Alt 12.01.15, 13:47
Standard Cheung Kong und Hutchison halten Hongkong im Plus
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Ohne einheitliche Richtung haben sich die Börsen in Ostasien am Montag nach negativen Vorgaben aus Europa und den USA gezeigt. Während an der Tokioter Börse wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde, ging es in Schanghai kräftiger abwärts mit dem Börsenindex, er büßte 1,7 Prozent ein auf 3.231 Punkte.

Die Nachbarbörse in Hongkong konnte sich dem Abwärtssog aber entziehen, der HSI legte um ein halbes Prozent zu. Verantwortlich dafür waren zwei Aktien: Die Schwergewichte Cheung Kong und Hutchison Whampoa. Sie schossen um 15 bzw 13 Prozent nach oben, nachdem Li Ka-shing, der reichste Asiate, am Freitag angekündigt hatte, sein Imperium aufzuspalten. Die Immobilienbeteiligungen beider Unternehmen sollen an ein neues, an der Hongkonger Börse notiertes Unternehmens namens CK Property übergehen.

Die Besitztümer der beiden Unternehmen im Ausland sollen getrennt davon in das Unternehmen CKH Holdings überführt werden, das auch an die Börse geht. "Das Neubewertungspotenzial aus der Restrukturierung für die Aktien von Cheung Kong und Hutchison ist immens", so die Analysten in einer Bewertung der Li-Ka-shing-Pläne.

In Schanghai sprachen Teilnehmer unterdessen von Gewinnmitnahmen nach den fulminanten Kursgewinnen im vergangenen Jahr, besonders zum Jahresausklang. Hinzu gekommen sei, dass einige Anleger Gelder vom Aktienmarkt abgezogen hätten um Pulver vorzuhalten für eine ganze Reihe anstehender Börsengänge. Für Vorsicht sorgte daneben, dass der chinesische Immobilienentwickler Kaisa Group der Zahlung eines Dollar-Zinskupons nicht fristgerecht nachkam.

Belastungsfaktor in Asien allgemein war wie in Übersee die neuerliche Schwäche der Ölpreise. Nachdem diese sich in der Vorwoche einige Tage halbwegs stabilisieren konnten, ging es zuletzt wieder steil abwärts. Die Nordseesorte Brent kostete zuletzt nur noch 48,97 Dollar und lag nur knapp über ihrem jüngsten Fünfeinhalbjahrestief. Die Ölpreise waren schon am Freitag in den USA in die Knie gegangen, hatten sich dort im späten Geschäft aber wieder kräftig erholt - bei Brent auf über 50 Dollar.

Marktteilnehmer führen die niedrigeren Ölpreise auf Brände in zwei US-Raffinerien zurück, in deren Folge wegen der damit ausfallenden Verarbeitungsmöglichkeiten die Nachfrage nach Rohöl sinken dürfte. Hinzu kommt eine gesenkte Ölpreisprognose von Goldman Sachs. Langfristig sehen die Experten das Rohöl nur noch bei 70 nach zuvor 90 Dollar. Im zweiten Quartal befürchten sie zudem, dass Brent-Öl 42 Dollar erreichten wird und auch im dritten Quartal nicht über die 50er Marke hinauskommen wird.

An den meisten anderen Aktienmärkten in Ostasien fielen die Kursbewegungen bei den Leitindizes gering aus. Am stärksten bewegte sich noch der S&P/ASX 200 in Sydney. Er schloss mit einem Minus von 0,8 Prozent. Für Verluste sorgten hier die jüngsten Preisrückgänge beim Öl und auch beim Eisenerz. Am Markt gehe die Sorge vor schlechteren Ratings für Unternehmen aus der Energiebranche um, hieß es. Woodside Petroleum verloren 1,9, Santos 5,2 und Origin Energy 3,3 Prozent. Der gestiegene Goldpreis bescherte Newcrest Mining, Evolution Mining und AngloGold Ashanti dagegen Gewinne zwischen 2,5 und 6,2 Prozent.

Der Preis der Feinunze Gold legte in Asien weiter leicht zu von 1.223 auf 1.226 Dollar. Das Edelmetall profitierte von seinem Ruf als sicherer Hafen und der tendenziell nach hinten verschobenen Zinserhöhungserwartung in den USA. Am Devisenmarkt gab der Dollar tendenziell nach, erholte sich nach Handelsende in Ostasien aber wieder deutlich. Der Euro verteidigte zunächst sein wieder auf deutlich über 1,18 Dollar gestiegenes Niveau und der Yen stieg von Tiefs um 119,80 je Dollar am Freitag auf 118,20. Hintergrund waren die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die nicht vollends überzeugend ausgefallen waren, womit die Zinserhöhungserwartungen in den USA einen Dämpfer erhalten hatten. Zuletzt kostete der Euro aber wieder 1,1815 Dollar und der Dollar 118,70 Yen.

In Seoul hielten sich Samsung Electronics mit einem Plus von 0,1 Prozent einen Tick besser als der Gesamtmarkt. Nach einer Reihe positiver Analystenkommetare nach den ersten Indikationen für das Ergebnis im vierten Quartal habe es leichte Käufe gegeben, hieß es.

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