Alt 03.11.11, 23:12
Standard Wall Street von Absage Griechenland-Referendum und EZB beflügelt
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NEW YORK (Dow Jones) - Der Verzicht auf das Referendum in Griechenland und die überraschende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben an Wall Street am Donnerstag für steigende Kurse gesorgt. Gestützt wurde das Sentiment auch von den besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Im späten Handel legten die Kurse nochmals zu und schlossen in der Nähe ihrer Tageshochs.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verbesserte sich um 1,8% bzw 208 Punkte auf 12.044 und schloss damit nur 22 Punkte unter seinem Tageshoch. Der S&P-500 legte um 1,9% bzw 23 auf 1.261 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite stieg um 2,2% bzw 58 Punkte auf 2.698. Umgesetzt wurden 1,06 (Mittwoch: 0,96) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.747 (2.529) Kursgewinner verzeichnet, 986 (507) Titel schlossen mit Abgaben. 107 (74) Werte gingen unverändert aus dem Handel.

Im Fokus standen erneut die Entwicklungen in Griechenland. Das Referendum, das in den vergangenen Tagen die Aktienmärkte deutlich unter Druck gesetzt hatte, wurde wieder abgesagt. Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou ist nach einer offenbar erfolgten Einigung mit der Opposition zu einem Verzicht auf das geplante Referendum über das Hilfspaket für sein Land bereit. "Der Markt wird derzeit von den Schlagzeilen aus Europa und Griechenland diktiert", sagte ein Händler. Vor diesem Hintergrund sei die Volatilität weiterhin sehr hoch.

Aber auch die überraschende Zinssenkung der EZB stützte den Markt, wenngleich die Kurse mit den Aussagen des neuen EZB-Präsidenten Mario Draghi kurzzeitig etwas unter Druck kamen. Entgegen den Erwartungen der meisten Marktteilnehmer und Volkswirte senkte die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25%. In der anschließenden Pressekonferenz sagte Draghi, zum Jahresende hin dürfte die Eurozone in eine "leichte Rezession" fallen. Aus Sicht eines Volkswirts zeigt die überraschende Zinssenkung, wie besorgt die EZB über die Konjunkturrisiken ist, die von der Staatsschuldenkrise ausgehen.

Die US-Konjunkturdaten traten zwar etwas in den Hintergrund, stützten allerdings ebenfalls das Sentiment. Die Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung in den USA sind um 9.000 auf 397.000 gefallen und damit unter die wichtige Marke von 400.000. Volkswirte hatten einen Rückgang um 2.000 vorhergesagt. Zudem ist die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA im dritten Quartal erstmals in diesem Jahr gewachsen. Der Anstieg von 3,1% entsprach den Erwartungen der Ökonomen. "Der Markt reagiert derzeit aber kaum auf Konjunkturdaten, sondern ist nur auf die Schuldenkrise fixiert", so ein Teilnehmer.

Bei den Einzelwerten verbesserten sich Qualcomm um 7,5% auf 56,11 USD. Der Produzent von Halbleitern für mobile Endgeräte hat im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres den Umsatz um 39% erhöht. Im ersten Quartal 2011/2012 hat der Konzern Ergebnisse in Aussicht gestellt, welche die Analystenprognosen überbieten. Im DJIA legten Hewlett-Packard um 3,6% auf 26,84 USD zu und waren damit Tagesgewinner.

Kraft Foods stiegen um 3,3% auf 35,78 USD. Der Lebensmittel-Hersteller hat nach einem starken dritten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr leicht angehoben. Apache kletterten um 3,3% auf 101,60 USD. Der Ölkonzern hat im dritten Quartal den Gewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18% auf 2,50 USD erhöht. Die Ölproduktion stieg um 12,7% auf 752.000 Barrel.

DJG/DJN/ros

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