Die ostasiatischen Börsen haben sich am Mittwoch gemischt gezeigt, mit einem allerdings leicht positiven Unterton. Kleine bis moderate Kursgewinne gab es in Sydney, Seoul, Hongkong, Taiwan und Singapur, während die Kurse in Tokio, Schanghai, Malaysia und Thailand etwas zurückgingen.

Der Aktienmarkt in Australien profitierte von weiteren Kurssteigerungen der schwer gewichteten Rohstoffunternehmen. Gute Konjunkturdaten des wichtigsten Handelspartners China hätten hier für neue Impulse gesorgt nach den jüngsten Quartalszahlen aus der Branche, hieß es. BHP Billiton verteuerten sich um 1,3 Prozent, Newcrest Mining stiegen um 1,4 Prozent. Auch Rio Tinto konnten 0,7 Prozent zulegen und damit einen Teil der Kursverluste vom Dienstag aufholen.

Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in China ist nach vorläufigen Daten im Februar wider Erwarten etwas gestiegen. Der von der Bank HSBC erhobene Index legte auf 50,1 von 49,7 im Januar zu und schaffte es damit wieder in den Expansion anzeigenden Bereich über 50. Allerdings warnen Analysten, zu viel in die Daten hineinzulesen, denn angesichts des Chinesischen Neujahrsfestes seien die Angaben zu dieser Jahreszeit nicht sehr verlässlich als Indikator. In Hongkong ist unterdessen das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2014 mit plus 2,2 Prozent stärker ausgefallen als mit 1,6 Prozent erwartet.

Auch für Industriewerte, Titel aus dem Konsumgüterbereich und Aktien aus der Immobilienbranche ging es in Australien leicht nach oben. Der nur geringe Lohnanstieg im Dezember habe die Erwartung geschürt, die Notenbank werde demnächst eine weitere Zinssenkung vornehmen, um die Wirtschaft anzukurbeln, hieß es.

Dessen ungeachtet legte der Australische Dollar in Reaktion auf die Konjunkturdaten aus dem wichtigen Handelspartnerland China aber erst einmal zu und verteuerte sich auf zuletzt 0,7888 US-Dollar nach zuvor 0,7853 US-Dollar. Der Neuseeländische Dollar legte auf 0,7550 US-Dollar nach zuvor 0,7516 US-Dollar zu.

Die Börse in Schanghai hatte nach dem Ende des Chinesischen Neujahrsfestes zum ersten Mal seit einer Woche wieder geöffnet und lag lange im Plus. Zum Handelsende drehten die Kurse dann aber ins Minus, zur Schlussglocke notierte der SSE Composite 0,6 Prozent niedriger. Marktbeobachter sprachen von einem zurückhaltenden Handel vor dem Kongress der Nationalen Volkspartei in der kommenden Woche. Vor allem der Finanzsektor verzeichnete Kursverluste - Aktien von Banken, Versicherungen und Aktienhändlern gaben erneut einen Teil ihrer Gewinne aus der Vorjahresrally ab. Mit 11 Prozent Kursrückgang seit Jahresbeginn ist der Finanzsektor damit die schwächste Branche in Schanghai.

In Tokio ging die Serie von fünf Tagen mit Kursgewinnen zu Ende, der Nikkei-Index schloss allerdings nur ganz leicht im Minus mit 18.585 Punkten. Er befindet sich damit weiter auf einem 15-Jahreshoch. Exportwerte hätten unter der Ankündigung der US-Notenbank gelitten, zeitlich weiter geduldig zu sein, was die Anhebung der Leitzinses angehe, weil dies den Dollar tendenziell eher schwächt gegenüber dem Yen.

Kräftige Kursverluste mussten Toyo Constructions hinnehmen, die Aktie sackte um 9,9 Prozent ab. Das Unternehmen hatte angekündigt, 10 Millionen neue Aktien auf den Markt zu bringen. Da aktuell nur 80 Millionen Toyo-Aktien gehandelt werden, bedeutet dies eine erhebliche Verwässerung. Takeda Pharmaceutical gaben um 0,2 Prozent nach, belastet von der Nachricht, dass die deutsche Tochter für rund 121 Millionen Dollar sämtliche Anteile des türkischen Mitbewerbers Toplam Kalite übernehmen will. Um 3,3 Prozent zulegen konnten hingegen Softbank, obwohl Marktteilnehmer keine unmittelbaren Kaufimpulse ausmachen konnten. Nach wochenlangen Kursrückgängen wurde daher auf eine technische Gegenbewegung spekuliert.

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