TOKIO (Dow Jones) - Gewinnmitnahmen haben am Dienstag an vielen ostasiatischen Börsen das Bild geprägt. Positive Vorgaben von der Wall Street vermochten die Stimmung nicht aufzuhellen. An den chinesischen Handelsplätzen gewannen Zweifel an einem tragfähigen Wachstum der Wirtschaft die Oberhand, nachdem die Kurse dort am Montag noch von der Zinssenkung der chinesischen Notenbank am Wochenende profitiert hatten.

Der Shanghai-Composite-Index fiel um 2,2 Prozent, womit die Vortagesgewinne wieder verloren waren. In Hongkong zeigten sich die Kurse 0,8 Prozent schwächer.

Chinesische Anleger sehen den Beratungen des Nationalen Volkskongresses mit Sorge entgegen. Es wird erwartet, dass auf der Tagung, die am Donnerstag beginnt, das offizielle chinesische Wachstumsziel für dieses Jahr mit 7,0 Prozent ausgegeben wird. Für das vergangene Jahr war noch ein Ziel von 7,4 Prozent ausgegeben worden. Zusätzlich belastend wirkte die Mitteilung des zuständigen chinesischen Regulierers, dass 24 Unternehmen die Genehmigung für einen Börsengang erhalten hätten. In Erwartung solcher IPOs halten sich Anleger erfahrungsgemäß oft zurück.

An der Börse in Hongkong stieg der Kurs von Kaisa Group Holdings um 1,9 Prozent. Das Immobilienunternehmen ist der Lösung seines Schuldenproblems einen Schritt näher gekommen. Kaisa plant die Umstrukturierung von Schulden, um die Zinslast zu verringern und mehr Zeit zur Rückzahlung zu gewinnen.

In Tokio schloss der Nikkei-225-Index knapp behauptet bei 18.815 Punkten. Gebremst wurde der Markt vom wieder stärkeren Yen, der besonders die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen belastete. Unter anderem zeigten sich Sony knapp behauptet. Der Dollar kostete etwa 119,80 Yen nach 119,85 Yen zur gleichen Zeit am Montag. Im Tageshoch notierte er am Dienstag bei 120,27 Yen.

Für Sharp ging es um 3,5 Prozent nach unten. Laut einem Medienbericht muss das Unternehmen zwei seiner wichtigsten Geldgeber um Unterstützung in Form eines Tauschs von Krediten in eine Beteiligung im Volumen von umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro bitten und plant überdies die Ausgabe neuer Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung.

In Sydney gaben die Kurse im Schnitt um 0,3 Prozent nach. Der Austral-Dollar legte jedoch auf rund 0,7820 US-Dollar zu, nachdem die australische Notenbank den Leitzins unverändert gelassen hat. Am Montag hatte der Aussie im späten örtlichen Handel 0,7770 US-Dollar gekostet. Einige Marktteilnehmer hatten erwartet, dass die Reserve Bank of Australia ihrer überraschenden Zinssenkung vom vergangenen Monat eine neue folgen lassen würde.

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