Alt 26.02.15, 13:38
Standard Kräftige Kursgewinne in Schanghai und Tokio
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Auch am Donnerstag hat sich an den ostasiatischen Aktienmärkten keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Allerdings fielen die Kursausschläge deutlich stärker aus als an den Vortagen. Besonders kräftig aufwärts ging es an der Börse in Schanghai mit 2,2 Prozent. In Hongkong fiel das Plus mit 0,5 Prozent deutlich moderater aus. In Tokio nahm der Nikkei-Index nach dem Minirücksetzer am Mittwoch seine Rekordjagd wieder auf und stieg um 1,1 Prozent auf das neue 15-Jahreshoch von 18.785 Punkten. In Taiwan, Singapur und in Sydney gaben die Indizes dagegen nach, während sich der Kospi in Seoul kaum bewegte.

Händler sprachen in Schanghai von einer Wiederaufnahme der Rally, nachdem dort bis zum Mittwoch wegen der Neujahrsfeierlichkeiten eine Woche lang nicht gehandelt worden war. Zuvor hatte die Börse sieben Tage in Folge zugelegt. Für gute Stimmung hätten Hoffnungen auf konjunkturstimulierende Maßnahmen aus Peking gesorgt, nachdem sich der Staatsrat für fiskalische Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur ausgesprochen habe, sagten Teilnehmer. "Solche Maßnahmen dürften helfen, dem nachlassenden Wachstumstempo in China zu begegnen", so die Analysten von Nomura.

In der kommenden Woche beginnen die Tagungen des Nationalen Volkskongresses in China. Die Analysten von Barclays erwarten, dass dort eine weitere Lockerung der Geldpolitik, Reformen im Finanzsektor und eine weitergehende Deregulierung des Bankensektors zu den Hauptthemen gehören werden.

Hauptprofiteure waren am Donnerstag Aktien aus dem Bau- und dem Finanzsektor wie Zoomlion Heavy Industry Science & Technology und Bank of Ningbo mit Kursgewinnen um 5 Prozent. In Hongkong gewannen PICC Group 3,3 und Bank of Communications 1,7 Prozent. Der jüngste Anstieg der Ölpreise trieb die Kurse von PetroChina und CNOOC um gut 2 Prozent nach oben. In Japan profitierten davon Inpex und JX Holdings mit Aufschlägen von 3,3 bzw. 1,6 Prozent.

In Tokio führten Teilnehmer gleich mehrere positive Faktoren an. Den auf hohem Niveau widerstandsfähigen Dollar, die wieder gestiegenen Ölpreise und vor allem die Nachricht, wonach der japanische Pensionsfondsverband KKR den Anteil heimischer Aktien von derzeit 8 auf 25 Prozent nach oben fahren will, während im Gegenzug der Anleiheanteil massiv von 74 auf 35 Prozent sinken soll. Das schürte Spekulationen, dass auch andere institutionelle Anleger diesem Beispiel folgen könnten. KKR verwaltet ein Vermögen von umgerechnet gut 50 Milliarden Euro.

Für Käufe hätten aber auch optimistische Analystenkommentare zum Reederei- und Stahlsektor gesorgt, hieß es. Außerdem sieht Goldman Sachs den Nikkei-Index zum Jahresende nun bei 21.500 Punkten, rund 16 Prozent höher als derzeit. Gründe für die positive Einschätzung seien das hohe Ergebniswachstum der Unternehmen und günstige Bewertungen am Aktienmarkt.

Zu den Tagesgewinnern gehörten Versichereraktien wie NKSJ Holdings (plus 4,6 Prozent) und MS&AD Insurance Group Holdings (plus 3,8 Prozent). Gekauft wurden aber auch populäre Schwergewichte wie Fast Retailing, SoftBank und KDDI. Im Stahlsektor gewannen JFE Holdings, Kobe Steel und Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp. bis zu 3,5 Prozent.

In Singapur herrschte unterdessen Zurückhaltung vor der Bekanntgabe der Industrieproduktionsdaten für Januar. In Sydney sorgten Daten für Enttäuschung, die zeigen, dass die Unternehmen in Australien bis Juni 2016 deutlich weniger investieren wollen. Am Markt gilt das als weiteres Indiz dafür, dass der jahrzehntelange Investitionsboom im Rohstoffsektor ausläuft. Alumina verloren 1 Prozent nach einem enttäuschend ausgefallenen Geschäftsausweis. Qantas gewannen dagegen 1,4 Prozent, nachdem die Fluglinie zuletzt wieder schwarze Zahlen geschrieben hat.

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DJG/DJN/gos/smh

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