Alt 23.04.15, 11:21
Standard Schwache Konjunkturdaten bremsen Rally in China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Abermals schwache Konjunkturdaten aus China haben die Rally am chinesischen Aktienmarkt in Hongkong beendet. Die Marke von 28.000 Punkten erwies sich am Donnerstag für den HSI erneut als Hürde, die er zumindest bis Handelsende nicht bezwingen konnte. Bereits am Vortag war der Leitindex in Hongkong an dieser psychologisch bedeutsamen Marke gescheitert. Letztlich gab der HSI 0,4 Prozent auf 27.828 Punkte ab, nachdem der Index im Sitzungsverlauf zunächst über dieser Schwelle gehandelt worden war. Doch mit den einsetzenden Gewinnmitnahmen drehte der Markt ins Minus und beendete damit eine zweitägige Rally. Der Composite in Schanghai gewann dagegen 0,4 Prozent.

Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex war im April auf 49,2 Punkte von zuletzt 49,6 gefallen. Dies war zwar der tiefste Stand seit einem Jahr und lag zudem unter der Erwartung, Volkswirte setzten angesichts der Schwäche der chinesischen Konjunktur umso entschlossener auf zusätzliche Maßnahmen zur Ankurbelung der lahmenden Wirtschaft. Diese Karte sei auch am Aktienmarkt gespielt worden und habe den HSI zwischenzeitlich über 28.000 Zähler gehievt, hieß es im Handel.

"Chinas Volkswirtschaft schwächelt auch zu Beginn des zweiten Quartals. Das zeigt, dass das BIP-Wachstum unter 7 Prozent liegen könnte", sagte Volkswirt Bill Adams von PNC Financial Services mit Blick auf das vorgegebene Wachstumsziel. Auf Taiwan kletterte der Taiex um knapp 2 Prozent auf den höchsten Stand seit über siebeneinhalb Jahren. Investoren hofften auf eine baldige Vernetzungen der Börsen in Taipeh und Schanghai. In Seoul stützten gute südkoreanische BIP-Daten zum ersten Quartal. In Sydney kamen die Daten aus dem wichtigen Handelspartnerland China zunächst nicht gut an. Doch der Anstieg der Eisenerzpreise ließ die Kurse der entsprechenden Sektorwerte steigen, womit die Schwäche unter Bankenwerten kompensiert wurde - der S&P/ASX-200 drehte knapp ins Plus.

Etwas Unterstützung erhielten die Märkte in Südostasien von der Wall Street, wo der Nasdaq-Composite ein Allzeithoch nur knapp verpasst hatte. In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 20.188 Zähler und verteidigte damit die am Vortag erstmals seit 15 Jahren genommene Schwelle von 20.000 Punkten. "Der Aktienmarkt profitiert weiter von Käufen heimischer Pensionsfonds und langfristig orientierter Anleger aus Übersee", sagte Marktstratege Daisuke Uno von Sumitomo Mitsui Banking. Gestützt wurde der Markt von Spekulationen zusätzlicher Lockerungen der Geldpolitik. Gesucht waren Aktien von Wertpapierhandelshäusern und Versicherungen.

Etwas Unterstützung lieferte der weiter steigende US-Dollar, der erstmals seit dem 14. April wieder über die Marke von 120 Yen kletterte. "Es hat den Anschein, dass sich die Erwartung weitere quantitativer Lockerungen auf der kommenden Sitzung der Bank of Japan Ende April verfestigt", sagte Barclays-Aktienchefstratege Hajime Kitano mit Blick auf Aussagen aus dem Kreis der Notenbank. Er selbst glaube daran allerdings nicht.

Unter den Einzelwerten stiegen Sony um 1,6 Prozent, nachdem der Elektronikriese seinen Ausblick auf das abgelaufene Jahr erhöht hat. In Taipeh auf Taiwan ging es mit Aktien von Apple-Zulieferern weiter deutlich nach oben. TSMC zogen um 2,4 und Largan Precision um 2,6 Prozent an. Händler sprachen von einem hohen Interesse an Technikwerten und verwiesen auf gute Geschäftsberichte in den USA aus dem Sektor. In Sydney verteuerten sich im Schlepptau gestiegener Eisenerzpreise BHP Billiton und Rio Tinto um 2,6 bzw. 2,0 Prozent. BC Iron schnellten nach überzeugenden Förderdaten um 54 Prozent in die Höhe.

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