Alt 25.06.14, 12:29
Standard Krieg im Irak lastet auf den Aktienkursen
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Die Eskalation des Kriegs im Irak lastet am Mittwoch auf den Aktienkursen. Syrische Kampfflugzeuge haben Luftangriffe im Westen des Irak durchgeführt, bei denen mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Damit stellt sich nach Ansicht von Beobachtern die Frage nach den USA als Unterstützer der irakischen Regierung in dem Konflikt immer dringender. An den Finanzmärkten meiden Investoren als risikoreich geltende Anlagen. Zu diesen zählen auch Aktien, der DAX verliert am Mittag 0,4 Prozent auf 9.901 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent auf 3.272 Punkte nach.

Sichere Anlagen wie Bundesanleihen sind dagegen en vogue. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die sich umgekehrt zum Kurs verhält, ist am Vormittag erstmals seit April unter 1,30 Prozent gefallen. Der Goldpreis, der am Dienstag mit 1.326,60 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte April gestiegen war, kann dagegen nicht weiter zulegen. Allerdings hat sich die Feinunze Gold in den vergangenen drei Wochen bereits um fast 100 Dollar verteuert.

Angesichts des Kriegs im Irak und wegen einer möglicherweise steigenden Nachfrage legt der Preis für ein Fass der US-Ölsorte WTI um 0,6 Prozent auf 106,65 Dollar zu. Der Preis für die Nordseesorte Brent gibt dagegen um 0,5 Prozent auf 113,90 Dollar nach. Die USA wollen angesichts sprudelnder Ölquellen im eigenen Land das 40 Jahre alte Ölexportverbot lockern. Damit entstünde dem Brent auf den Weltmärkten mehr Konkurrenz durch US-Rohöl.

Die großen Devisenpaare Euro-Dollar, Dollar-Yen und Euro-Yen bewegen sich wie schon in den vergangenen Tagen in engen Handelsspannen seitwärts. Die Gemeinschaftswährung pendelt zum Dollar zwischen 1,36 und 1,3620 Dollar. Möglicherweise kommt am Nachmittag Bewegung in die Kurse, wenn in den USA die Aufträge langlebiger Güter im Mai veröffentlicht werden.

Am deutschen Aktienmarkt belastet der Krieg im Irak die Lufthansa-Aktie, die um 1,6 Prozent nachgibt. Mit Air France-KLM und IAG geben auch die Kurse anderer europäischer Airlines nach. Der US-Broker Raymond James hat die Aktien von HeidelbergCement laut Händlern abgestuft, was den Kurs um 2,8 Prozent nachgeben lässt. Eine Hochstufung durch J.P. Morgan schickt den Metro-Kurs um 1,7 Prozent nach oben.

An der Pariser Börse verlieren Aktien des Versorgers GdF-Suez 2,6 Prozent. Der französische Staat hat 3,1 Prozent seiner GdF-Suez-Aktien verkauft und hält nun noch 33,6 Prozent. Die Platzierung lastet auf dem Kurs. Frankreich will mit dem Erlös den Einstieg bei Alstom finanzieren, die von General Electric übernommen wird und bei der Frankreich künftig als Aktionär ein Wort mitreden will. Alstom-Aktien steigen um ein Prozent.

Der Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch erhält Zugang zum Netz von Telefonica Deutschland. Hintergrund dieser Aktion ist die Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland. Das lässt die Drillisch-Aktie um 4 Prozent steigen. Die Kurse von United Internet und Freenet, die bei Telefonica Deutschland nicht zum Zuge gekommen sind, geben um 5,9 bzw. 0,7 Prozent nach.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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