Alt 23.01.15, 14:40
Standard EZB-Geldschwemme beflügelt Börsen
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An den ostasiatischen Börsen haben sich am Freitag alle Blick gen Europa gerichtet. Denn die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), monatlich für 60 Milliarden Euro Wertpapiere kaufen zu wollen, trieb die Börsen quer durch die gesamte Region an. So schloss der Markt auf den Philippinen auf Allzeithoch. Investoren setzten nach dem Kaufprogramm der EZB darauf, dass zunehmend Anlagegelder in risikoreichere Investments fließen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil der Umfang überraschend groß ausgefallen war mit insgesamt über 1 Billion Euro. "Das Tempo, die Größe und die Reichweite des EZB-Programms übertrifft die anfänglichen Erwartungen und auch unsere eigenen Schätzungen", hieß es von Morgan Stanley.

Der Nikkei-Index in Tokio stieg um 1,1 Prozent auf 17.512 Punkte - auch beflügelt von der Schwäche des Yen, denn der US-Dollar legte auf Tagessicht zu. Auch in China stiegen die Kursbarometer, obwohl neue Konjunkturdaten nicht unbedingt überzeugen konnten. Die chinesische Industrie verharrte auch im neuen Jahr unterhalb der Wachstumsschwelle. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg zwar leicht, blieb aber unterhalb der Expansionsschwelle. Einige Marktteilnehmer - vor allem in Tokio - werteten den Anstieg des Indexes aber durchaus positiv.

In Schanghai hinkte der Leitindex mit einem Plus von 0,3 Prozent den übrigen Börsen hinterher. Nach teils massiven Kursgewinnen der vergangenen Tage hat der Leitindex den Kurssturz vom Wochenstart inzwischen wieder annähernd wettgemacht. Auslöser des Einbruchs waren Maßnahmen Pekings gegen exzessive Spekulationsgeschäfte aus Angst vor einer Überhitzung des Marktes. Auf Wochensicht stand ein Verlust von 0,7 Prozent zu Buche. In Sydney, wo die Börse am Montag wegen des Nationalfeiertag geschlossen bleibt, stiegen vor allem Werte aus dem Versorger- und Energiebereich.

Am Rohstoffmarkt stiegen die Preise für Öl und Gold. Während die Liquiditätsschwemme der EZB den Goldpreis beflügelte, stiegen die Ölpreise, nachdem bekannt geworden war, dass Saudi-Arabiens König Abdullah gestorben war. Der Tod des Königs sorge für etwas Verunsicherung bezüglich der weiteren ölpolitischen Strategie des wichtigsten Ölförderers der Welt, so Beobachter. Zuletzt hatte Saudi-Arabien seine Preise gesenkt und keinerlei Anstalten gemacht, mit Fördersenkungen auf den Absturz des Ölpreises zu reagieren. Am Markt setzten nun einige Beobachter auf ein Umdenken.

Auf Unternehmensseite stellte Hutchison Whampoa das Gesprächsthema Nummer eins. Die Aktie legte nach der Ankündigung zum Kauf der britischen O2 für rund 10 Milliarden Britische Pfund in Hongkong um 3,0 Prozent zu. In Sydney, aber auch an anderen Börsen profitierten Aktien aus dem Ölsektor von der Unsicherheit am Ölmarkt und den gestiegenen Preisen. Woodside Petroleum kletterten um 2,3 Prozent und Origin Energy um 3 Prozent. Getrieben von der Yen-Schwäche zeigten sich in Tokio Exportwerte mit Aufschlägen. Toyota Motor und Fuji Heavy Industries zogen um 1,3 bzw. 2,7 Prozent an. Im Versicherungssektor profitierten Lebensversicherungswerte von höheren Renditen. Dai-ichi Life legten um 5,3 und Sony Financial Holdings um 4,0 Prozent zu.

SoftBank gewannen 4,2 Prozent. Pläne zur Zusammenlegung der heimischen Telekommunikationsaktivitäten kamen gut an. Sony kletterten um 4,8 Prozent. Neben der Yen-Schwäche verwiesen Analysten auf das hohe Engagement des Elektronikkonzerns in Europa.

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