Leicht im Minus, aber gut erholt vom Tagestief ist der deutsche Aktienmarkt am Freitag aus dem Handel gegangen. Dank einer erhöhten Prognose beim US-Halbleiterkonzerns Intel legten die US-Börsen zu und zogen auch Europa nach oben. Bis dahin hatte der Schreck über den heftigen Ölpreisanstieg für Kursverluste gesorgt. Er war wegen des Vorrückens der Islamisten auf die irakische Hauptstadt Bagdad deutlich angestiegen und hatte zwischenzeitlich ein Neunmonatshoch erreicht. Der Dax fiel um 0,3 Prozent auf 9.913 Zähler und gab damit den dritten Tag in Folge nach.

Angesichts des starken Ölpreisanstiegs taten sich vor allem Automobilwerte und Titel von Fluggesellschaften schwer. VW und Daimler fielen je 0,5 Prozent, für BMW ging es 0,7 Prozent nach unten. Auch die Papiere der Autozulieferer litten, so gaben Continental um 0,6 Prozent nach. Besonders hart traf es erneut die Lufthansa-Aktie, nachdem sie mit der Gewinnwarnung am Mittwoch die Abwärtsspirale für den Luftfahrtsektor losgetreten hatte. Der Kurs verlor weitere 3,5 Prozent. Auch Airbus setzten den Kursrutsch fort und verloren 1,1 Prozent, nachdem Emirates zur Wochenmitte einen größeren Auftrag storniert hatte. Im MDAX fiel der Kurs des Schmiermittelherstellers Fuchs Petrolub um 3,1 Prozent wegen der Sorge vor höheren Einkaufspreisen bei Öl.

Einzige Sektoren im Plus waren die Ölpreisprofiteure aus der Branche Öl- und Gas und die Versorgerwerte. Im DAX erholten sich E.ON um 1,1 Prozent, RWE legten 0,7 Prozent zu. Mit 0,9 Prozent Aufschlag gingen SAP aus dem Handel. Siemens schlossen unverändert. Hier warteten Marktteilnehmer gespannt auf das Ergebnis der Aufsichtsratsitzung am Sonntag. Am Montag dürfte dann ein endgültiges Übernahmeangebot für die französische Alstom unterbreitet werden. Im TecDAX fielen United Internet um 1,4 Prozent, obwohl der Internet-Provider erneut einen Aktienrückkauf angekündigt hatte.

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