Alt 04.05.15, 12:14
Standard Schwache China-Daten erschrecken die Börsen nicht
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Trotz enttäuschender Konjunkturdaten aus China haben die Kurse an den ostasiatischen Börsen zu Wochenbeginn zugelegt. Denn die damit wieder steigende Hoffnung auf weitere konjunkturelle Stimulierungsmaßnahmen sorgte in Schanghai, und in kleinerem Umfang auch in Hongkong, für steigende Kurse. So blieb der endgültige HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April hinter den Prognosen zurück und rutschte mit 48,9 auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Nach den vorläufigen Berechnungen hatte er noch bei 49,2 gelegen, im März notierte der Index bei 49,6 und damit knapp unter der Marke von 50. Erst Werte darüber deuten auf eine Expansion der Wirtschaft hin.

Der von der HSBC ermittelte Wert weicht damit deutlich von dem von offizieller Seite erhobenen Index ab. Am Freitag hatte die Nationale Statistikbehörde Chinas einen Stand von 50,1 veröffentlicht - oberhalb der Wachstumsschwelle und höher als im Vormonat. Der Unterschied ist laut Analysten auf die größere Gewichtung kleinerer, auf Export ausgerichteter Unternehmen in der privaten Umfrage zurückzuführen. Der offizielle Index berücksichtige einen höheren Anteil an großen Staatsunternehmen.

"Chinas Produktionssektor hatte einen schwachen Start ins zweite Quartal", sagte Qu Hongbin, HSBC-Chefökonom für China. Die Produktion habe stagniert und das Neugeschäft sei mit dem höchsten Tempo seit einem Jahr gesunken. Die Regierung sei nun gefordert, neue Stimulierungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, um ein weiteres Nachlassen des Wirtschaftswachstums zu verhindern.

Für den Shanghai-Composite ging es nach dem verlängerten Wochenende um 0,9 Prozent auf 4.482 Punkte nach oben. Der Hang-Seng-Index legte um 0,1 Prozent zu. In Tokio blieben die Börsen am Montag feiertagsbedingt geschlossen. Auch am Dienstag findet dort kein Handel statt.

Bei den Einzelwerten standen Baoshan Iron & Steel und Wuhan Iron & Steel in Schanghai im Fokus. Grund waren Spekulationen, wonach Peking die beiden Unternehmen zusammenlegen könnte, um damit die staatlichen Geschäftstätigkeiten weiter zu konsolidieren, hieß es aus dem Handel. Beide Werte schossen um das Tageslimit von 10 Prozent nach oben.

Mit einem leichten Plus haben auch die Kurse in Sydney den Handel beendet. Allerdings drückten schwächer als erwartet ausgefallene Zahlen von Westpac für das erste Halbjahr etwas auf die Stimmung. Damit lieferte Westpac einen schwachen Start für die anstehenden Ergebnisse der australischen Banken. "Mit den schwachen Zahlen schichteten die Anleger verstärkt in Minenwerte um, was den Markt stabil hielt", hieß es von Tristan K'Nell, Analyst bei Quay Equities. Westpac reduzierten sich um 3,1 Prozent, Commonwealth Bank verloren 1,0 Prozent und ANZ verzeichneten einen Abschlag von 2,7 Prozent. Dagegen ging es für BHP Billiton um 2,6 Prozent nach oben und Rio Tinto gewannen 2,8 Prozent.

In Taiwan legte der Taiex um 0,3 Prozent auf 9.845 Punkte zu, angetrieben von den Aufschlägen bei den schwergewichteten Bankenwerten. "Viele Investoren hoffen, dass eine weiter anhaltende Stärke der Finanzwerte den Index über das Widerstandsniveau bei 10.000 Punkten drücken könnte", sagte Analystin Diana Wu von Capital Securities. Für die Aktie von Cathay Financial ging es 3,9 Prozent nach oben, CTBC Financial gewannen 0,4 Prozent und Fubon Financial legten um 3,2 Prozent zu.

Wenig Bewegung gab es dagegen am Devisenmarkt. Der Euro notierte weiter um die Marke von 1,12 Dollar seitwärts, rutschte im späten asiatischen Handel allerdings dann etwas deutlicher unter dieses Niveau. Für den Goldpreis ging es nach den Abgaben am Freitag leicht aufwärts. Für die Feinunze mussten 1.182 Dollar bezahlt werden und damit rund 8 Dollar mehr als noch im späten US-Handel zum Wochenausklang. Kaum Bewegung gab es bei den Ölpreisen, die sich um ihre Niveaus vom Freitag bewegten.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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