Alt 06.08.12, 22:01
Standard Aktien steigen im Windschatten Europas
Beitrag gelesen: 365 x 

An den US-Aktienbörsen haben die Kurse ihre Gewinne zu Wochenbeginn etwas ausgebaut. Sie folgten den europäischen Märkten nach oben, die wiederum von der Erwartung getrieben wurden, dass die Bewältigung der Euro-Schuldenkrise vorankommt. Zudem hatten einige Unternehmen überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 13.118 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent auf 1.394 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent auf 2.990 Punkte zu. Das Umsatzvolumen war recht gering. Es sank auf 0,65 (Freitag: 0,75) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.888 Kursgewinner 1.131 -verlierer. Unverändert schlossen 120 Titel.

Am Anleihemarkt verringerten sich die Kursgewinne im späten Handel deutlich. Die Rendite zehnjähriger Treasurys notierte wenig verändert bei 1,56 Prozent. Zunächst hatten die Anleihen noch davon profitiert, dass Anleger die jüngsten Verluste zum Kauf nutzten. Weil aber das US-Finanzministerium in dieser Woche neue Anleihen im Gesamtvolumen von 72 Milliarden Dollar verkaufen wird, hielten sich die Investoren schließlich doch zurück.

Der Ölpreis drehte nach anfänglichen Gewinnmitnahmen ins Plus. Der September-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI stieg bei sehr dünnen Umsätzen um 0,9 Prozent bzw 0,80 US-Dollar auf 92,20 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent legte um 0,6 Prozent bzw 0,61 Dollar auf 109,55 Dollar zu. Zum Anstieg des Ölpreises trug unter anderem die Aufwertung des Euro zum US-Dollar bei. Die Gemeinschaftswährung eroberte die Marke von 1,2400 Dollar zurück und notierte im späten US-Handel bei 1,2397 Dollar.

Der schwächere Dollar gab auch dem Goldpreis Auftrieb. Er stieg an der Comex um 0,4 Prozent bzw 6,90 Dollar auf 1.616,20 Dollar.

Wichtige Konjunkturdaten wurden am Montag nicht veröffentlicht. Dafür stand die Schuldenkrise in der Eurozone wieder einmal im Zentrum des Interesses. Erleichtert reagierten die Märkte darauf, dass die deutsche Bundesregierung Zustimmung zum Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank signalisiert hatte.

Auf Unternehmensseite standen Best Buy mit der Nachricht im Fokus, dass Unternehmensgründer Richard Schulze die Elektronikhandelskette zurückkaufen und von der Börse nehmen will. Die Aktien verteuerten sich um 13,3 Prozent auf 19,99 Dollar.

Aktien von Knight Capital brachen um 24,2 Prozent auf 3,07 Dollar ein. Der finanziell angeschlagene Broker hatte sich mit Investoren auf eine Rettungsaktion geeinigt. Dabei verkauft Knight Capital an diese Investoren Vorzugsaktien im Volumen von 400 Millionen Dollar, die zu einem späteren Zeitpunkt zum Kurs von 1,50 Dollar je Aktie in 267 Millionen Stammaktien umgewandelt werden können. Derzeit beträgt die Zahl der umlaufenden Aktien des Unternehmens etwa 89 Millionen.

In der vergangenen Woche war es im elektronischen Handelssystem des Brokers zu technischen Problemen gekommen, die ihn schätzungsweise 440 Millionen Dollar kosten werden - eine existenzbedrohende Summe. Knight Capital sah sich daher gezwungen, seine Kapitalposition zu stärken.

Der Kurs von Cognizant Technology Solutions legte um 11,0 Prozent auf 64,21 Dollar zu. Das Unternehmen hat nicht nur seinen Umsatz im zweiten Quartal um einen zweistelligen Prozentsatz gesteigert, sondern sich auch höhere Ertragsziele gesetzt. Auch der Klinikbetreiber HCA Holdings hat aufgrund höherer Belegungszahlen im zweiten Quartal den Umsatz kräftig gesteigert, seine Jahresziele aber nur bestätigt. Die Aktie fiel um 3,9 Prozent auf 25,55 Dollar.

Der Lebensmittelkonzern Tyson Foods hat im dritten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch von 61 Prozent verzeichnet. Die Konjunkturschwäche zwang die US-Bürger, ihren Fleischkonsum zu verringern. Wegen höherer Viehfutterkosten hat Tyson zudem die Ertragserwartungen für dieses und das kommende Jahr gesenkt. Die Aktie des weltgrößten Produzenten von Hähnchenfleisch ging um 8,0 Prozent niedriger bei 14,17 Dollar aus dem Handel.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

DJG/DJN/cln

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 16:02 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]