Alt 29.10.13, 12:08
Standard Hiobsbotschaften drücken auf Bankenaktien
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Hiobsbotschaften aus der Bankenbranche stehen am Dienstag an Europas Börsen im Brennpunkt. Die Deutsche Bank muss hohe Rückstellungen für Prozesse bilden, die schweizerische UBS kämpft mit strengeren Vorgaben der Finanzaufsicht und die britische Lloyds Banking meldet wegen Rückstellungen einen Milliardenverlust. Die Kurse der Geldhäuser sind daraufhin unter Druck geraten. Der DAX schlägt sich derweil weiter mit der 9.000er Marke herum. Am Mittag handelt der Index 0,2 Prozent höher bei 8.997 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 3.041 Punkte.

Die nicht abreißende Klageflut aus den Anfangsjahren der Finanzkrise macht der Deutschen Bank schwer zu schaffen. Die Rückstellungen für Rechtsrisiken stiegen im dritten Quartal auf 4,1 Milliarden Euro. Der Gewinn ist um 95 Prozent eingebrochen. Die Aktie fällt um 1,3 Prozent.

Noch stärker geht es mit der UBS-Aktie bergab, sie büßt 6,5 Prozent ein. Das Geldhaus muss 586 Millionen Schweizer Franken für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten auf die Seite legen. Ihr Renditeziel von 15 Prozent wird die UBS wegen neuer Vorgaben der Finanzaufsicht Finma ein Jahr später erreichen.

Papiere der Lloyds Banking fallen um 1,8 Prozent. Bei der Bank hat sich der Verlust wegen verlustträchtiger Verkäufe von Beteiligungen und Abschreibungen auf Konsumentenkredite im Vergleich zum Vorjahr auf 1,3 Milliarden Pfund mehr als verdreifacht.

Der Gase- und Anlagenbaukonzern Linde hat dagegen mit Gegenwind durch schwache Fremdwährungen zu kämpfen. Der operative Gewinn blieb deshalb unter den Erwartungen. Die Linde-Aktie gibt um 1 Prozent nach. Papiere von Bauer brechen nach schwachen Ergebnissen des Maschinenherstellers um 17 Prozent ein.

Doch aus anderen Branchen gibt es gute Nachrichten. Der Ölriese BP will eine höhere Dividende zahlen, was die Aktie um 4,6 Prozent steigen lässt. Bei Nokia sind im dritten Quartal die Gewinnmargen in der Netzwerksparte NSN kräftig gestiegen, was der Aktie zu einem Kursplus von 5,8 Prozent verhilft. In ihrem Fahrwasser steigt auch die Aktie des Telekomausrüsters Alcatel um 5,1 Prozent. Der Ölsektor und der Technologiesektor melden die größten Kursgewinne.

Am Devisenmarkt gibt der Euro gegen den US-Dollar nach. Die Gemeinschaftswährung hat auf 1,3760 Dollar abgewertet, nachdem sie am Vortag noch über 1,38 handelte. Analysten zufolge ist nach den starken Kursverlusten des Dollar gegen den Euro in den vergangenen Wochen mittlerweile eingepreist, dass die US-Notenbank die Wertpapierkäufe bis auf Weiteres nicht drosseln dürfte. Dies hatte den Dollar zuletzt belastet. Auch zum Yen kann sich die US-Währung stabilisieren.

Dass die Federal Reserve zunächst weiter US-Staatsanleihen kaufen dürfte, stützt auch den Euro-Rentenmarkt. Bundesanleihen sind auf den höchsten Stand seit Anfang August gestiegen. Im Verlauf des Nachmittags werden in den USA Daten zur Inflation, zum Einzelhandel, zu Hauspreisen und zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht. An den Finanzmärkten dürfte diese Zahlenflut auf Hinweise durchforstet werden, ob die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel weiter locker lässt.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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