Alt 28.09.15, 12:34
Standard In Tokio preisen Anleger geldpolitische Lockerungen aus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Zum Wochenstart haben an den südostasiatischen Börsen die Minuszeichen überwogen. Nur in Australien legten die Kurse mit durchschnittlich 1,4 Prozent stärker zu. Der Markt in Schanghai erholte sich von anfänglichen Verlusten und schaffte ein kleines Plus von 0,3 Prozent.

In Tokio fiel der Nikkei-225-Index um 1,3 Prozent auf 17.645 Punkte. Japanische Anleger preisten Hoffnungen auf weitere geldpolitische Lockerungen aus. Entsprechende Spekulationen hatten zum Wochenschluss die Kurse japanischer Aktien befeuert. Das Treffen des japanischen Notenbankchefs Haruhiko Kuroda mit Ministerpräsident Shinzo Abe am vergangenen Freitag habe unrealistische Hoffnungen geschürt, hieß es im Handel. Derlei Treffen sorgten oft für Spekulationen, dass es um koordinierte Maßnahmen von Regierung und Notenbank gehen könnte, mit dem Ziel die Wirtschaft zu stimulieren.

Die Anleger in Tokio hätten sich aber auch in Erwartung des Tankan-Berichts der Bank of Japan am Mittwoch und der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag zurückgehalten, sagten Marktteilnehmer. Eher verhaltene Aussagen des BoJ-Gouverneurs Kuroda zum Inflationsziel, die der Notenbankchef gegen Ende der Tokioter Börsensitzung machte, hatten zunächst keinen Einfluss auf das Geschehen.

Während in Hongkong (Ausgleichstag zum Mittherbstfest), Südkorea (Erntedankfest) und Taiwan (Mittherbstfest bzw. Mondfest) nicht gehandelt wurde, meldete die Börse in Schanghai kleine Gewinne, wenn auch bei geringen Umsätzen. Nachdem Daten belegt hatten, dass das Geschäftsklima in China wenig Kaufanreize liefert, keimten Hoffnungen auf, dass die Regierung entsprechend gegensteuern werde. Die Industriegewinne im August reduzierten sich auf Jahressicht um 8,8 Prozent. "Die Geschäftsentwicklung der gelisteten Unternehmen könnte im dritten Quartal schwächer als erwartet ausfallen", so Analyst Jacky Zhang von BOC International. Zhang wies darauf hin, dass das konsequente Vorgehen der Behörden gegen illegale Aktiengeschäfte auf Pump vor allem institutionelle Anleger abschrecke und den chinesischen Markt bremse.

In Australien wurde der Markt von einer Großfusion gestützt. In Sydney schnellen die Aktien von M2 Group um 13 Prozent in die Höhe. Der Telekommunikationskonzern hat einer Fusion mit Wettbewerber Vocus Communications zugestimmt. Es entsteht das viertgrößte Telekommunikationsunternehmen in Australien mit einer Marktkapitalisierung von über 3 Milliarden australischen Dollar. Vocus verloren 7,4 Prozent. Daneben griffen Anleger zu Aktien aus den Sektoren Energie und Banken, die in der vergangenen Woche kräftig Federn gelassen hatten. Die Aktien der vier großen australischen Banken Commonwealth Bank of Australia, National Australia Bank, Westpac Banking sowie Australia & New Zealand Banking gewannen zwischen 1 und 1,8 Prozent. Der Energiesektor profitierte davon, dass sich die Ölpreise am Freitag leicht erholt hatten. Woodside Petroleum verbesserten sich um 2,9 Prozent, Santos um 1,3 Prozent und Origin Energy um 4,1 Prozent.

In Singapur, einem wichtigen Handelsplatz für Rohstoffe, gerieten Aktien der Branche nach der Veröffentlichung der enttäuschenden chinesischen Industriegewinne im Sog der Rohstoffpreise unter Druck. Der Straits-Times-Index fiel um 1,3 Prozent. Händler sprachen von einem Bärenmarkt, nachdem die Börse Singapur sich um 20 Prozent von ihren jüngsten Hochs entfernt hatte. Zeitweise gab der STI um 1,8 Prozent nach. Verkauft wurden rohstoffnahe Aktien wie SembCorp Marine und Noble Group, die um 3,4 bzw 1,1 Prozent fielen.

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