Alt 23.02.15, 14:31
Standard Anleger setzen auf Einigung mit Griechenland
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Die sich abzeichnende Einigung auf eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland hat am Montag an den ostasiatischen Börsen und in Australien überwiegend für moderate Aufschläge gesorgt. Am stärksten im Plus lag der japanische Markt, der Nikkei-Index stieg um 0,7 Prozent auf 18.466 Punkte und markierte damit erneut ein 15-Jahreshoch. In Sydney stand zum Schluss ein Plus von knapp 0,5 Prozent.

Dass die Aufschläge nicht größer ausfielen, sei die Folge von Restzweifeln, es werde in letzter Minute womöglich doch keine Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern geben, hieß es. Immerhin müssten die konkreten Reformvorschläge der neuen griechischen Regierung, die Voraussetzung für eine Überbrückungsfinanzierung von vier Monaten sind, erst noch abgesegnet werden von den ehemaligen Troika-Institutionen EU-Kommission, EZB und IWF.

Etwas Rückenwind für die Kurse in Tokio kam von der Währungsseite. Mit rund 119 Yen behauptete der Dollar sein zuletzt erhöhtes Niveau, was günstig für japanische Exportunternehmen ist. "Japan erfreut sich eines zweistelligen Gewinnwachstums und sich beschleunigender Aktienrückkäufe und der sich anbahnende Mammutbörsengang von Japan Post dürfte den Appetit nach Aktien ganz generell erhöhen...", kommentierte CLSA-Aktienstratege Nicholas Smith die positive Stimmung.

In der neuen Woche, in der die Berichtssaison allmählich auslaufe, seien kaum frische Impulse für den Gesamtmarkt zu erwarten, weshalb der halbjährliche Auftritt von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem US-Kongress am Mittwoch besonders in den Fokus gerate, meinte ein Händler.

Keine Rolle spielte das am Montag veröffentlichte Protokoll der Sitzung der Notenbank vom 20. und 21. Januar. Wie daraus hervorgeht, sind viele der Mitglieder der Auffassung, dass es Fortschritte in der öffentlichen Deflations-Wahrnehmung gegeben hat. Dabei haben sie auch die Spekulationen über weitere Lockerungen angesichts einer rückläufigen Inflation im Blick.

Während in Schanghai und Taiwan wegen der Feierlichkeiten um das Mondneujahrsfest auch am Montag nicht gehandelt wurde, nahm der Aktienmarkt in Hongkong den Betrieb wieder auf. Dabei waren die Umsätze laut Händlern sehr dünn und der HSI bewegte sich kaum vom Fleck. Gebremst wurde er von nachgebenden Aktien aus dem Energie- und dem Telekomsektor, nachdem dort zuletzt Fusionsspekulationen noch für Kursfantasie gesorgt hatten. CNOOC fielen um 2,8 Prozent zurück, China Mobile gaben um 1,9 Prozent nach.

Für die Aktie des Modeherstellers Prada ging es in Hongkong um 5,2 Prozent nach oben. Der Markt honorierte damit aber lediglich, dass die Quartalszahlen nicht noch schlechter ausgefallen waren. "Die Zahlen hätten deutlich schlechter sein können", bemerkten die Analysten der Credit Suisse in einer ersten Reaktion. Ein überraschend widerstandsfähiges Geschäft in Europa habe die schwachen Resultate in Asien etwas abgefedert. Die Analysten rechnen weiter mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung der Aktie.

Kaum verändert zeigten sich HSBC im Vorfeld der nach Börsenschluss in Hongkong erwarteten Quartalszahlen der Bank. Im europäischen Geschäft geriet die Aktie nach Bekanntgabe stark unter Druck und verlor 5 Prozent. Belastet von höheren Kosten und Rückstellungen wies die Großbank 2014 einen deutlich gesunkenen Gewinn aus.

Unter den Einzelwerten in Tokio stachen Casio mit einem Plus von 5,9 Prozent heraus. Kurstreiber war eine Kaufempfehlung durch Nomura. Die Analysten hatten die Aktie bislang mit "Neutral" eingestuft, zeigten sich nun aber von starken Verkäufen neu eingeführter Produkte von Casio angetan. Das Schwergewicht Fast Retailing profitierte ebenfalls von einem positiven Analystenkommentar, die Aktie gewann 3,4 Prozent.

Euglena schnellten um 13 Prozent nach oben, angetrieben vom Zusammenschluss des Unternehmens mit Chevron Lummus Global zur Herstellung von Biotreibstoff für Flugzeuge. Der Kurs der an Euglena beteiligten Fluglinie ANA zog um 1,3 Prozent an. Yokohama Rubber gewannen nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs gut 2 Prozent.

Am Rohstoffmarkt tat sich wenig. Öl- wie auch Metallpreise zeigten sich zu ihren Ständen aus dem späten Freitaghandel in den USA kaum verändert, wobei die Tendenz beim Öl leicht nach unten, bei Edelmetallen wie Kupfer und Silber leicht nach oben zeigte.

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