Alt 20.02.15, 11:49
Standard Nikkei aktuell nicht zu bremsen
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Dort, wo gehandelt worden ist, sind die Aktienkurse in Ostasien überwiegend gestiegen. Allerdings ruhte der Handel am Freitag wie schon am Vortag an vielen Börsen der Region wegen der Feierlichkeiten zum Mondneujahrfest. So pausierten die Börsianer in China inklusive Taiwan, Malaysia, Singapur, Südkorea und Vietnam. Auch zu Beginn der kommenden Woche bleiben zahlreiche Börsen geschlossen. Von einer Ruhepause kann dagegen in Tokio nicht gesprochen werden, denn der Nikkei eilt seit Tagen von einem Hoch zum nächsten. Zum Wochenschluss kletterte der japanische Leitindex unter anderem befeuert von einem schwächeren Yen auf ein neues 15-Jahreshoch - der Nikkei-225 legte um 0,4 Prozent auf 18.332 Punkte zu. Allerdings habe die Griechenlandkrise den Aufwärtsdrang gebremst, sagten Händler. Denn Deutschland hatte die jüngsten Vorschläge aus Athen für eine Brückenfinanzierung abgelehnt.

Volkswirte wundert der rasante Anstieg des japanischen Aktienmarktes nicht. Sie verweisen auf die dank der Yen-Abwertung verbesserte Wettbewerbsfähigkeit vor allem bei Exporteuren aus der Elektronikbranche. "Der Verlust globaler Wettbewerbsfähigkeit bei elektronischen Gütern drückt die Exporte in Japan ganz allgemein. Aber es gibt klare Anzeichen einer Verbesserung", sagte Chefvolkswirt Yuichi Kodama von Meiji Yasuda Life Insurance. Viele Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren den Fokus auf Effizienz und Kosten gelegt, hieß es weiter.

"Der jüngste Anstieg am Aktienmarkt ist den verbesserten Geschäftsberichten aus dem vergangenen Quartal geschuldet", schlug Marktstratege Takashi Ito von Nomura Securities eine Brücke zwischen gestiegener Wettbewerbsfähigkeit und verbesserten Unternehmensberichten.

Aus dem Rahmen fielt wie schon am Vortag Sydney, wo der A&P/ASX-200 etwas leichter schloss. Hier wurden die Griechenlandsorgen etwas ernster genommen als an den übrigen Handelsplätzen. "Angesichts der dünnen Konjunkturagenda in der Region bestand wegen der Griechenland-Unsicherheiten vor dem Wochenende wenig Anlass, neue Positionen aufzubauen", sagte Händler Tristan K'Nell von Quay Equities in Sydney. Die UBS-Volkswirte gehen derweil kurzfristig von einer höheren Arbeitslosigkeit in Australien aus. Sie hoben ihre entsprechenden Projektionen an. Mittelfristig sehen sie aber eine Besserung auf dem australischen Arbeitsmarkt.

Am Devisenmarkt erholte sich der US-Dollar. Händler verwiesen auf positive Arbeitsmarktdaten in den USA, wo die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stärker als erhofft gefallen waren. Der US-Dollar ging zum Börsenschluss in Japan bei 118,90 Yen um, zur gleichen Vortageszeit erhielten Anleger nur rund 118,50 Yen. Nachbörslich stieg die japanische Landeswährung dann aber deutlich an. Während die Ölpreise zulegten, fiel der Goldpreis. Händler verwiesen auf die sinkende Nachfrage nach physischem Gold angesichts der Feiertage in Asien - einer wichtigen Absatzregion.

In Tokio zogen Japan Display um 5,4 Prozent an. Laut einer informierten Person prüft das Unternehmen den Bau einer neuen Fertigungsanlage in Japan zur Belieferung von Apple. Die Baukosten könnten größtenteils vom US-Technologieriesen beglichen werden. Die Wettbewerbertitel von Sharp büßten daraufhin 2 Prozent ein.

In Sydney zählte der Eniegiesektor mit einem Abschlag von 1,6 Prozent zu den schwächsten. Santos verloren nach gekürzter Dividende 2,6 Prozent. Medibank Private sanken um 3,5 Prozent, nachdem die Krankenkasse ihren ersten Halbjahresbericht nach dem Börsengang veröffentlicht hatte. Analysten sprachen von mäßigen Prämieneinnahmen. Transpacific Industries stürzten um 11 Prozent ab, der Entsorger verbuchte einen Halbjahresverlust und lieferte einen düsteren Ausblick.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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