Alt 08.05.14, 12:59
Standard Steigende Exporte Chinas machen Anlegern Mut
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Überraschend positive Konjunkturdaten aus China und Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise haben am Donnerstag an den ostasiatischen Finanzmärkten für gute Stimmung gesorgt. Erstmals ging der russische Staatschef Putin am späten Mittwoch auf den Westen zu und rief die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine auf, ihre für Sonntag geplanten Abspaltungsreferenden zu verschieben. Das sorgte schon an den US-Börsen für etwas Erleichterung.

Zuversicht lösten außerdem die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen aus. Demnach befindet sich die US-Wirtschaft auf einem soliden Wachstumskurs.

Am stärksten fiel das Plus in Tokio aus, wo die Kurse am Mittwoch im Durchschnitt noch um fast 3 Prozent nachgegeben hatten. Der Nikkei-Index stieg um 0,9 Prozent auf 14.164 Punkte. Er profitierte auch vom leicht nachgebenden Yen. Auch hier machte sich die leichte Entspannung in der Ukraine-Krise bemerkbar. Die als sicherer Hafen geltende japanische Währung gab von rund 101,50 je Dollar zur gleichen Zeit am Vortag auf zuletzt 101,85 nach.

Viel Stärke habe der Dollar nicht gezeigt nach den Yellen-Aussagen, meinte ein Marktteilnehmer skeptisch. Der Dollarkurs sei aber für die japanischen Exporteure die kritische Größe und spiele damit auch für die ausländische Nachfrage nach japanischen Aktien eine ganz wesentliche Rolle.

Der Preis für die Feinunze Gold verharrte derweil auf dem bereits am späten Mittwoch deutlich ermäßigten Niveau knapp über 1.290 Dollar. Ähnliches galt für den Ölmarkt. Auch dort tat sich wenig im Vergleich zu den Vortagesschlussständen.

An der Börse in Schanghai konnten zwischenzeitlich kräftigere Gewinne nicht gehalten werden. Am Ende stand ein Plus von lediglich 0,3 Prozent. Für einen positiven Impuls hatten die überraschend gestiegenen chinesischen Exporte im April gesorgt. Analysten hatten nach einem kräftigen Minus im Vormonat hingegen erneut rückläufige Ausfuhren erwartet. Auch die Importe Chinas waren nach einem kräftigen Minus im März nun wieder gestiegen.

Als eine Reaktion darauf stieg der Yuan von knapp 6,2350 je Dollar deutlich auf 6,2254. Analysten rechnen damit, dass das Exportwachstum in den kommenden Monaten an Dynamik gewinnen und der Yuan deswegen wieder aufwerten wird. Angesichts der Konsolidierung bei den Exporten und den meisten Einkaufsmanagerindizes aus China stünden die Chancen gut, dass die chinesische Notenbank nach der Abwertung des Yuan in den ersten Monaten wieder eine Erholung der Landeswährung zulassen werde, sagte Volkswirt Bill Adams von PNC Financial Services.

An den Finanzmärkten dämpften die Handelsbilanzzahlen Befürchtungen eines nachlassenden Wachstumstempos im Reich der Mitte. Das machte sich auch am australischen Aktienmarkt bemerkbar. Dort ging es um 0,8 Prozent aufwärts. China ist für die rohstofflastige Industrie Australiens der wichtigste Handelspartner. Hinzu kamen robust ausgefallene Arbeitsmarktdaten. In "Down Under" wurden im April mehr Stellen geschaffen als von Ökonomen erwartet. Der Austral-Dollar schnellte vor diesem Hintergrund von 0,9320 auf 0,9382 US-Dollar nach oben.

Bei den Einzelwerten an den Aktienmärkten standen in China Kasinoaktien wie Sands China, Galaxy Entertainment, MGM China und Wunn Macau unter Druck. Einer Studie der Credit Suisse zufolge fielen die Umsätze an den Glücksspielgeräten an den jüngsten Maifeiertagen niedriger aus als in den vergangenen Jahren.

In die Kategorie "bei Gerüchten kaufen und bei Fakten verkaufen", fiel Marktteilnehmern zufolge das Minus bei Softbank von 1,6 Prozent. Das Unternehmen hatte am Mittwoch nach Börsenschluss einen Gewinn in Aussicht gestellt, der über den bisherigen Prognosen von Analysten liegt. Einige Analysten äußerten sich aber auch pessimistisch zu den ambitionierten Wachstumsplänen und dem hohen Schuldenstand des Unternehmens nach den 25 Milliarden Dollar schweren Übernahmen in den vergangenen drei Jahren.

Nach guten Quartalsergebnissen gewannen Mitsui & Co. unterdessen über 3 Prozent und zogen in ihrem Sog auch die Kurse anderer Großhandelshäuser wie Mitsubishi Corp. und Sumitomo Corp. mit nach oben. Nintendo wurden dagegen mit einem Minus von 0,7 Prozent abgestraft nach dem Ausweis eines Quartalsverlusts. Panasonic büßten 2,2 Prozent ein, nachdem der US-Elektrofahrzeugbauer Tesla bestätigt hatte, dass die Japaner sich an der geplanten Riesenfabrik zum Bau von Autobatterien beteiligen wollen. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, zumal darüber schon spekuliert worden sei und der Panasonic-Kurs deswegen zuletzt auch zugelegt habe.

In Sydney profitierten Fortescue Metals mit einem Plus von 4,1 Prozent von einer Studie von Morgan Stanley, wonach der Eisenerzpreis erst bei einem Niveau von unter 85 Dollar je Tonne ein Problem für das Unternehmen wird. Die Analysten rechnen derweil für die kommenden drei Jahre mit einem Niveau von 111 Dollar.

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