Alt 27.05.14, 12:56
Standard Rekordjagd im DAX - 10.000er-Marke in Reichweite
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Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt geht weiter. Spannend wird es am Nachmittag, wenn die Wall Street nach dem Feiertag am Montag in die Woche startet. "Sollte die Rekordjagd an den US-Börsen weitergehen, kann der DAX über die magische 10.000er-Marke springen", erwartet ein Händler. Der deutsche Leitindex DAX steigt am Mittag um 0,4 Prozent auf 9.930 Punkte. Das neue Rekordhoch vom Vormittag liegt bei 9.941 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.242 Punkte nach oben, der Index notiert damit auf dem höchsten Stand seit 6 Jahren.

Laut Frederik Ducrozet von der Crédit Agricole erhoffen sich die Anleger von den Reden von EZB-Mitgliedern weitere Hinweise über das geldpolitische Vorgehen der Zentralbank. Am Dienstag endet das Zentralbanktreffen im portugiesischen Sintra. Zu Wochenbeginn hatte EZB-Präsident Draghi erneut auf die Risiken der niedrigen Inflation hingewiesen. Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert bei 1,3655 Dollar.

An der Londoner Börse steht die Aktie von AstraZeneca im Blick. Am Montag hatte sich der US-Konkurrent Pfizer von einer Übernahme der Briten verabschiedet. Weil die Londoner Börse am Montag feiertagsbedingt geschlossen war, können Investoren erst am Dienstag auf den Rückzug von Pfizer reagieren. Mit einem Minus von 1,9 Prozent auf 4.244 Pence halten sich die Abgaben in der Astra-Aktie in Grenzen. Das Papier notiert damit immer noch deutlich über dem Niveau von vor der ersten Annäherung durch Pfizer bei rund 4.000 Pence.

Die Hoffnung eines Deals in der Zukunft ist nach Einschätzung von MainFirst noch nicht vollständig tot. In den vergangenen Tagen sei immer deutlicher geworden, dass einige wichtige Astra-Aktionäre durchaus offen für eine Annahme des Gebots von 55 Pfund je Aktie bzw zumindest offen für weitere Verhandlungen gewesen seien. Die Analysten vermuten, dass der Druck auf AstraZeneca so groß werden wird, dass der Pharmakonzern gezwungen ist, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Nach britischem Kartellrecht wäre der frühestmögliche Termin für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen in drei Monaten.

Leicht belastend für adidas werten Händler die Zahlen von Belle International Holdings in China. Der Hersteller und Vertreiber von Sportschuhen hat am Morgen gewarnt, er erwarte für das China-Geschäft nur ein schwaches Wachstum. Dies könnte seine Gewinne in den kommenden zwei Jahren belasten. "Da über 90 Prozent des Umsatzes (von Belle International) mit Nike- und adidas-Produkten erwirtschaftet werden, ist das eine schlechte Nachricht für deren China-Geschäft", sagt ein Händler. Die adidas-Aktie verliert 0,2 Prozent.

Siemens steht derweil offenbar kurz davor, ein offizielles Angebot für das Energiegeschäft von Alstom fertigzustellen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Personen berichtet, will Siemens sein Bahngeschäft an Alstom transferieren und weniger als 7 Milliarden Euro in bar zahlen. Das Angebot bewerte das Alstom-Energiegeschäft leicht höher als die konkurrierende Offerte von General Electric, berichtet Reuters weiter. Die Siemens-Aktie verliert 0,1 Prozent.

Den Tagesgewinner im MDAX stellt die Aktie des Spezialchemie-Unternehmens Evonik, sie legt um 3,5 Prozent zu. Auslöser ist nach Aussage aus dem Handel eine Empfehlung von MainFirst, die auf bessere Preise im Geschäft mit der Aminosäure Methionin hinweist. Sie ist wichtiger Bestandteil der Tierzucht. "Das wäre eine starke Nachricht, weil es die wichtigste Aminosäure für Evonik ist", sagt ein Händler. In Singapur sei dafür vergangenes Jahr eine eigene, neue Fabrik errichtet worden.

In London steigt die Aktie der Hotelkette Interconti um 5,5 Prozent auf 2.349 Pence. Am Wochenende gab es Berichte, dass InterContinental eine Übernahmeofferte aus den USA über 10 Milliarden Dollar als zu niedrig abgewiesen habe. "Damit ist Übernahmefantasie in die Aktie gekommen", so ein Händler. Mit dem kräftigen Kursgewinn habe die Aktie den bisherigen Bewertungsabschlag gegenüber den US-Wettbewerbern zunächst abgebaut.

Erneute Gerüchte über ein Übernahmeinteresse von Samsung an Aixtron treiben die Aktie um 3,3 Prozent. "Das kommt immer wieder mal auf, weil Samsung seit Jahren ein Großkunde von Aixtron ist", sagt ein Händler. Allerdings mache die Wiederholung es nicht sinnvoller: "Samsung ist nicht bekannt für seine vertikale Integration in der Produktion, was sollen sie also dann mit einem Maschinenhersteller für den LED-Bereich", sagt er weiter.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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