Alt 13.04.15, 12:52
Standard Erleichterungen für Anleger beflügeln China-Börsen
Beitrag gelesen: 369 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Zu Wochenbeginn traten die meisten ostasiatischen Aktienmärkte mehr oder weniger auf der Stelle. Nur die Börsen in Schanghai und Hongkong legten deutlicher zu, nachdem die chinesische Regierung neue Erleichterungen für Anleger beschlossen hatte. Dass die chinesischen Exporte wider Erwarten im März eingebrochen sind, ging dabei an den Aktienmärkten völlig unter.

Am Devisenmarkt geriet allerdings der Austral-Dollar unter Druck, denn China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. Der "Aussie" sank auf rund 0,7570 US-Dollar. Vor der Veröffentlichung der Daten kostete er rund 0,7670 Dollar.

Der Shanghai-Composite stieg um 2,2 Prozent. In Hongkong legten die Kurse im Schnitt um 2,7 Prozent zu und kletterten auf den höchsten Stand seit dem 24. Dezember 2007. Chinesische Investoren müssen sich nicht mehr mit einem Aktiendepot begnügen, sondern dürfen bis zu 20 Depots besitzen. Beobachter vermuten, dass die chinesische Regierung den aktuell guten Lauf der Aktienmärkte etwas verlängern will. Gleichzeitig ziele sie darauf, den Wettbewerb im stark fragmentierten heimischen Brokersektor zu intensivieren.

Die chinesischen Exporte gingen unterdessen im März um 15 Prozent zurück, während Volkswirte mit einer Zunahme um 10 Prozent gerechnet hatten. HSBC schreibt den Rückgang der Exporte dem starken Yuan zu. Bei den Importen wurde eine Abnahme um 12,7 Prozent verzeichnet, die geringfügig von den Erwartungen abwich.

Trotz der schwachen Daten griffen Anleger aber munter zu Aktien. Speziell die Börse in Hongkong habe noch Nachholpotenzial, sagte Stratege Hao Hong von der Bank of Communications. Er verwies auf die im Vergleich zu Schanghai günstigeren Bewertungen und hohe Liquiditätszuflüsse. Der Stratege nennt für den Hang-Seng-Index ein Kursziel von 32.000 Punkten. Zum Handelsschluss am Montag stand der Index bei 28.016 Punkten.

An der Börse in Tokio zeigten sich die Kurse kaum verändert. Nachdem der Nikkei-225-Index am Freitag kurz über 20.000 Punkte gestiegen war, sei erst einmal die Luft raus, sagte ein Beobachter. Daten zu den Auftragseingängen im japanischen Maschinenbau waren nicht so schlecht wie befürchtet, zeugen gleichwohl aber davon, dass Unternehmen große Investitionen noch immer hinauszögern. Die Auftragseingänge gingen im Februar um 0,4 Prozent zurück, Volkswirte hatten jedoch einen Rückgang um 2,5 Prozent erwartet, nachdem im Januar eine Abnahme um 1,7 Prozent verzeichnet worden war. Aktien der Branche reagierten positiv auf die Daten: Komatsu stiegen um 1,9 Prozent. Hitachi Construction Machinery legten um 1,6 Prozent zu.

Höhere Ertragsziele trieben den Kurs von Nippon Electric Glass um 18 Prozent nach oben. Honda Motor fielen um 2,5 Prozent, nachdem Credit Suisse das Kursziel für die Aktie gesenkt und die Einstufung "Neutral" bestätigt hat. Nissan Motor verbilligten sich im Sog von Honda um 1,3 Prozent und Toyota um 0,9 Prozent.

In Sydney ging dem S&P/ASX-200 kurz vor der Marke von 6.000 Punkten die Luft aus. Der Index zeigte sich zum Handelsschluss knapp behauptet. Aktien des Energiesektors waren gesucht, nachdem der Ölpreis seine am Freitag begonnen Erholungsbewegung zu Wochenbeginn fortgesetzt hatte. Santos stiegen um 1,6 Prozent und Oil Search um 1,9 Prozent. Das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI kostete am Montagvormittag 52,76 Dollar und damit gut 2 Prozent mehr als am Freitag zum Settlement.

Andere Rohstoffwerte verzeichneten deutliche Verluste. Unter anderem büßten Rio Tinto 2,8 Prozent ein und Fortescue 2,2 Prozent. Für BHP Billiton ging es um 2,4 Prozent nach unten. Die Citigroup hat die auch in London gelisteten Titel von ihrer European Focus List genommen und die Aktie auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft. Überdies stuften die Analysten den Bergbausektor auf "Neutral" von "Bullish" zurück. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf die allgemein fallenden Rohstoffpreise und besonders die schlechten Aussichten des Eisenerzpreises.

In Seoul stieg der Leitindex Kospi um 0,5 Prozent. Getragen wurde der Markt von Erwartungen, dass die Bilanzsaison der südkoreanischen Unternehmen überzeugen werde, nachdem Samsung Electronics schon in der vergangenen Woche überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Für die Samsung-Aktie ging es indessen um 0,7 Prozent nach unten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/mgo

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 11:15 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]