Alt 30.07.12, 22:15
Standard Anleger halten sich vor wichtigen Ereignissen zurück
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In Erwartung größerer Ereignisse in dieser Woche hielten sich die Anleger am Montag am US-Aktienmarkt zurück. Bei geringen Umsätzen gingen die wichtigen Indizes nur wenig unter dem Vortagesschluss aus dem Handel. Im Blick stehen vor allem die Sitzungen der US-Notenbank am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie die offiziellen Arbeitsmarktdaten aus den USA am Freitag.

Dabei geht es nicht nur um Zinsentscheidungen, sondern auch um mögliche weitere Maßnahmen etwa zur Ankurbelung der schwächelnden US-Wirtschaft und zur Bekämpfung die Schuldenkrise in Europa. US-Finanzminister Timothy Geithner und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble stellten bei ihrem Treffen eine weitere internationale Koordinierung in Aussicht, hielten sich aber jenseits der Forderung, vereinbarte Reformen umzusetzen, im Vagen.

Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 13.073 Punkte. Auch der S&P-500 bewegte sich kaum und schloss bei 1.385 Punkten. Der Nasdaq-Composite verlor 0,4 Prozent auf 2.946 Punkte. Der Umsatz sank auf 0,66 (Freitag: 0,91) Milliarden Aktien. Auf insgesamt 1.480 (2.552) Kursgewinner kamen 1.548 (505) -verlierer. Unverändert gingen 96 (78) Titel aus der Sitzung.

Die Woche wird "reich an Konjunkturdaten und Notenbankaussagen", schrieb David Kelly, Chef-Analyst bei J.P. Morgan Funds in einer Kunden-E-Mail. Zwar würden die Zahlen wohl nur wenig Spannendes liefern, aber "die konservative Positionierung der Anleger und die relativ günstige Bewertung der Aktien im Vergleich zu Anleihen spricht dafür, dass die Investoren dieses Ungleichgewicht zugunsten der Aktien beheben werden", fügte er hinzu.

Am Anleihemarkt zogen zehnjährige Treasurys stärker an, die Rendite sank auf 1,49 Prozent. Nachdem die Renditen in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit drei Wochen geklettert waren, konzentriere sich jetzt alles auf die Notenbanksitzungen. Dabei befürchten einige Analysten, dass die von EZB-Präsident Mario Draghi geweckten, hohen Erwartungen nicht erfüllt werden. Dieser hatte in der vergangenen Woche angekündigt, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten. "(Die EZB) muss nach dem Versprechen von Draghi liefern. Wenn sie es nicht tut - und der Markt scheint zu spüren, dass es so kommt - wird die Enttäuschung groß sein", erwartet Christopher Sullivan, Chief Investment Officer bei der United Nations Federal Credit Union.

Am Devisenmarkt gab der Euro zum Dollar im Vergleich zum Freitagabend gut einem halben US-Cent nach und notierte bei 1,2258 Dollar. Auch hier machte sich Skepsis zu den versprochenen EZB-Maßnahmen breit. Der Goldpreis zog dagegen in Erwartung von Hilfsaktionen der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantik den vierten Tag in Folge an. Er gewann nach recht volatilem Geschäft 0,1 Prozent auf 1.619,70 Dollar je Feinunze.

Am Ölmarkt sank der Preis für das schwarze Gold nach der jüngsten Vier-Tage-Rally leicht. Händler sprachen von einer Verschnaufpause vor den wichtigen Konjunkturdaten und Notenbankentscheidungen in dieser Woche. Der September-Kontrakt auf Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,35 US-Dollar auf 89,78.

Am Aktienmarkt waren die Papiere von J.P. Morgan Chase der größte Verlierer im Dow. Belastet von einer Abstufung auf "Hold" durch die Analysten der Deutschen Bank gaben sie um zwei Prozent nach. Die Experten befürchten, dass die Gewinnerwartungen zu hoch sind und die Fed in diesem Jahr keine Aktienrückkäufe mehr genehmigen wird.

AT&T-Aktien legten um 0,8 Prozent zu. Der Telekommunikationskonzern wird sein Aktienrückkaufprogramm um 300 Millionen Aktien aufstocken, was etwa fünf Prozent der umlaufenden Aktien entspricht.

Der Kurs von United Technologies profitierte von dem verbesserten Bonitäts-Ausblick der Ratingagentur Standard & Poor's, der auf "stable" von "negative" angehoben wurde. Die Analysten begründeten das damit, dass United Technologies die Übernahme von Goodrich mit dem Verkauf von Unternehmensteilen finanziert. Der Aktienkurs stieg um 0,9 Prozent.

Die Aktien von Apple wurden von Gerüchten um neue Geräte gestützt. Der Blog iMore berichtete, dass Apple am 12. September das neue iPhone und ein Mini-iPad vorstellen werde. Der Verkaufsstart des iPhone 5 soll neun Tage später sein. Dies und starke Verkaufszahlen der neue Computersoftware Mountain Lion erfreute offenbar die Anleger. Die Aktie kletterte um 1,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2012 16:15 ET (20:15 GMT)

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