Alt 12.06.15, 10:25
Standard Wenig Bewegung - Börsianer warten auf die Notenbanken
Beitrag gelesen: 396 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Überwiegend mit geringen Veränderungen haben sich die Aktienkurse an den Börsen in Asien zum Wochenausklang gezeigt. Nur in Schanghai und Hongkong legten deutlicher zu. Der Shanghai-Composite stieg um 0,9 Prozent und der Hang-Seng-Index um 1,4 Prozent. Hier wirkten die guten Daten zur chinesischen Industrieproduktion vom Vortag nach, hieß es zur Begründung. Sie war im April um 6,1 Prozent gestiegen und hatte damit die Schätzung der Volkswirte von plus 5,9 Prozent übertroffen. "Die Daten werden als Hinweis gedeutet, dass sich das Wachstum in China möglicherweise wieder etwas stabilisiert hat", sagte ein Teilnehmer.

Dagegen schloss der Nikkei-225 nur mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 20.407 Punkten. Der Index beendete damit bereits die zweite Handelswoche in Folge mit einem Minus. Auf der einen Seite gebe es einen gestiegenen Optimismus hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in den USA und Japan, auf der anderen Seite erhöhte Sorgen über einen möglicherweise bevorstehenden "Grexit", hieß es. Am Vorabend hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Delegation aus Brüssel abgezogen. Der IWF begründete den Stopp der Gespräche mit Griechenland mit erheblichen Differenzen.

Die nach oben revidierte japanische Industrieproduktion für April hatte dagegen kaum Auswirkungen auf das Handelsgeschehen, bestätigte die Investoren aber in ihrer positiven Sicht auf die Konjunkturentwicklung in Japan. Sie wurde auf ein Plus von 1,2 Prozent nach zuvor 1,0 Prozent erhöht.

Doch vor allem die Entscheidungen der Notenbanken in der kommenden Woche rückten nun stärker in den Fokus. So stehen mit den Sitzungen der US-Notenbank und der Bank of Japan (BoJ) gleich zwei wichtige Termine auf der Agenda. "Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht und den recht soliden Zahlen zum Einzelhandelsumsatz hat sich der Optimismus hinsichtlich der Aussichten für die Konjunktur in den USA wieder etwas erhöht", merkte Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities an. "Die Spannung, wie die Fed in der kommenden Woche diese Entwicklung kommentieren wird ist damit gestiegen".

Das BoJ-Treffen hat nach den jüngsten überraschenden Aussagen von Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda ebenfalls an Spannung gewonnen. Er tue sich schwer, einen weiteren Rückgang des realen effektiven Yen-Wechselkurses zu sehen, hatte der Gouvernor der Bank of Japan gesagt und damit den Yen nach oben katapultiert.

Zum Wochenausklang zeigte sich der Dollar kaum verändert zur japanischen Währung. Er notiert mit 123,75 Yen knapp über dem Niveau des Vortages. Dass der Dollar die Marke von 124 Yen nach den guten US-Einzelhandelsdaten nicht verteidigt habe, lasse darauf schließen, dass der "Schock der Kuroda-Aussagen doch etwas tiefer sitzt", so ein Devisen-Händler. In der Spitze ging es am Vortag bis 124,19 Yen nach oben, doch anschließend fiel der Greenback wieder unter die Marke von 124 Yen zurück. Auch im asiatischen Handel gelang der erneute Sprung über dieses Niveau nicht. "Jeder Anstieg über diese Marke sorgt für Verkaufsdruck", sagte Analyst Takuya Kanda vom Gaitame.Com Research Institute.

Leicht abwärts ging es an der Börse in Sydney, wo der S&P/ASX 200 um 0,2 Prozent nachgab. Auf Wochensicht steht für den Index allerdings ein Plus von 0,9 Prozent zu Buche. Der auf ein Siebenwochentief gefallene Kupferpreis drückte nach Aussage von Händlern auf den rohstofflastigen Index. Für BHP Billiton ging es 1,2 Prozent abwärts und für Rio Tinto um 0,6 Prozent. Die Bankenwerte gaben einen Teil ihrer Gewinne aus dem Wochenverlauf wieder ab. Westpac Banking verloren 0,9 Prozent und waren damit der schwächste Titel im Sektor.

Die Ölpreise stabilisierten sich nach den Vortagesabgaben. Vor allem Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) hatten am Donnerstag für ein deutliches Minus gesorgt. Sie rechnet in diesem Jahr zwar mit einer höheren Ölnachfrage als bisher, geht aber auch unverändert von einem gleichzeitig hohen Ölangebot aus. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 60,61 Dollar bezahlt werden, nach 60,77 Dollar im späten US-Handel am Vortag. Der Goldpreis fiel gegenüber dem Vortag um einen Dollar auf 1.180 Dollar zurück.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/kla

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 02:57 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]