Alt 14.04.15, 11:59
Standard Schanghai im Aufwind - Gewinnmitnahmen in Hongkong
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - An den ostasiatischen Börsen war am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Negative Vorgaben aus den USA dämpften an vielen Handelsplätzen die Stimmung. In Hongkong nahmen Anleger Gewinne mit, nachdem die Kurse dort acht Tage in Folge gestiegen waren. Der Hang-Seng-Index fiel um 1,6 Prozent. In Schanghai setzte sich der Anstieg dagegen fort, wenn auch langsamer als zu Wochenbeginn. Dort stiegen die Kurse im Schnitt um 0,3 Prozent.

Die Börse in Hongkong hatte in den vergangenen Tagen von der "Stock Connect" genannten Verbindung mit der Börse Schanghai profitiert. Anleger vom chinesischen Festland investierten verstärkt in Hongkong, wo viele doppelt gelistete Aktien noch günstiger bewertet waren als in Schanghai. In der Folge waren die Umsätze in Hongkong kräftig gestiegen, was den Kurs des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearing allein am Montag um 19 Prozent nach oben trieb. Hintergrund waren auch Berichte, dass die Aktienquoten für den direkten Handel zwischen Hongkong und Schanghai erhöht werden sollten. Am Dienstag fiel die Aktie jedoch um 4 Prozent zurück.

Angeführt wurden die Verlierer in Hongkong von Tencent, die zeitweise um 9 Prozent einbrachen, ihr Minus aber auf 5,5 Prozent verringerten. Wie aus einer Mitteilung an den Börsenbetreiber hervorgeht, hat Tencent-Chairman Pony Ma am Donnerstag und Freitag vergangener Woche insgesamt 20 Millionen Aktien des Unternehmens im Wert von 3,2 Milliarden Hongkong-Dollar (rund 390 Millionen Euro) verkauft. Seine Beteiligung reduzierte sich damit auf 9,65 von 9,86 Prozent.

In Tokio zeigten sich die Kurse kaum verändert. Druck kam auch von der Währungsseite, nachdem der US-Dollar wieder unter 120 Yen gefallen war. Ursächlich waren Aussagen eines Wirtschaftsberaters des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Berater Koichi Hamada hatte gesagt, bei einem Kurs von mehr als 120 Yen je US-Dollar wäre die japanische Währung übertrieben schwach. Hamada hält 105 Yen je Dollar für angemessen. Ein festerer Yen ist jedoch ungünstig für exportorientierte japanische Unternehmen.

Unterstützung erhielt die Tokioter Börse von Schwergewicht Softbank, dessen Kurs nach einem positiven Kommentar der Nomura-Analysten um 2 Prozent stieg. Gesucht waren außerdem Sharp, die um 5,6 Prozent zulegten. Hier nutzten Anleger den jüngsten Kursverfall zum Wiedereinstieg. Die Aktien des Handelshauses Itochu rückten um 1,7 Prozent vor, getragen von einem Medienbericht, laut dem das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende März) den Gewinn um 10 Prozent gesteigert hat.

Die australischen Aktien gaben im Schnitt um 0,2 Prozent nach. Bergbauwerte wurden verkauft, weil mehr und mehr Analysten ihre Preisprognosen für Eisenerz - Australiens wichtigstes Exportgut - senken. BHP Billiton fielen um 1 Prozent und Rio Tinto um 0,6 Prozent. Überdies prüft die Ratingagentur Standard & Poor's die Herabstufung der beiden Konzerne und anderer Branchenvertreter.

Aktien des Energiesektors profitierten dagegen von der fortgesetzten Erholung des Ölpreises. In Sydney legten Santos um 0,7 Prozent zu und Woodside Petroleum um 0,8 Prozent. In Hongkong ging es für CNOOC um 1,5 Prozent nach oben.

Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI stieg auf 52,50 Dollar von 51,91 Dollar zum US-Settlement am Montag. Die europäische Sorte Brent verteuerte sich auf 58,40 von 57,93 Dollar.

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