Alt 30.10.13, 12:57
Standard Anleger zuversichtlich vor Fed-Entscheidung
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Gute Geschäftszahlen von VW und die Erwartung einer weiter großzügigen US-Notenbank halten Europas Börsen am Mittwochmittag auf Rekordkurs. Die Investoren setzen mehrheitlich darauf, dass die Fed noch für längere Zeit an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält und monatlich für 85 Milliarden Dollar Anleihen und Hypothekenpapiere kauft. Dafür sprechen zum einen die zuletzt eher uneinheitlich ausgefallenen US-Konjunkturdaten, zum anderen die Sorge, dass US-Haushaltsstreit schon in Kürze wieder auflodern könnte.

Der DAX steigt um 0,4 Prozent auf 9.055 Punkte - bei 9.070 Punkten wurde zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.064 Punkte nach oben. Hier wurde mit 3.074 Punkten ein neuer Jahreshöchststand markiert. Die Börse in Mailand legt um 0,7 Prozent zu. Eine Auktion italienischer Staatsanleihen kam bei den Anlegern gut an. Bei den angebotenen Titeln mit fünf Jahren Laufzeit sank die Rendite von 3,38 Prozent auf nun nur noch 2,89, bei den 2024 fälligen Schuldtiteln sank sie von 4,50 auf 4,11 Prozent.

Zum neuerlichen Rekord des DAX trägt vor allem die schwer gewichtete VW-Aktie bei, die um 4,4 Prozent nach oben schießt. Der Automobilhersteller hat trotz der schwierigen Umfelds im dritten Quartal sowohl den Umsatz wie auch den operativen Gewinn gesteigert. Den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt. Nach Ansicht der LBBW liegt VW "voll in der Spur". Sehr positiv sei der freie Liquiditätsfluss von 3,2 Milliarden Euro. "Er stammt ganz überwiegend aus dem Industriegeschäft und belegt die gute Ertragskraft", sagt Analyst Frank Biller.

Das VW-Plus macht den Sektor der Automobilwerte mit einem Plus von 1,9 Prozent zum Tagesgewinner unter den Branchenindizes. Im Gefolge steigen Daimler- und BMW-Aktien um jeweils 0,9 Prozent. Für Fiat-Papiere geht es um mehr als zwei Prozent nach oben. Hier stützen zudem bessere Geschäftszahlen der US-Tochter Chrysler. Die gute Entwicklung in den Vereinigten Staaten kompensiert die Schwäche auf dem italienischen Heimatmarkt.

Sehr gemischt fallen die Kommentare zu den Geschäftszahlen der Deutschen Börse aus. Die Aktie des Börsenbetreibers legt nach dem deutlichen Minus am Vortag um 0,5 Prozent auf 56,67 Euro zu. J.P. Morgan hat die Schätzungen für Ertrag und bereinigten Nettogewinn nach Vorlage der Zahlen zwar gesenkt, das Kursziel aber leicht auf 54 nach zuvor 51 Euro angehoben.

Positiv werden an der Börse die Zahlen der britischen Bank Barclays aufgenommen. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe deutlich über der Konsenserwartung gelegen, heißt es dazu bei Oriel Securities. Grund seien eine bessere Kostenkontrolle und geringere Wertberichtigungen. Die Aktie steigt um 3,2 Prozent, der Bankensektor verbessert sich um 0,6 Prozent.

Die Aktie von Sanofi legt nach einer Gewinnwarnung eine Berg- und Talfahrt hin. Nach anfänglich starken Abgaben ist die Aktie ins Plus gedreht und notiert in der Zwischenzeit 2,4 Prozent fester. Die Anleger spekulieren auf bessere Zeiten. Natixis sieht den Pharmakonzern auf einem guten Weg und rechnet mit einer Rückkehr des Wachstums. Positiv heben die Analysten hervor, dass die Umsätze erstmalig seit fünf Quartalen organisch wieder gewachsen seien.

Der Index der Ölaktien gewinnt unterdessen 1,1 Prozent. Er wird getrieben von kräftigen Gewinnen bei Eni, nachdem am Vortag noch die BP-Aktie der Antreiber gewesen war. Eni festige den von BP eingeleiteten Aufschwung der Ölwerte, heißt es im Handel. Der Nettogewinn der Italiener hat die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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