Alt 16.04.15, 12:51
Standard US-Vorgaben und höhere Rohstoffpreise stützen Börsen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Dank positiver Vorgaben von der Wall Street ging es am Donnerstag auch an den meisten ostasiatischen Börsen nach oben. Zwar waren die US-Konjunkturdaten vom Mittwoch enttäuschend ausgefallen, doch befeuerten sie Hoffnungen, dass die Zinswende in den USA noch etwas länger auf sich warten lässt. Auch die Erholung der Rohstoffpreise gab den Börsen Auftrieb.

In Asien ragte der Aktienmarkt in Schanghai mit einem Plus von 2,7 Prozent heraus. Gesucht waren Aktien von Bergbauunternehmen und Ölkonzernen. Diverse Maßnahmen der chinesischen Regierung, Marktreformen und großzügig zur Verfügung gestellte Liquidität dürften die Börsen auf dem chinesischen Festland stützen, meinte Jefferies. Die Analysten sind zuversichtlich, dass sich bald auch die wirtschaftlichen Fundamentaldaten wieder verbessern werden, was den Aktienmärkten einen zusätzlichen Schub geben dürfte.

Das vergleichsweise bescheidene Plus von 0,4 Prozent in Hongkong wurde damit erklärt, dass die dortige Börse in jüngster Zeit besser gelaufen war als die Schwesterbörse in Schanghai. Besonders doppelt gelistete Aktien hatten davon profitiert, dass sie in Hongkong niedriger bewertet waren als in Schanghai. Die starken Mittelzuflüsse hatten die Umsätze in Hongkong kräftig in die Höhe getrieben und ebenso den Aktienkurs des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearing. Er legte am Donnerstag um 0,4 Prozent zu, nachdem die Citigroup das Kursziel fast verdoppelt und ihre Kaufempfehlung bekräftigt hatte.

Überraschend gute Arbeitsmarktdaten gaben der Börse in Sydney und dem Austral-Dollar Auftrieb. Im März waren in Australien mehr Arbeitsplätze entstanden als erwartet. Der S&P/ASX-200 gewann 0,7 Prozent. Der Aussie erholte sich auf rund 0,7760 US-Dollar. Am Mittwoch hatten ihn enttäuschende chinesische Konjunkturdaten auf etwa 0,7580 US-Dollar gedrückt.

Die rohstofflastige australische Börse profitierte indessen auch davon, dass sich die Preise für einige Rohstoffe wie Öl, Gold und Eisenerz in den vergangenen Tagen spürbar erholt haben. Der Goldpreis hatte am Vorabend im US-Handel die Marke von 1.200 Dollar zurückerobert. Das verhalf in Schanghai den Aktien von Shandong Gold-Mining zu einem Anstieg um 4,5 Prozent.

Das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI kostete am Donnerstag im asiatisch dominierten Handel mit rund 56 US-Dollar zwar etwas weniger als zum US-Settlement am Vorabend. Zu Wochenbeginn hatte der Preis dagegen noch unter 52 Dollar gelegen.

Die jüngste Erholung des Ölpreises verhalf Aktien des Energiesektors in der Region zu Kursgewinnen. In Sydney notierten Oil Search 2 Prozent im Plus. Santos verbesserten sich um 2,7 Prozent. In Hongkong ging es für CNOOC um 3,4 Prozent nach oben. In Schanghai stiegen Sinopec um 3,5 Prozent.

Die Aktien des japanischen Ölkonzerns Inpex rückten um 5,4 Prozent vor. Sie hielten sich damit deutlich besser als der Tokioter Leitindex Nikkei-225, der um 0,1 Prozent stieg. Hier kam erneut Druck von der Währungsseite, denn der Yen zeigte sich zum US-Dollar abermals etwas fester. Der Greenback kostete am Donnerstag zeitweise weniger als 119 Yen, erholte sich dann aber auf etwa 119,30 Yen. Am Mittwoch notierte er bei rund 119,60 Yen.

Für exportorientierte japanische Unternehmen ist der stärkere Yen ungünstig, denn er schmälert ihre Gewinne. Aktien von Sony fielen um 2,3 Prozent. Fanuc ermäßigten sich um 1,4 Prozent.

In Taiwan ging es für die Aktienkurse im Schnitt um 1,2 Prozent nach oben. Positive Erwartungen an die Bilanzsaison der heimischen Unternehmen trieben hier die Kurse. Index-Schwergewicht TSMC gewannen 2,8 Prozent. Der weltgrößte Halbleiterhersteller veröffentlichte nach Börsenschluss am Donnerstag seine Erstquartalszahlen. Demnach stieg der Gewinn im Quartal um 65 Prozent, was vor allem der hohen Nachfrage nach Produkten von Apple zu verdanken war, die TSMC beliefert.

TSMC habe Marktanteile verloren, sei aber trotzdem noch Marktführer, merkte Michael Liu von KGI Securities an. Der Ausblick sei eher verhalten, weil sich das Unternehmen im vergangenen Jahr zu sehr auf Aufträge von Apple und Qualcomm verlassen habe. Von diesen beiden US-Unternehmen dürfte TSMC in den kommenden Quartalen aber weniger Aufträge erhalten, so der Analyst.

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