Alt 12.05.15, 08:37
Standard Börse Schanghai nach Zinssenkung weiter im Aufwind
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones) - Nach dem positiven Wochenauftakt kommt es am Dienstag in Ostasien vielerorts zu Gewinnmitnahmen. Beobachter machen die negativen US-Vorgaben dafür verantwortlich. In den USA waren die Kurse von Aktien und Anleihen am Montag gefallen. Besonders der neuerliche Anstieg der Renditen der US-Staatsanleihen stößt den Akteuren auf. Das wiederum verteuere Kredite für Unternehmen und Privathaushalte und behindere Investitionen und bremse den Konsum, heißt es.

Im Einklang mit den Renditen legt der US-Dollar zu den asiatischen Währungen auf breiter Front zu. Das belastet einige Börsen der Region zusätzlich, weil Teilnehmer befürchten, dass die Anleger aus Sorge vor einem weiter steigenden Dollar, Anlagen in asiatischen Währungen auflösen.

Zu den wenigen Ausnahmen gehört der Aktienmarkt in Schanghai, der immer noch davon profitiert, dass die chinesische Notenbank am Wochenende die Zinsen gesenkt hat. Zum Anstieg von gut 3 Prozent am Montag kommt am Dienstag ein Plus von 0,7 Prozent.

Auch an der Börse in Sydney legen die Kurse im Schnitt um 0,7 Prozent zu. Allerdings hatte der australische Aktienmarkt am Montag mit einem kleinen Minus geschlossen. Bankenaktien, die zu Wochenbeginn verkauft worden waren, erholen sich von ihren Verlusten. Nur die Aktien der National Australia Bank geben um 1,4 Prozent nach. Sie werden zum ersten Mal wieder gehandelt, nachdem sie in der vergangenen Woche wegen einer Kapitalerhöhung vom Handel ausgesetzt worden waren. Aktien von Bergwerksbetreibern profitieren davon, dass der Eisenerzpreis wieder etwas zugelegt hat und von Hoffnungen auf positive Impulse der Zinssenkung in China auf die Konjunktur des weltweit wichtigsten Nachfragers von Rohstoffen. BHP Billiton gewinnen 1,7 Prozent und Rio Tinto 0,5 Prozent.

In Tokio fällt der Nikkei-225-Index um 0,4 Prozent. Auch japanische Marktteilnehmer bezeichnen die höheren US-Renditen als negativ für den Aktienmarkt. Der Anstieg des Dollar, der im Gegenzug den Yen schwächt, komme allerdings den exportorientierten japanischen Unternehmen entgegen, was die Verluste am Aktienmarkt in Grenzen halte. Der Dollar kostet rund 120,20 Yen. Am Montag um die gleiche Zeit bewegte er sich noch unter der Marke von 120 Yen.

Unter den Einzelwerten verbilligen sich die Aktien des Reifenherstellers Bridgestone um 4,3 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Rückgang des Nettogewinns um 0,5 Prozent im ersten Kalenderquartal gemeldet hat.

In entgegengesetzte Richtungen entwickeln sich Toshiba und Sharp, die beide am Montag mit zweistelligen Verlusten aufgefallen waren. Toshiba fallen um 2,1 Prozent. Hier belastet weiter, dass der Konzern seine Jahresziele kassiert hat. Sharp erholen sich dagegen um fast 9 Prozent. Die Titel hatten am Montag gut 26 Prozent verloren, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, es erwäge einen drastischen Kapitalschnitt.

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