Alt 01.08.12, 22:57
Standard Fed-Aussagen sorgen für leichte Enttäuschung
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Am US-Aktienmarkt haben nach der seit Tagen mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank die Kurse leicht nachgegeben. Die Fed räumte ein, dass sich die US-Wirtschaft abgeschwächt habe und zeigte sich auch zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen bereit, wenn eine Konjunkturerholung dies erfordere. Konkrete Maßnahmen zur Stimulierung kündigte sie jedoch nicht an. Die Leitzinsen wurden wie erwartet auf dem Rekordtief belassen.

Der Dow-Jones-Index sank um 0,3 Prozent und fiel unter die 13.000er Marke auf 12.976 Punkte. Der S&P-500 sank ebenfalls um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent. Der Umsatz stieg auf 1,03 (Dienstag: 0,89) Milliarden Aktien. Auf insgesamt 1.139 (1.247) Kursgewinner kamen 1.883 (1.768) Kursverlierer. Unverändert gingen 112 (119) Titel aus der Sitzung.

Einige Anleger hatten im Vorfeld zwar darauf gehofft, dass die Fed die weiter schwächelnde US-Wirtschaft zusätzlich stimulieren wird. Aber viele Analysten hatten schon zuvor gemutmaßt, dass diese ihr geldpolitisches Pulver vorerst noch trocken hält. Zum einen habe die Fed erst bei der vergangenen Sitzung angekündigt, die so genannte "Operation Twist" fortzuführen. Voraussichtlich bis Jahresende wird sie kürzer laufende Wertpapiere verkaufen und dafür länger laufende in die Bilanz nehmen.

Zum anderen sei die nächste Sitzung im September die bessere Wahl für derartige Ankündigungen. Denn dann wird auch Präsident Ben Bernanke wieder vor die Presse treten und neue Prognosen zu Wachstum, Inflation und Zinsen veröffentlichen. Bei dieser Gelegenheit ließen sich weitere Maßnahmen viel besser erläutern.

Joe LaVorgna, Chef-Volkswirt bei der Deutschen Bank, lobte das Stillhalten der Fed. "Die Stützräder müssen jetzt weg vom Fahrrad, die Wirtschaft muss allein zurecht kommen", sagte er. Dan Greenhaus von BTIG vermutet, dass die US-Notenbanker "sehr wahrscheinlich abwarten, was die EZB tun wird und ob deren Schritte die globale Wirtschaft beflügeln." Die EZB tagt am Donnerstag und noch einmal im September, bevor der Offenmarktausschuss der Fed Mitte September wieder am Zug ist.

Am US-Anleihemarkt ging es nach einer zunächst volatilen Reaktion auf die Fed-Aussagen letztlich etwas nach unten. "Ich denke, wir müssen für die große Politikankündigung bis September warten", kommentierte Kathy Jones, Zinsstrategin bei Charles Schwab. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg leicht auf 1,51 Prozent. Der Euro gab zum US-Dollar nach und ging bei 1,2225 Dollar aus dem US-Geschäft, nachdem sich die Gemeinschaftswährung seit dem Vorabend bis zur Fed-Entscheidung recht stabil an der Marke von 1,23 Dollar gehalten hatte.

Der Ölpreis legte, gestützt von überraschend stark gesunkenen Rohöllagerbeständen zu. Der September-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI stieg um 0,85 Dollar auf 88,91. Zuvor höhere Aufschläge waren nach der Fed-Entscheidung dahingeschmolzen.

Auf Unternehmensseite hatte der Kosmetikanbieter Avon enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt, was die Aktie um gut ein Prozent drückte. Time Warner hatte zwar mit seinem Ergebnis die Erwartungen übertroffen, aber beim Umsatz enttäuscht. Die Aktie erholte sich jedoch von anfänglichen Verlusten und stieg um 1,2 Prozent.

Größte Verlierer im Dow waren Einzelhandels- und Technologietitel. Im Dow trug die Aktie von Hewlett-Packard die rote Laterne und verlor gut drei Prozent. Aber auch die Papiere von Boeing, Caterpillar und Wal-Mart gaben deutlicher nach. Bankenpapiere standen ebenfalls unter Druck: Bank of America etwa verloren 1,6 Prozent.

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DJG/reh

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August 01, 2012 17:24 ET (21:24 GMT)

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