Alt 10.06.14, 12:36
Standard Rekordserie an den Aktienmärkten hält weiter an
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Die Gewinn- und Rekordserie an den Börsen in Europa hält am Dienstagmittag an. Nachdem DAX und Euro-Stoxx-50 bereits vier Tage in Folge im Plus geschlossen haben, sieht es nach einer Fortsetzung dieser Serie aus. Damit folgen die Indizes den neuerlichen Hochs von Dow-Jones-Index und S&P-500 an der Wall Street. "Mit den niedrigen Zinsen bei den Anleihen gibt es momentan keine Alternative zu einer Aktienanlage", so ein Händler. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 3.311,84 Punkte, der DAX legt um 0,1 Prozent auf 10.024 Punkte zu. Während der deutsche Leitindex im Verlauf ein weiteres Allzeithoch bei 10.034 markiert, reicht es beim Euro-Stoxx-50 immerhin für ein abermaliges Jahreshoch.

Am Montag war die Rendite zehnjähriger spanischer Anleihen mit 2,57 Prozent unter die vergleichbarer US-Titel gesunken und der Trend scheint aktuell allenfalls gebremst zu sein. Zumindest mit Blick auf die Rendite schätzen Bondinvestoren die mit Spanien verbundenen Risiken mittlerweile geringer ein als jene mit den USA einhergehenden.

Aber es gibt auch kritische Stimmen. So warnt der Vorsitzende des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, vor einer neuen Krise am Finanzmarkt. "Wir haben alle Zutaten einer Blase: Die Preise an den Immobilien- und Aktienmärkten steigen immer weiter und an den Bondmärkten sinken die Renditen trotz hoher Risiken", sagte Fuest gegenüber dem Handelsblatt.

Die geballten Maßnahmen der EZB leiten dem ZEW-Chef zufolge eine "Zeitenwende" hin zu einer noch expansiveren Geldpolitik ein. "Ich habe ein ungutes Gefühl dabei", sagte er. Bundesbankpräsident Jens Weidmann verteidigte indes die EZB-Geldpolitik zwar, räumte in einem Interview mit der Börsen-Zeitung die damit verbundenen hohen Risiken aber ebenfalls ein.

Unterstützung für die Börsen geht derweil von Übernahme- und Fusionsfantasie aus. Vor allem in den USA scheint derzeit kaum mehr ein Tag ohne milliardenschwere Transaktion vorüberzugehen. "Das hat gestern auch die US-Märkte auf neue Höchststände getrieben", sagt ein Akteur.

In Europa ist der Pharmasektor mit einem Plus von 1,0 Prozent Tagesgewinner. Er wird von der Übernahme des Biotechnologieunternehmens Idenix durch den US-Pharmariesen Merck & Co gestützt, Idenix-Aktien explodierten in den USA um über 200 Prozent geradezu. Novartis ist nach eigenen Angaben mit 24,9 Prozent an Idenix beteiligt. "Das bedeutet, die Schweizer erhalten einen ordentlichen Aufschlag auf ihren Anteil", sagt ein Händler. Zudem habe Barclays die Novartis-Aktie am Vortag hochgestuft. Novartis-Aktien steigen um 1,8 Prozent, nachdem die Züricher Börse am Pfingstmontag geschlossen war.

Gewinnmitnahmen machen Händler für die Kursabgaben im europäischen Automobilsektor verantwortlich. "Die waren gestern schon zu beobachten. Der Sektor ist zuletzt besser gelaufen als der Gesamtmarkt, hat es aber nicht mehr über die Höchststände vom April geschafft", sagt ein Händler mit Blick auf den Euro-Stoxx-Automobilsektor. Er liegt mit einem Minus von 0,3 Prozent am hinteren Ende der Branchenindizes. BMW notieren 0,7 Prozent tiefer, nachdem das Absatzplus der Bayern im Mai mit 6,8 Prozent die Erwartungen getroffen hat.

Gut aufgenommen werden an der Börse die Platzierung der Gagfah-Aktien durch die Deutsche Bank. Die 60 Millionen Gagfah-Titel im Volumen von rund 800 Millionen Euro wurden nach Aussage aus dem Handel bei 12,34 Euro je Aktie platziert. Nachdem die Platzierung abgeschlossen war, kletterte die Aktie sofort nach oben. Am Mittag notiert sie mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 12,62 Euro.

Im TecDAX springen Manz Automation um 8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im Geschäftsbereich Battery den nach eigenen Angaben bislang größten Einzelauftrag erhalten. "Je mehr Manz vom klassischen Solargeschäft wegkommt, desto besser für den Aktienkurs", meint dazu ein Händler.

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