Alt 14.06.12, 16:21
Standard Fed-Hoffnungen verdrängen Eurozone-Sorgen
Beitrag gelesen: 272 x 

Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank treiben am Donnerstag die Kurse an Wall Street an. Auslöser ist eine überraschende Zunahme der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Zudem wurde auch der Wert der Vorwoche nach oben revidiert. Damit werden die anhaltenden Sorgen um Spanien und die anstehende Wahl in Griechenland kurzfristig in den Hintergrund gedrängt. Doch die Unsicherheit um die weitere Zukunft der Eurozone bleibt bestehen. Am Montag, je nach Wahlausgang in Griechenland, könnten die Karten für Europa neu gemischt werden.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,8 Prozent auf 12.602 Punkte, der S&P-500 legt um 0,7 Prozent auf 1.324 Punkte zu und der technologielastige Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,6 Prozent auf 2.836 Punkte. "Der einzige Grund warum der Markt nach solchen Daten nach oben gehen kann, sind die Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen der Fed", so ein Händler. Zudem läuft Ende Juni die "Operation Twist" aus, die Umverteilung zwischen kurz- und langfristigen Staatsanleihen. Damit rücke die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche verstärkt in den Fokus.

"Der Markt wird aber weiterhin von Schlagzeilen getrieben", ergänzt ein Teilnehmer. Das werde durch die Entwicklung der vergangenen Tage bestätigt - mal ging es hoch, am nächsten Tag wieder runter. Dazu kommen nicht enden wollende negative Nachrichten aus Spanien. Am Vortag hatten gleich zwei Ratingagenturen den Daumen über dem Land gesenkt und ihr Rating nach unten genommen.

Die Renditen der spanischen zehnjährigen Anleihen bewegen sich vor diesem Hintergrund weiter in gefährlich hohen Regionen und haben die kritische Marke von sieben Prozent dicht vor Augen. Italien konnte zwar Anleihen im Volumen von 4,5 Milliarden Euro an den Investor bringen, musste aber dafür bei den Zinsen tiefer in die Tasche greifen.

Unterdessen notieren die US-Anleihen kaum verändert. Zwar stützen die überraschend schwachen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten das Sentiment, doch im Vorfeld der Auktion 30-jähriger Titel im weiteren Verlauf herrsche eine verstärkte Zurückhaltung. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys notiert bei 1,62 Prozent. Der Euro zeigt sich kaum verändert und liegt mit 1,2594 Dollar weiter knapp unter der Marke von 1,26 Dollar. Auch der WTI-Ölpreis tendiert mit 82,75 Dollar wenig verändert zum Settlement des Vortages.

Bei den Sektoren zeigen sich vor allem die Konsumwerte mit Aufschlägen. Hier legen Home Depot um 1,9 Prozent zu. Auch die Energiewerte stehen in der Gunst der Anleger weit oben. Barnes & Noble gewinnen 0,7 Prozent. Die Titel profitieren von einer Einigung des Unternehmens mit Aktionären in einem Gerichtsverfahren. Der Streit betraf die Übernahme einer Universitäts-Buchhandelskette im Jahre 2009. Aktionäre vertraten die Ansicht, die Transaktion sei zu kostspielig gewesen. Die übernommene Gesellschaft hatte dem CEO von Barnes und dessen Ehefrau gehört.

Dagegen geht es für Aegerion Pharmaceuticals um 10,3 Prozent nach unten. Das Pharmaunternehmen teilte am Mittwoch nach der Schlussglocke mit, eine nicht näher genannte Anzahl von neuen Aktien ausgeben zu wollen.

DJG/DJN/ros/raz

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:48 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]