Alt 08.06.12, 16:19
Standard Börsen trotz Schuldenkrise und Konjunktursorgen stabil
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FRANKFURT (Dow Jones) - Trotz der weiter ungelösten Bankenkrise in Spanien und anhaltender Konjunktursorgen zeigen sich die Kurse an Wall Street zum Wochenausklang mit einem leichten Plus. Der Markt hängt aber weiter an jeder Schlagzeile insbesondere zu Spanien, so dass jederzeit ein Richtungswechsel erfolgen kann. Um Spanien drehen sich die Spekulationen aktuell um die Höhe der benötigten Gelder für die Bankensanierung und ein mögliches Ersuchen des Landes um Hilfen bei der EU am Wochenende.

Letzteres wurde von Spanien zwar zurückgewiesen, doch die Verunsicherung an den Märkten bleibt. Zudem hat Fitch die Bonitätsbewertung Spaniens am Vortag um drei Stufen auf "BBB" gesenkt.

Aktuell gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 12.480 Punkte. Der S&P-500 verzeichnet ein Plus von 0,1 Prozent auf 1.317 Punkte und der technologielastige Nasdaq-Composite legt um 0,4 Prozent auf 2.843 Punkte zu.

Profiteure in diesem unsicheren Umfeld sind die als sicherer Hafen geltenden US-Anleihen und der Dollar. Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe sinkt auf 1,58 Prozent. Am Devisenmarkt gerät der Euro wieder unter Druck und liegt unter der Marke von 1,25 Dollar, nachdem er am Vortag zeitweise auf über 1,26 Dollar gestiegen war. Der Ölpreis tendiert mit den anhaltenden Konjunktursorgen schwächer, wenn auch vom Tagestief erholt. Das Barrel der US-Sorte WTI geht aktuell mit 83,08 Dollar um.

Die jüngsten Konjunktursorgen hat ausgerechnet die überraschende Zinssenkung in China ausgelöst. Nicht wenige Akteure befürchten, dass Peking die Zinsen deswegen gesenkt hat, weil am Wochenende anstehende neue Konjunkturdaten schlecht ausfallen könnten. Für Enttäuschung haben auch die ausgebliebenen Hinweise auf konkrete Stimuli der US-Notenbank und der EZB gesorgt. Marktteilnehmer hatten auf Zinssenkungen oder Hinweise auf andere geldpolitische Maßnahmen gehofft. Möglicherweise halten Notenbanken vor der Wahl in Griechenland am 17. Juni ihr Pulver aber einfach trocken - denn wer weiß was nach der Wahl passiert.

Konjunkturdaten spielen keine Rolle

Die zum Wochenausklang veröffentlichten US-Konjunkturdaten treten in den Hintergrund. So hat sich das Defizit in der US-Handelsbilanz im April etwas weniger als erwartet verringert, wobei die Importe deutlich stärker als die Exporte zurückgingen. Die Lagerbestandsdaten im Großhandel für den Monat April fielen im Rahmen der Erwartungen aus.

An der Börse verlieren McDonald's gegen den Trend 2,1 Prozent. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass sich das Wachstum in den USA verstärkt, während es in Europa an Fahrt verliert. Steil nach oben geht es mit den Kursen von Molina Healthcare und Centene. Die Medicaid-Versicherer haben sich erfolgreich gegen die Zurückweisung neuer Verträge zur Wehr gesetzt, womit sich neues Geschäftspotenzial in Ohio eröffnet. Molina Healthcare gewinnen 22,8 Prozent, Centene rücken um 9,2 Prozent vor.

ATP Oil & Gas und Gas brechen dagegen um 14,6 Prozent ein. Der erst vor einer Woche zum Unternehmenschef erkorene Matt McCarroll ist von seinem neuen Amt bereits wieder zurückgetreten, weil man sich nicht auf einen Vertrag einigen konnte. Zudem wurde der von McCarroll angekündigte Kauf von einer Million ATP-Aktien widerrufen.

DJG/DJN/ros/gos

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