigen Finanzindustrie, merkt ein Analyst an.

Dennoch tendieren die Indizes überwiegend leichter. Bleischwer lastet die Unsicherheit um die Schuldenobergrenze auf den Gemütern der Anleger. US-Finanzminister Tim Geithner hatte in einem Brief an den Kongress zuletzt erklärt, dass die Regierung möglicherweise bereits ab Mitte Februar die Rechnungen nicht mehr zahlen kann. Unterdessen sieht die Weltbank den US-Haushaltsstreit als die größte Gefahr für die globale Konjunktur. Sie hat denn auch bereits die Prognose für das weltweite Wachstum gesenkt, auf 2,4 Prozent von 3 Prozent. "Es ist ein risikoreiches Jahr", so Weltbank-Chefökonom Kaushik Basu.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,3 Prozent, der S&P-500 gibt um 0,2 Prozent nach und der Nasdaq-Composite gewinnt 0,1 Prozent. Die Zurückhaltung der Investoren ist auch in den bevorstehenden weiteren Quartalsberichten begründet. Im Wochenverlauf stehen noch weitere wichtige Unternehmensdaten auf der Agenda, unter anderem Intel, Citigroup, Bank of America und General Electric. Die Konjunkturdaten des Tages haben dagegen kaum Einfluss auf den Handel. Spannend könnte es aber noch um 20.00 Uhr deutscher Zeit werden, wenn die US-Notenbank das Beige Book mit Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage publiziert.

Am Devisenmarkt hat sich der Euro nach frühen Verlusten zum Dollar wieder etwas gefangen und tendiert leicht über der Marke von 1,33 Dollar. Am Vortag hatten vor allem Aussagen von Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker den Euro belastet. Er ist der Meinung, dass die Gemeinschaftswährung ein "gefährlich hohes" Niveau erreicht habe.

An den Rohstoffmärkten hat sich der Ölpreis mit neuen amerikanischen Lagerbestandsdaten etwas von seinen Vortagesverlusten erholt. Die Bestände fielen niedriger aus als erwartet. Ein Barrel der Sorte WTI notiert bei 93,87 Dollar. Indessen gibt der Goldpreis leicht nach auf 1.678 Dollar je Feinunze. Am Anleihemarkt setzten die Notierungen ihren Anstieg fort. Hier sorgen die Bedenken hinsichtlich der Diskussionen um die Schuldenobergrenze weiter für Umschichtungen in den sicheren Hafen der Anleihen, so ein Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht bei 1,82 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

DJG/DJN/raz/ros

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 20:49 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]