Alt 15.01.13, 21:34
Standard Konsumwerte fest, Technologietitel schwach
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Kein klarer Trend hat sich am Dienstag an der Wall Street abgezeichnet. Vor allem die festen Konsumwerte hievten den Dow-Jones-Index ins Plus. Überraschend gute Daten zum Einzelhandel im Dezember machten hier die Kurse. Im Letindex gingen Wal-Mart, Coca-Cola, Home Depot und Walt Disney fester. Dagegen standen Technologiewerte auf den Verkaufslisten. Denn noch immer lasteten die Neuigkeiten um Apple auf dem Sektor. Die Sorge vor einer zu laschen Nachfrage nach dem neuen iPhone hatte bereits am Montag die Stimmung verdorben.

Andere Konjunkturdaten bestätigten eher die Skeptiker. "Unterm Strich sind die Zahlen enttäuschend", so ein Händler. Der Empire State Index lag bereits den sechsten Monat in Folge im roten Bereich, das zeigt eine fortdauernde Schwäche im verarbeitenden Sektor. Ein kleiner Lichtblick sei hier allerdings die bessere Beschäftigung, sagte ein Händler.

Die Themen der nächsten Wochen stehen fest: Berichtssaison und Schuldenobergrenze. Beides sorgte am Dienstag für Zurückhaltung. Am Mittwoch lassen sich die Großbanken Goldman Sachs und J.P.Morgan in die Bücher schauen. Und im Verlauf der Woche folgen unter anderem noch die Citigroup, Intel, American Express und General Electric.

Der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA schiebt sich immer stärker in den Vordergrund. Bereits am Vorabend hatte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt. Es sei "sehr, sehr wichtig", dass der Kongress die Schuldenobergrenze anhebe. Die Unsicherheit um die weitere Entwicklung ließ die Anleger zaudern.

Erneut blieb der technologielastige Nasdaq-Composite hinter den anderen Indizes zurück. Er verlor 0,2 Prozent. Der Dow-Jones-Index gewann dagegen 0,2 Prozent und der S&P-500 legte um 0,1 Prozent zu. Das Umsatzvolumen stieg leicht auf 0,60 (Montag: 0,59) Milliarden Stück. Den 1.740 (1.497) Kursgewinnern standen 1.298 (1.511) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 103 (125) Titel.

Am Devisenmarkt kam der Euro im späten Geschäft unter Druck. Berichten zufolge sagte der Präsident der Eurogruppe Jean-Claude Juncker, der Euro notiere gefährlich hoch. Das brachte die Gemeinschaftswährung unter Druck und ließ sie zwischenzeitlich unter 1,33 Dollar fallen. Später erholte sich der Euro und stand knapp über dieser Marke.

Der Yen setzte seine Erholung gegenüber Dollar und Euro fort. Der Greenback wurde mit 88,85 Yen bezahlt, nachdem er am Montag mit 89,66 Yen auf den höchsten Stand seit Juni 2010 gestiegen war. Auslöser für die Stabilisierung sind Aussagen des japanischen Wirtschaftsministers Akira Amari, der die negativen Konsequenzen eines zu schwachen Yen betont hat. Seit Mitte November hatte die japanische Währung zu Dollar und Yen immer weiter abgewertet, belastet vor allem von der Erwartung einer noch expansiveren Geldpolitik der Notenbank, um die Konjunktur zu beleben.

An den Rohstoffmärkten bewegten sich Öl und Gold gegenläufig. Der Ölpreis litt unter dem starken Dollar und gab 86 US-Cents oder 0,9 Prozent nach auf 93,28 Dollar. Druck kam auch über den Benzinmarkt, wo Teilnehmer mit einem starken Anstieg der Lagerbestände rechnen. Der Goldpreis erholte sich dagegen und stieg auf 1.680 Dollar je Feinunze. Händler beobachteten eine stärkere Nachfrage aus Japan, zurückzuführen auf die Sorge vor Inflation.

Bei den US-Anleihen setzte sich die Erholung des Vortages fort. Hier sorgten vor allem die Bedenken wegen des Streits um die Schuldenobergrenze in den USA für Käufe. Dies ließ im Gegenzug die Renditen fallen. Die Rendite zehnjähriger Titel stand bei 1,84 Prozent.

Für die Apple-Aktie ging es um weitere 3,2 Prozent nach unten. Erstmals seit Februar 2012 lag der Schlusskurs wieder unter 500 Dollar. Auch Dell standen weiter im Fokus. Am Vortag hatte die Aktie im regulären Geschäft einen Kurssprung von 13 Prozent verzeichnet, am Dienstag ging es weiter mit plus 7,2 Prozent. Hintergrund war ein Bericht, wonach der PC-Hersteller von der Börse genommen werden soll. Demnach verhandelt Dell mit möglichen Aufkäufern.

Dagegen litten die Oracle-Titel leicht unter den Geschäftszahlen von Mitbewerber SAP. Gesamtumsätze und Software-Umsätze lagen jeweils knapp unter den Konsensschätzungen. Auch der operative Gewinn fiel unter den Konsensschätzungen aus. Die Oracle-Aktie gab um 0,7 Prozent nach.

Facebook fielen um 2,7 Prozent. Die Aktie pendelte zwischen Plus und Minus hin und her. CEO Mark Zuckerberg präsentierte eine neue Suchmaschine für seine Seite. Danach zog das Handelsvolumen in dem Titel zwar kräftig an, doch letztlich zeigten sich die Marktteilnehmer offenbar wenig beeindruckt. Die Aktie des Facebook-Konkurrenten Yelp stürzte aber dennoch um 6,2 Prozent ab.

American Express wurden von einer Abstufung durch J.P.Morgan belastet. Die Analysten haben die Titel auf "Underweight" von "Neutral" heruntergenommen. Die Titel von American Express verloren 0,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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