TOKIO (Dow Jones) - Der Börsenhandel in Japan blieb am Freitag verhalten. Zwar legten mehrere Unternehmen solide Geschäftszahlen vor, die Aktien hatten aber Mühe, sich von dem Ausverkauf am Vortag nach überraschend schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA zu erholen. Das Wachstum der US-Wirtschaft lag im ersten Quartal deutlich unter den Erwartungen der Marktbeobachter.

Der Nikkei schloss am Freitag 0,1 Prozent im Plus bei 19.531,63, nachdem er am Donnerstag 2,7 Prozent abgegeben hatte. Die Woche beendet der Tokioter Leitindex mit einem Minus von 2,4 Prozent, das ist der stärkste Rückgang seit Dezember. In Neuseeland stiegen die Märkte ebenfalls um 0,1 Prozent und in Australien schafften sie ein Plus von 0,4 Prozent. Die meisten anderen Börsen in Asien blieben am 1. Mai, dem "Tag der Arbeit", feiertagsbedingt geschlossen, darunter China, Hongkong, Singapur und Südkorea.

Nach Einschätzung von Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management nahmen Anleger am Freitag Gewinne mit, da die Kurse japanischer Aktien seit Jahresbeginn bereits stark gestiegen seien. Der Nikkei hat 2015 bislang 12 Prozent zugelegt.

Die Bank of Japan hat ihre Geldpolitik am Donnerstag bestätigt und das Volumen ihres Anleihenkaufprogramms beibehalten. Damit habe sie den Marktteilnehmern das Signal zum Verkauf gegeben, denn es bestehe weiterhin Unsicherheit über das Tempo der Erholung in den USA und über den Zeitpunkt, ab dem die US-Notenbank ihre Zinsen wieder erhöhen werde, sagte Okumara.

Der Fondmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management erklärte, die Geldflüsse in mehreren Märkten hätten sich umgekehrt. Der US-Dollar verliere gegenüber dem Euro an Boden, denn die Erwartung sinke, dass die US-Notenbank in den kommenden Wochen ihre Zinsen erhöhe.

Derweil stützten gute Jahresberichte den Markt in Tokio. Der Toilettenhersteller Toto legte um 7,9 Prozent zu, nachdem das Unternehmen einen Anstieg des Nettogewinn von 28 Prozent im angelaufenen Geschäftsjahr per März 2016 in Aussicht stellte. Japan Tobacco stiegen 3,6 Prozent.

In Australien legten vor allem Bergbauaktien zu. BHP Billiton stiegen 1,7 Prozent, Rio Tinto schafften ein Plus von 2 Prozent. Der brasilianische Eisenerzproduzent Vale hatte signalisiert, seine Förderung angesichts des Überangebots am globalen Markt möglicherweise zu drosseln.

Fujitsu verloren 17 Prozent, nachdem der Technologiekonzern vor einem Gewinnrückgang um 29 Prozent im gerade angelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 in Aussicht stellte.

Mitarbeit: Robb Stewart und Megumi Fujikawa

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