Alt 01.08.12, 17:18
Standard Kurz vor Fed-Entscheid wenig Bewegung
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Nur noch wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank verharren die US-Aktienmärkte in Bewegungslosigkeit. Alles blickt gebannt auf die Aussagen der Fed, die gegen 20.15 Uhr deutscher Zeit erwartet werden. Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten beeinflussen die Anleger dabei kaum. Überraschend positiven ADP-Daten zum Arbeitsmarkt in der Privatwirtschaft stehen enttäuschende Signale aus der US-Industrie gegenüber.

Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 13.047 Punkte. Der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent nachgibt.

Vorbörslich hat der private Dienstleister ADP seinen Arbeitsmarktbericht für Juli vorgelegt und einen deutlich höheren Beschäftigungsaufbau in der Privatwirtschaft gemeldet als erwartet. Beobachter warnen jedoch davor, aus den ADP-Daten auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung zu schließen, der am Freitag veröffentlicht wird. Im vorigen Monat waren die Daten erheblich voneinander abgewichen. Die offiziellen Daten wiesen damals einen nicht einmal halb so hohen Zuwachs auf wie von ADP ermittelt. Daher dürfte kaum ein Volkswirt seine Schätzungen für die Daten am Freitag anpassen.

Dass die Daten geeignet sind, die pessimistische Einschätzung der US-Wirtschaft durch die Federal Reserve zu ändern, ist unwahrscheinlich. Zumal die US-Industrie im Juli weiter an Fahrt verloren hat. Der Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe ist zwar ganz leicht auf 49,8 Punkte gestiegen, blieb aber entgegen den Erwartungen unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Jüngste Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke, die Bereitschaft zu neuerlichen Wirtschaftsstimuli erkennen ließen, haben bei einigen Anlegern die Erwartung geweckt, dass die Fed im Anschluss an ihre Zinssitzung entsprechende Maßnahmen ankündigen wird.

Dagegen erwartet Rex Macey von Wilmington Trust Investment Advisors, dass die Fed zwar mit den Zähnen knirschen, aber eigentlich nichts tun wird. "Mit so niedrigen Zinsen fragt man sich, wie wichtig irgendeine Aktion der Fed ist. Die größere Unsicherheit für die US-Wirtschaft kommt von der Haushaltssituation und nicht von der Geldpolitik."

Von Unternehmensseite hat der Kosmetikanbieter Avon enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt, was die Aktie um 2,5 Prozent drückt. Time Warner hat zwar mit dem Ergebnis die Erwartungen übertroffen, aber beim Umsatz enttäuscht. Die Aktie erholt sich von anfänglichen Verlusten und steigt um 0,1 Prozent. Schwache Quartalszahlen belasten auch den Kurs von Take-Two Interactive Software, der um 6,6 Prozent fällt.

Am Anleihemarkt geben die Kurs leicht nach. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt auf 1,50 Prozent. Hoffnungen auf Konjunkturstimuli und eine damit verbundene höhere Nachfrage stützen derweil den Ölpreis. Zudem sind die Rohöllagerbestände überraschend stark gesunken. Der September-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI steigt auf 88,54 von 88,06 zum Settlement am Dienstag.

Der Dollar hat nach den ADP-Arbeitsmarktdaten und den eher enttäuschenden Daten zur US-Industrie etwas zugelegt. Auch am Devisenmarkt stehen die Entscheidungen der Fed im Mittelpunkt des Handels. Der Euro notiert wieder knapp unter 1,23 Dollar bei 1,2297.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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August 01, 2012 11:41 ET (15:41 GMT)

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