Alt 05.09.12, 16:26
Standard Zwischen Hoffen und Bangen vor EZB-Sitzung
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Das Geschehen an den US-Finanzmärkten ist am Mittwoch von Nervosität geprägt. Ermutigende heimische Konjunkturdaten fallen kaum ins Gewicht. Die Anleger warten vielmehr gespannt auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.

Häppchenweise sickert durch, wie die EZB der Schuldenkrise in der Eurozone begegnen will. Angeblich plant EZB-Präsident Mario Draghi den unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen der Euro-Krisenländer, um auf diese Weise die Zinslast dieser Staaten zu mildern. Draghi wolle die zusätzliche Liquidität dem Markt aber wieder entziehen, zitiert der Fernsehsender Bloomberg am Mittwoch zwei EZB-Mitarbeiter, die in den Plan eingeweiht seien. Am Montag sagte der EZB-Präsident vor EU-Abgeordneten, der Kauf von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren stelle keine Finanzierung von Staatsschulden durch die Notenbank dar.

In den USA waren die revidierten Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft besser als erwartet ausgefallen. Die Daten verpuffen aber, weil der international tätige Logistiker FedEx mit einer Gewinnwarnung Angst vor einer weltweiten Konjunkturschwäche geschürt hat.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite verliert ebenfalls 0,1 Prozent.

Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage drückt den Ölpreis. Das Barrel WTI fällt auf 94,67 US-Dollar, nachdem es am Dienstag noch 95,30 Dollar kostete. Gold, das am Dienstag noch als Inflationsschutz gekauft wurde, gibt etwas nach. Auch am Goldmarkt warten die Anleger erst einmal ab, ob die EZB tatsächlich die weithin erhofften Anleihekäufe ankündigt. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 1.693,90 Dollar.

Trotz der vielen Unwägbarkeiten ist keine Flucht der Anleger in den sicheren Hafen des Anleihemarkts auszumachen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys notiert kaum verändert bei 1,57 Prozent.

Am Aktienmarkt fällt der Kurs von FedEx um 1,2 Prozent. Die neuen Ertragsprognosen des Unternehmens liegen unter den bisherigen Analystenschätzungen. Im Sog von FedEx fallen die Titel von Wettbewerber UPS um 1,6 Prozent. Dass die Verluste nicht deutlicher ausfallen, erklären Marktbeobachter damit, dass die pessimistischen FedEx-Erwartungen der US-Notenbank Gründe liefern könnten, mehr Geld zu drucken.

Facebook-Aktien legen um 4,2 Prozent zu. CEO Zuckerberg hat versichert, dass er seine Aktien auch nach Ablauf der vorgeschriebenen Haltefrist nicht verkaufen wird. Am Dienstag hatten die Titel ein neues Rekordtief erreicht. Der Kurs von Microsoft fällt um 0,1 Prozent. Aktuell stellt das Unternehmen gemeinsam mit Nokia ein Smartphone mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone 8 in New York vor. In Helsinki brechen Nokia um über 12 Prozent ein. Ein Händler spricht von einer wenig überzeugenden Präsentation mit technischen Problemen.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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