Alt 29.04.11, 16:38
Standard Null-Zinspolitik bleibt bestehen
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In der verkürzten Handelswoche hatten die Börsianer zahlreiche Impulse zu verarbeiten: Neben den zahlreichen Quartalsergebnissen erntete insbesondere die Sitzung der US-Notenbank Fed Aufmerksamkeit. Per Saldo legte der Bund-Future eine Seitwärtsbewegung aufs Parkett.

Der Start in die Osterwoche war von Zurückhaltung geprägt. Die veröffentlichten Konjunkturdaten wiesen keinen einheitlichen Trend auf und gaben dem Markt nach Aussagen aus dem Handel keine Impulse. Während sich das Verbrauchervertrauen in den USA im April deutlicher als erwartet aufgehellt hat, wiesen Februar-Daten zu den Immobilienpreisen einen überraschend starken Rückgang auf.

Zur Wochenmitte musste der Bund-Future leicht Federn lassen, nachdem der DAX infolge guter Quartalsergebnisse eifrig Richtung Jahreshoch marschierte. Darüber hinaus wurde auf neue Preisdaten aus Deutschland als Belastungsgrund für die Anleihen verwiesen. Nach vorläufigen Zahlen aus einigen Bundesländern deutet sich für Deutschland eine abermals anziehende Inflation im April an, womit eine Zinserhöhung in der Eurozone wieder näher rückt. Der Höhepunkt des Tages war aber zweifelsfrei die Sitzung der US-Notenbank am Abend. Erwartungsgemäß wurde keine wesentliche Richtungsänderung beschlossen. Allerdings wurde erstmals in der Geschichte der Fed eine Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung abgehalten. Bislang gab es das Statement nur schriftlich. Fed-Chef Bernanke deutet an, die extrem lockere Geldpolitik beizubehalten, das Sonderprogramm zum Aufkauf von US-Staatsanleihen soll aber im Sommer auslaufen.

Am Donnerstag trotzte das Anleihenbarometer der Kursrally am Deutschen Aktienmarkt und legt deutlich zu. Händler verwiesen diesbezüglich auf enttäuschende US-Konjunkturdaten. So hat sich die US-Konjunktur im ersten Quartal etwas stärker als erwartet abgekühlt. Daneben überraschten die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt mit einem starken Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Die deutschen Staatsanleihen sind am Freitag zunächst mit leichten Kursgewinnen in den Handel gegangen. Um die Mittagszeit präsentiert sich der Bund-Future trotz freundlicher Aktienmärkte wenig verändert. Das Marktgeschehen dürfte vor allem durch den prall gefüllten Datenkalender bestimmt werden. Vor allem Preisdaten aus dem Euroraum und den Vereinigten Staaten dürften demnach Beachtung finden.

Anlegertrends: Griechische Anleihen markieren neue Rekordniveaus

Die Sorgen vor einer Umschuldung Griechenlands haben die Kurse am Dienstag und Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Für zweijährige Anleihen errechnete sich mit der Talfahrt eine Rendite von über 25 Prozent. Entgegen der Verkaufswelle in der vergangenen Woche waren auf dem erniedrigten Niveau zahlreiche Käufer am Markt anzutreffen. Am Donnerstag entspannte sich die Lage wieder etwas und die Notierungen zogen an.

Seit Mittwoch ist die Rabobank mit einer neuen Anleihe an der Börse Stuttgart vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 3,875 Prozent und wird am 20. April 2016 fällig. Kleinste handelbare Einheit sind 1.000 Euro nominal (WKN: A1GQAS). Ebenfalls seit Mittwoch handelbar ist die neue Anleihe der Bundesrepublik Deutschland. Bei einer Laufzeit bis Juli 2021 verzinst sich die Anleihe mit einem Kupon von 3,25 Prozent (WKN: 113544).

Zwei strukturierte Anleihen kamen in der vergangenen Woche von der WestLB und der Landesbank Berlin. Die fünfjährige Anleihe der WestLB verzinst sich bis zum 28. April 2012 mit einem festen Kupon von 3,25 Prozent, danach errechnet sich der Kupon aus dem 2-Jahres-EUR-Swapsatz, mindestens jedoch 3,25 Prozent und höchstens 7,00 Prozent (WKN: WLB6UW). Im Oktober 2016 wird die Anleihe der Landesbank Berlin fällig, die sich mit dem 3-Monats-Euribor verzinst. Die Verzinsung beträgt jedoch mindestens 2,80 Prozent und maximal 5,00 Prozent (WKN: LBB5PC). Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei beiden Anleihen 1.000 Euro nominal.

Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar:

Totgesagt leben länger! Das gilt aktuell mehr denn je für den Euro, den manche schon zu Grabe tragen wollten. Woher kommt die Stärke des Euros? Und welche Auswirkungen hat dies am Anleihenmarkt? Antworten von Dietmar Zantke, Geschäftsführer von Zantke Asset Management, im Gespräch mit Andreas Franik.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5434

Quelle: boerse-stuttgart AG
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