Alt 12.06.12, 21:51
Standard Hoffnungen auf Fed-Maßnahmen stützen die Kurse
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Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank haben am Dienstag die Kurse an Wall Street beflügelt. Auslöser waren Aussagen des Präsidenten der Chicago Federal Reserve Bank, Charles Evans, der sich in einem Interview erneut für weitere geldpolitische Maßnahmen stark gemacht hatte. Damit rückte die Sitzung der Federal Reserve in der kommenden Woche wieder stärker in den Fokus der Investoren. Denn Ende des Monats läuft die "Operation Twist" der Fed aus, die Umverteilung zwischen kurzfristigen und langfristigen Staatsanleihen. Auch die Forderung der EZB, die Währungsunion durch eine Bankenunion zu ergänzen, habe gestützt. Die Abstufung 18 spanischer Banken durch die Ratingagentur Fitch belastete nur kurzzeitig. Nach der Abstufung des Länder-Ratings in der Vorwoche sei dies zu erwarten gewesen, sagte ein Teilnehmer. Die Sorge um die Zukunft der Eurozone sei allerdings weiterhin präsent. Zudem werde gespannt auf die Wahl in Griechenland am Wochenende geschaut, welche für die Zukunft der Eurozone wichtig sein dürfte.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 12.574 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,2 Prozent auf 1.324 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 2.843 Punkte. Im späten Handel legten die Indizes noch einmal deutlicher zu und schlossen auf ihren Tageshochs. Dabei wurden 0,72 (Montag: 0,74) Milliarden Aktien gehandelt. Den 2.384 (631) Kursgewinnern standen 666 (2.433) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 89 (78) Titel. "Der Markt wird derzeit von Schlagzeilen getrieben", so ein Händler. Es reiche eine Nachricht um den Markt in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Das Vertrauen der Anleger sei weiterhin sehr begrenzt.

Das jüngste Hilfspaket für die spanischen Banken habe die Märkte nicht überzeugt, da viele Fragen, beispielsweise über die Bedingungen, weiterhin nicht geklärt seien. Auch die Anleihe-Renditen Spaniens und Italiens verheißen nichts Gutes: für zehnjährige spanische Titel kletterten diese auf ein neues Allzeithoch bei 6,74 Prozent, für die italienischen Renditen ging es auf über sechs Prozent nach oben. Von einem "erheblichen Risiko", dass die spanischen Renditen bereits in den kommenden Tagen über die Marke 7 Prozent klettern, sprach die Danske Bank. Und die schlechten Nachrichten gingen weiter. Womöglich muss auch Zypern Europa um Hilfe bitten. Überdies blicken die Investoren weiterhin sorgenvoll nach Italien.

Die vorbörslich mitgeteilten US-Importpreise für Mai spielten keine Rolle am Markt. Mit einem Minus von 1 Prozent entsprachen sie auch in etwa der Prognose von minus 1,1 Prozent. Der Ölpreis behauptete sich über 83 Dollar. "Im Vorfeld der Griechenland-Wahl am 17. Juni sowie den Atomgesprächen mit dem Iran am 18. und 19. Juni dürfte es zu einer Stabilisierung kommen", so ein Händler. Zuletzt war es an drei Handelstagen in Folge nach unten gegangen. Der Ölpreis der Sorte WTI verbesserte sich zum Settlement um 0,7 Prozent bzw 0,62 Dollar auf 83,32 Dollar. Der Euro stabilisierte sich über der Marke von 1,25 Dollar.

Der sichere Hafen der US-Anleihen verzeichnete nach den jüngsten Gewinnen nun leichte Abgaben, die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg damit auf 1,66 Prozent. Als Belastungsfaktor wurde vor allem auf die Auktion dreijähriger Titel im Volumen von 32 Milliarden Dollar verwiesen. Hier fielen die indirekten Gebote, ein Gradmesser für das Interesse ausländischer Investoren, mit nur noch 27 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2007. Dies wurde als schlechtes Zeichen für die an den beiden kommenden Tagen anstehenden Auktionen zehn- und 30-jähriger Anleihen gewertet.

Am Aktienmarkt profitierten Juniper Networks von der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Umfang von bis zu einer Milliarde Dollar. Die Titel stiegen um 1,3 Prozent. Texas Instruments verbesserten sich um 2,1 Prozent. Der Rechner- und Halbleiterkonzern hat seinen Ausblick auf das zweite Quartal konkretisiert. Das Unternehmen rechnet nun mit Umsätzen von 3,28 Milliarden bis 3,42 Milliarden Dollar. Bislang hatte der Konzern Erlöse von 3,22 Milliarden bis 3,48 Milliarden Dollar angepeilt. Auch bei der in Aussicht gestellten Gewinnspanne äußerte sich das Unternehmen etwas konkreter.

Boeing schlossen mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent, nachdem die Analysten von Bernstein die Aktie auf "Outperform" hochgestuft haben. Begründet wurde dies mit verbesserten Aussichten für den 787 "Dreamliner". Im Dow-Jones-Index waren zudem Finanzwerte gesucht. Hier legten J.P.Morgan um 2,9 Prozent, Bank of America um 2,9 Prozent und American Express um 2,5 Prozent zu.

Apple gewannen 0,9 Prozent. Bei der jährlichen Entwicklerkonferenz hat der Computer-Hersteller deutlich gemacht, wie er sich von Google abgrenzen will. Unter den vorgestellten Neuigkeiten des Unternehmens ist ein Karten- und Navigationsservice, der Google Maps als Standardeinstellung auf iPhones und iPads ersetzen wird.

DJG/DJN/ros

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