Alt 08.11.11, 22:12
Standard Wall Street schließt nach Berlusconi-Rücktrittsangebot fester
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aktien an Wall Street sind am Dienstag nach einem volatilen Verlauf mit festeren Kursen aus dem Handel gegangen. Für Unterstützung sorgte im späten Geschäft ein Rücktrittsangebot des italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi, nachdem dieser zuvor die absolute Mehrheit im Parlament verloren hatte. Die Sorgen über ein Überspringen der Schuldenkrise auf das Land hätten sich damit wieder etwas abgeschwächt, da eine neue Regierung die Chance habe, die Schuldenprobleme des Landes entschlossener anzugehen, hieß es. Vor allem Bankenwerte waren gesucht. Wichtige Konjunkturdaten wurden am Dienstag nicht veröffentlicht.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,8% bzw 102 Punkte auf 12.170. Der S&P-500 legte um 1,2% bzw 15 Punkte auf 1.276 zu. Der Nasdaq-Composite gewann 1,2% bzw 32 Punkte auf 2.728. Umgesetzt wurden 0,88 (Montag: 0,78) Mrd Aktien. Dabei kamen auf 2.252 (1.643) Kursgewinner 791 (1.352) -verlierer. Unverändert schlossen 78 (109) Titel.

Zuvor hatten die politischen Unsicherheiten in Italien für einen volatilen Handel und ein wiederholtes Abgleiten der US-Aktien ins negative Territorium gesorgt. So brachte eine mit Spannung erwartete Haushalts-Abstimmung im italienischen Abgeordnetenhaus Zustimmung, aber keine Klarheit. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2010, der Voraussetzung für die Abstimmung über das Budget 2012 ist, passierte nur dank der Enthaltung der Opposition das Abgeordnetenhaus. Das schürte die Angst, dass Italien seine Staatsverschuldung nicht in den Griff bekomme und nach Griechenland zum nächsten Problemfall der Eurozone werde.

Bankenwerte profitierten von der Rücktrittsankündigung Berlusconis besonders stark und führten die Gewinnerseite mit einem Plus von durchschnittlich 3,6% an. Im Dow verteuerten sich Bank of America um 1,2% auf 6,53 USD und J.P. Morgan um 2,3% auf 35,02 USD. Hier stützte zusätzlich die Meldung, dass die Bank den bisherigen Boeing-CFO James Bell ins Board berufen hat.

Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage ansonsten aber dürftig. Im DJIA gingen McDonald's unverändert bei 94,60 USD aus dem Handel, obwohl das Unternehmen im Oktober seinen bereinigten Umsatz stärker als erwartet gesteigert hatte. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Im übrigen Markt gewannen Priceline.com 8,6% auf 552,85 USD. Der Online-Reiseanbieter hatte im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der eher enttäuschende Ausblick auf das vierte Quartal falle nicht so sehr ins Gewicht, sagten Händler.

Toll Brothers rückten um 7,3% auf 19,43 USD vor. Das auf hochwertige Einfamilienhäuser spezialisierte Bauunternehmen hatte vorläufige Umsatzdaten vorgelegt, die überraschend gut ausfielen. Dynegy sprangen um 27,5% auf 3,76 USD. Der Energiekonzern hatte am Montagabend mitgeteilt, dass er sich mit einigen Anleihegläubigern auf die Restrukturierung von Schuldtiteln im Volumen von 1,4 Mrd USD geeinigt hat. Es handelt sich dabei um Schulden einiger Dynegy-Töchter, die Insolvenz angemeldet haben.

McCormick & Schmick's Seafood Restaurants schossen um 27,5% auf 8,63 USD in die Höhe, nachdem dass Unternehmen der Übernahme durch Landry's zugestimmt hatte. Amylin Pharmaceuticals sanken unterdessen um 11% auf 9,73 USD, belastet von der Meldung, dass Amylin und Eli Lilly ihre langjährige Partnerschaft bei Diabetesmedikamenten beendet haben. Eli Lilly schlossen mit einem Plus von 1,7% bei 38,99 USD.

DJG/DJN/kko/cln

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