Alt 11.11.11, 05:30
Standard Wall Street profitiert von Konjunkturdaten und Cisco-Quartalszahlen
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NEW YORK (Dow Jones) - Gute Konjunkturdaten und ein überzeugender Quartalsausweis von Cisco haben den US-Aktienmärkten am Donnerstag Auftrieb gegeben. Dazu kamen positive Nachrichten aus der Eurozone, die die Angst vor Zahlungsausfällen einiger hochverschuldeter Staaten der Region milderten, wenn auch nicht völlig ausräumten.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 1,0% bzw 113 Punkte auf 11.894. Der S&P-500 legte um 0,9% bzw 11 Punkte auf 1.240 zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite gewann 0,1% bzw 4 Punkte auf 2.625. Hier bremsten die Kursverluste von Apple. Das Umsatzvolumen betrug 0,90 (1,11) Mrd Aktien. Auf 2.112 (306) Kursgewinner kamen 926 (2.231) -verlierer. Unverändert schlossen 73 (79) Titel.

Das Handelsbilanzdefizit der USA ist im September unter anderem dank starker Exporte überraschend geschrumpft. Nach vorläufigen Berechnungen betrug das US-Defizit in der Handelsbilanz 43,11 Mrd USD. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 46,00 Mrd USD gerechnet.

Auch vom Arbeitsmarkt kamen gute Nachrichten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche wider Erwarten um 10.000 zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen eine Zunahme um 3.000 erwartet.

Die jüngsten politischen Ereignisse in der Eurozone erhöhten die Risikobereitschaft der Anleger ebenfalls. So wurde der ehemalige EZB-Vizegouverneurs Papademos zum Ministerpräsidenten der griechischen Übergangsregierung ernannt, während Italien auf eine Übergangsregierung unter der Führung des früheren EU-Kommissars Mario Monti zusteuert. Mit den Regierungswechseln verbinde der Markt die Hoffnung, dass ein Zusammenbruch der beiden Länder vermieden werde, sagten Händler.

Zudem sanken die Renditen italienischer Staatsanleihen am Donnerstag wieder unter die kritische Marke von 7%. Eine italienische Anleihe-Auktion verlief besser als befürchtet. Am Markt kursierten Gerüchte, die EZB habe italienische Staatsanleihen gekauft.

Von einer baldigen Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone ist der Markt dennoch nicht überzeugt. Das zeigte sich, als die Nachricht die Runde machte, die Ratingagentur S&P habe Frankreich eine schlechtere Bonitätsnote erteilt. In Reaktion darauf kamen die Kurse vorübergehend deutlich zurück. Die Herabstufung erwies sich aber als "technischer Fehler", wie S&P erklärte. Irrtümlich sei eine automatische Mitteilung an einige Kunden versandt worden, laut der das "AAA"-Rating für Frankreich gesenkt worden war. Das sei aber nicht der Fall, Frankreich werde unverändert mit "AAA" bewertet, beruhigte die Agentur die Gemüter.

Im DJIA führten Cisco (+5,7% auf 18,61 USD) die Liste der Gewinner an. Das Unternehmen hat im ersten Geschäftsquartal mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen des Marktes übertroffen und zudem einen optimistischen Ausblick gegeben. Offenbar tragen die Bemühungen um eine bessere Ertragslage Früchte. Im Sog von Cisco stiegen Juniper Networks um 2,0% auf 23,77 USD.

Kohl's legten um 2,0% auf 55,36 USD zu. Die Kaufhauskette hat nicht nur einen überzeugende Quartalsbericht vorgelegt, sondern auch das Ertragsziel für dieses Jahr erhöht. Dagegen brachen Green Mountain Coffee Roasters um 39% auf 40,89 USD ein. Das Unternehmen hat mit dem Umsatz seines vierten Geschäftsquartals die Erwartungen verfehlt.

Merck & Co (+3,5% auf 34,97 USD) hat erstmals seit sieben Jahren die Quartalsdividende erhöht. Apple verloren 2,5% auf 385,22 USD. Laut Beobachtern existieren Analystenstudien, die von einer geringeren iPad-Produktion ausgehen.

Barnes & Noble haussierten um 10,5% auf 15,11 USD. Hintergrund waren Spekulationen, dass das Unternehmen sein Digitalgeschäft abspalten könnte. Am Mittwoch hatte die japanische Rakuten den Kauf von Kobo, einem Anbieter von E-Readern und E-Books, gemeldet. Der Kaufpreis beträgt etwa das Doppelte des Jahresumsatzes von Kobo. Ein Analyst glaubt, dass die Digitalsparte von Barnes & Noble ebenfalls für das Zweifache des Jahresumsatzes verkauft werden könnte. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern.

DJG/DJN/cln

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