Alt 01.11.13, 13:26
Standard Europäische Telekomwerte die Gewinner an der Börse
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Etwas leichter tendieren Europas Börsen am ersten Handelstag im November. Die Umsätze sind im Vergleich zu den vergangenen Tagen dünn. Dies liegt zum einen daran, dass in einigen Bundesländern und in Österreich die Anleger auf Grund des Feiertages "Allerheiligen" bereits im verlängerten Wochenende sind. Zum anderen macht die Berichtssaison eine Pause. Weitgehend ignoriert werden günstig ausgefallene Konjunkturdaten aus China. Der DAX verliert 0,2 Prozent auf 9.016 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.061 Punkte nach.

Zu erkennen ist, dass Anleger an den Börsen in Madrid und Mailand anfangen, Gewinne mitzunehmen. Der Aktien-Index in Mailand stellt mit einem Abschlag von 1,6 Prozent den größten Verlierer. In Spanien fällt das Kursbarometer IBEX-35 um 0,5 Prozent.

Für Gesprächsstoff unter den Börsianern sorgt die Telekom-Branche. Angeblich ist der US-Konzern AT&T an einer Elefantenhochzeit mit der britischen Vodafone interessiert. Das heizt die Konsolidierungsfantasie in der Branche erneut an. Der Sektor-Index gewinnt 0,9 Prozent und steht an der Spitze bei den Branchen. Angeführt wird er vom Schwergewicht Vodafone, das um über 2,7 Prozent zulegt. Die Aktien der Deutschen Telekom ziehen in diesem Fahrwasser um 0,5 Prozent an.

Grund für die eher verhaltene Reaktion der Vodafone-Aktie sind Zweifel, ob die Politik eine derart marktdominierenden Stellung des fusionierten Konzerns auf dem weltweiten Telekommarkt zulassen würde. Zudem gibt es Fragen bezüglich der Finanzierung. Vodafone bringt es derzeit auf eine Börsenbewertung von 178 Milliarden Dollar. An anderer Stelle wird auch darauf hingewiesen, dass das Thema Fusionen in der Telekombranche bereits heiß gelaufen sei. Immerhin habe der Telekomsektor seit Ende Juni bereits um 30 Prozent zugelegt.

Nach einer Gewinnwarnung der japanischen Tochter Nissan steht die Renault-Aktie unter Druck. Sie verliert 4,6 Prozent. Nissan begründet die gesenkte Erwartung mit dem schwachen Automarkt in Europa und mit bei Rückrufaktionen angefallenen Kosten. Ein Händler spricht von einer "massiven" Korrektur der Gewinnerwartungen. Ungeachtet der Probleme bei Renault bauen VW ihre jüngsten Gewinne um weitere 1,8 Prozent aus nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen zur Wochenmitte. Insgesamt gibt der Branchenindex um 0,1 Prozent nach.

Im Bankensektor geht es für den Kurs der Royal Bank of Scotland um knapp sieben Prozent südwärts. Die Bank hat Quartalszahlen vorgelegt und außerdem die Schaffung einer internen "Bad Bank" angekündigt, in der Vermögenswerte im Volumen von 38 Milliarden Pfund Sterling abgeladen werden sollen. "Anderswo im Sektor gibt es weniger Probleme und mehr Chancen", so ein Analyst.

Am Devisenmarkt steht der Euro zum Dollar weiter auf der Verliererseite. Mit dem nachlassenden Inflationsdruck in der Eurozone ist die EZB wieder stark in den Fokus der Anleger gerückt. Es gibt bereits Stimmen, die eine rasche Leitzinssenkung durch die Währungshüter nicht ausschließen. Der Euro hatte dies am Vortag mit einem Rutsch auf unter 1,36 Dollar quittiert und fällt aktuell weiter auf 1,3522 Dollar. IG Markets verweist zudem auf den jüngsten Anstieg der Tagesgeldzinssätze am Geldmarkt, die eine Bedrohung für die wirtschaftliche Erholung in Europa darstellten.

Frische Impulse werden am Nachmittag aus den USA kommen mit dem ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Die Credit Agricole sieht hier Überraschungspotenzial nach oben, nachdem der Chicago-PMI am Donnerstag klar über den Erwartungen ausgefallen war. Die Daten werden von den Anlegern vor allem auf die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank abgeklopft werden.

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