Alt 08.01.14, 13:00
Standard Vor den "Minutes" sind Aktien nicht angesagt
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An Europas Börsen überwiegen am Mittwochmittag die Kursverluste. "Die Händler sind vorsichtig vor dem Protokoll der Federal Reserve", begründet David Madden vom Broker IG die Zurückhaltung. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank die so genannten Minutes, das Protokoll der vergangenen Sitzung. Der DAX gibt um 0,2 Prozent auf 9.489 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.106 Zähler nach. Von den 50 Aktien des Index können nur 14 zulegen.

Die Finanzmärkte dürften das Fed-Protokoll auf Hinweise durchforsten, ob die Notenbank angesichts der robusten Konjunktur die Anleihenkäufe möglicherweise stärker drosselt als bislang erwartet. Die Fed hat angekündigt, ab Januar die Käufe um 10 auf 75 Milliarden Dollar monatlich zu senken.

Am Devisenmarkt setzt man auf die wirtschaftliche Stärke in den USA, der Dollar wertet zum Euro auf. Die Gemeinschaftswährung, die im frühen Handel noch 1,3636 Dollar kostete, hat auf 1,3582 nachgegeben. "Dem Dollar sollte die graduelle Drosselung der Wertpapierkäufe durch die Fed zu Gute kommen", sagt Armin Mekelburg von UniCredit. Noch wichtiger als das Protokoll der Notenbank sei jedoch der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am Freitag publiziert wird.

Der Euro-Rentenmarkt, wo es seit Jahresbeginn fast nur aufwärts ging, zeigt weiter Stärke. Bundesanleihen und Obligationen machen Kursverluste aus dem frühen Handel wett und haben ins Plus gedreht. Die Staatsanleihen der Peripheriestaaten wie Portugal, Spanien und Italien können die hohen Kursgewinne der vergangenen Tagen ebenfalls noch etwas ausbauen, das Tempo hat jedoch merklich nachgelassen.

Am Aktienmarkt war zuletzt nur wenig Bewegung zu beobachten, nun haben die Kursausschläge jedoch zugenommen. Bankenaktien sind erneut gesucht, Commerzbank steigen um 2,3 Prozent und Deutsche Bank um 2,3 Prozent. Hier sorgt für gute Stimmung, dass die belgische Bank KBC früher als erwartet Staatshilfen zurückzahlt. KBC-Aktien verteuern sich um 4 Prozent und der Bankensektor steigt um 0,5 Prozent.

Aktien von K+S profitieren mit einem Kursplus von fast 5 Prozent laut Händlern von einer Kaufempfehlung der Kepler Bank. Statt "Verkaufen" laute das Votum nun "Kaufen".

Papiere der Munich Re und von Hannover Rück verlieren jeweils 1,8 Prozent. Der Versicherungs-Broker Aon Benfield hat errechnet, dass die beiden Stürme Xaver und Dirk in Europa versicherte Schäden von insgesamt knapp 1,2 Milliarden Euro verursacht haben.

RWE sind erstmals seit Mitte November durch die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage bei 25,50 Euro gefallen. Händler reagieren auf eine solche technische Lage oftmals mit Verkäufen, die Aktie verliert 2 Prozent.

Salzgitter büßen 3 Prozent ein, nachdem laut Händlern die Bank of America Merrill Lynch die Aktie abgestuft hat.

Gute Verkehrszahlen von Air France-KLM im Dezember stützen die Kurse der Branche. Um 2,1 Prozent hat die Zahl der Passagiere der französisch-niederländischen Airline im Dezember zugenommen. Die Aktie zieht um fast 7 Prozent an. Auch Lufthansa und IAG gewinnen 2 bzw. 1,4 Prozent.

Aktien des britischen Einzelhändlers Sainsbury fallen um 2,3 Prozent, trotz guter Verkaufszahlen im dritten Quartal. Analysten fürchten, dass der Absatz im vierten Quartal schwächeln könnte, nicht zuletzt wegen zunehmender Konkurrenz durch die deutschen Discounter Aldi und Lidl.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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