Alt 15.01.13, 16:53
Standard Technologiewerte stehen erneut unter Druck
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Am Dienstagmittag stehen Technologiewerte an Wall Street auf den Verkaufslisten. Noch immer lasten die Neuigkeiten um Apple auf dem Sektor. Die Sorge vor einer zu laschen Nachfrage nach dem neuen iPhone hatte bereits am Montag die Stimmung verdorben. Auch neue Konjunkturdaten können hieran nichts ändern. "Unterm Strich sind die Zahlen enttäuschend", so ein Händler. So liege der Empire State Index als erster Frühindikator im Januar bereits den sechsten Monat in Folge im negativen Bereich und deute somit auf eine fortdauernde Schwäche im verarbeitenden Sektor hin. Ein kleiner Lichtblick sei hier lediglich die Verbesserung der Beschäftigungskomponente auf minus 4,3 im Vergleich zu minus 9,7 im Dezember.

Die Themen der nächsten Wochen stehen fest: Berichtssaison und Schuldenobergrenze. Beides sorgt für Zurückhaltung. Am Mittwoch lassen sich die Großbanken Goldman Sachs und J.P.Morgan in die Bücher schauen. Und im Verlauf der Woche folgen unter anderem noch die Citigroup, Intel, American Express und General Electric. Aus den Zahlen könnte sich bereits eine erste Tendenz für den Verlauf der Berichtssaison ableiten lassen.

Auch der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA tritt immer stärker in den Vordergrund. Bereits am Vorabend hatte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung gewarnt. "Es ist sehr, sehr wichtig, dass der Kongress die Schuldenobergrenze anhebt, um eine Lage zu vermeiden, in der die Regierung ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann", so Bernanke. Die Unsicherheit um die weitere Entwicklung lässt die Anleger zaudern.

Der Dow-Jones-Index reduziert sich um 0,2 Prozent, der S&P-500 gibt um 0,3 Prozent nach und der technlogielastige Nasdaq-Composite verzeichnet ein Minus von 0,5 Prozent.

Am Devisenmarkt reagiert das Euro/Dollar-Währungspaar mit einem leichten Abschlag auf die Bernanke-Äußerungen. Die Gemeinschaftswährung notiert bei 1,3332 Dollar. Dagegen setzt der Yen seine Erholung gegenüber Dollar und Euro fort. Der Greenback wird mit 88,51 Yen bezahlt, nachdem er am Montag mit 89,66 Yen auf den höchsten Stand seit Juni 2010 gestiegen war. Auslöser für die Stabilisierung sind Aussagen des japanischen Wirtschaftsministers Akira Amari, der die negativen Konsequenzen eines zu schwachen Yen betont hat. Seit Mitte November hatte die japanische Währung zu Dollar und Yen immer weiter abgewertet, belastet vor allem von der Erwartung einer noch expansiveren Geldpolitik der Notenbank, um die Konjunktur zu beleben.

An den Rohstoffmärkten halten sich die Bewegungen in Grenzen. Der Ölpreis der Sorte WTI notiert kaum verändert um die Marke von 94 Dollar je Barrel. Der Goldpreis legt dagegen leicht zu auf 1.682 Dollar je Feinunze.

Bei den US-Anleihen setzt sich die leichte Erholung des Vortages fort. Hier sorgen vor allem die zunehmenden Bedenken hinsichtlich des Streits um die Schuldenobergrenze in den USA für Käufe. Dies lässt im Gegenzug die Renditen fallen, die auf dem niedrigsten Niveau in diesem Jahr liegen. Die Rendite zehnjähriger Titel steht bei 1,82 Prozent.

Für die Apple-Aktie geht es um weitere 2,4 Prozent nach unten. Die Aktie kostet nun wieder weniger als 500 Dollar - am Montag war dies nur kurzzeitig der Fall gewesen. Erst im Februar 2012 war das Papier über diese Marke geklettert. Auch Dell stehen weiter im Fokus. Am Vortag hatte die Aktie im regulären Geschäft einen Kurssprung von 13 Prozent verzeichnet. Hintergrund war ein Bericht, wonach der PC-Hersteller von der Börse genommen werden soll. Demnach verhandelt Dell mit möglichen Aufkäufern. Die Dell-Titel gewinnen weitere 1,4 Prozent.

Dagegen leiden die Oracle-Titel leicht unter den Geschäftszahlen von Mitbewerber SAP. Gesamtumsätze und Software-Umsätze lagen jeweils knapp unter den Konsensschätzungen. Auch der operative Gewinn fiel unter den Konsensschätzungen aus. Die Oracle-Aktie gibt um 0,8Prozent nach.

American Express werden von einer Abstufung durch J.P.Morgan belastet. Die Analysten haben die Titel auf "Underweight" von "Neutral" heruntergenommen. Die Titel von American Express verlieren 0,9 Prozent.

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