Alt 19.06.12, 14:04
Standard Spanienrenditen lassen auf steigende Aktienkurse hoffen
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Steigende Hoffnungen auf geldpolitische Konjunkturstimuli in den USA könnten den Aktienkursen an Wall Street am Dienstag zu leichten Eröffnungsgewinnen verhelfen. Die Vorgaben stehen durchaus günstig. In Europa sinken die Renditen für zehnjährige Spanienanleihen ganz leicht, obwohl das hoch verschuldete Land bei einer Auktion von Kurzläufern deutlich höhere Renditen akzeptieren musste. Immerhin fiel die Nachfrage überzeugend aus. An den europäischen Aktienmärkten sorgt die leichte Entspannung bei den zehnjährigen Staatstiteln der Iberer für Erleichterung. Vor der Eröffnungsglocke steigt auch der Terminkontrakt auf den S&P-500 um 0,2 Prozent auf 1.344 Punkte, sein Pendant auf den Nasdaq-100 um 0,3 Prozent auf 2.597 Zähler.

Das Hauptaugenmerk richten Anleger bereits auf die am Dienstag beginnende zweitägige Sitzung der Federal Reserve. Unter Marktbeobachtern gilt es als nahezu ausgemachte Sache, dass die Geldpolitiker um Notenbankpräsident Ben Bernanke die Ende Juni auslaufende "Operation Twist" verlängern werden, um der lahmenden US-Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. Aus der Fed war jüngst zu vernehmen, dass die Risiken für die US-Wirtschaft in Folge der Euro-Krise höher eingestuft werden. Bei der "Operation Twist" werden Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten durch Papiere mit längeren ersetzt, um die Marktzinsen am langen Ende zu drücken. Der Leitzins dürfte zudem auf dem Rekordtief von 0 bis 0,25 Prozent bleiben.

"Es gibt aber auch kritische Stimmen am Markt, die selbst bei einer Ausdehnung der 'Operation Twist' enttäuscht wären. Ein solcher Schritt könnte schlicht zu wenig sein, um den Risikoappetit anzuheizen", sagt Marktstratege David Morrison von GFT Markets. Investoren könnten auf eine dritte Runde geldpolitischer Lockerungen setzen. "Mit den steigenden Erwartungen wächst natürlich auch das Enttäuschungspotenzial", so der Experte weiter. Wenig Einfluss auf die Märkte zeigen indes die aktuellen Immobiliendaten. Die Zahl der Baubeginne ist im Mai überraschend gefallen. Dagegen zogen die Baugenehmigungen unerwartet kräftig an.

Von den nachgebenden Spanienrenditen profitiert der Euro, der klar über die Marke von 1,26 US-Dollar klettert. Auch der Yen macht an Boden zur US-Devise gut. Damit steigt auch der Ölpreis, den ein sinkender Dollar macht Rohöl für Investoren außerhalb des Dollarraums günstiger.

Unter den Einzelwerten sind Oracle vorbörslich mit einem Aufschlag von 4,1 Prozent gesucht. Die Software-Schmiede hat ihre Viertquartalszahlen drei Tage früher als erwartet vorgelegt und dabei auch substanziell überrascht. Denn die Geschäftszahlen übertrafen die Marktprognosen, zudem erweitert das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm um 10 Milliarden Dollar. Microsoft stellte einen mit dem Betriebssystem Windows operierenden Tablet-Rechner vor, die Aktie zieht um 0,8 Prozent an. Walgreen steigen um 2,6 Prozent. Der Drogeriekettenbetreiber hat sich einen 45-prozentigen Anteil am Gesundheits- und Kosmetikkonzern Alliance Boots für 6,7 Milliarden Dollar gesichert.

FedEx sinken dagegen um 1,3 Prozent, die Viertquartalszahlen des Paketversenders kommen nicht gut an. Händler bemängeln die schwache Umsatzentwicklung und den enttäuschenden Ausblick auf die erste Periode. Die Aktien des Kaufhausbetreibers J.C. Penney fallen um 7,5 Prozent, nachdem Präsident Michael Francis nach nur acht Monaten zurückgetreten ist.

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