Alt 07.09.12, 14:01
Standard Trotz schwachem Arbeitsmarkt leicht im Plus
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Drei Dinge braucht die US-Konjunktur: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Neue Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt zeigen nun, dass weniger Stellen geschaffen werden als erhofft. Im August waren es genau 96.000, Experten hatten mit 125.000 gerechnet, manche Flüsterschätzung lag noch höher. Allerdings steigt damit auch die Fantasie, dass die US-Notenbank massive Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur beschließen könnte. Daher zeigen sich die Aktienfutures recht robust.

Eine weitere böse Botschaft kommt aus dem kalifornischen Santa Clara: der dort ansässige Chip-Gigant Intel hat gewarnt, das bisherige Umsatzziel für das dritte Quartal nicht zu erreichen. Vor allem die Höhe überrascht, wie Experten sagen: Der Umsatz werde um 300 Millionen Dollar unter dem unteren Rand der bisherigen Prognose liegen, sagt der Konzern. Bereits im Juli musste Intel an seiner Prognose Abstriche machen, Grund war die lahmende PC-Nachfrage. Die Aktie verliert vorbörslich 2,3 Prozent. Auch der Nasdaq-Futures wird in Mitleidenschaft gezogen, er gewinnt nur noch 0,1 Prozent nach plus 0,3 Prozent vor der Umsatzwarnung. Der S&P-500-Futures steigt um 0,5 Prozent

Dass die Indizes nicht schwächer tendieren, verdanken sie auch der EZB. Zur Freude der Börsianer hatte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag Anleihekäufe von Krisenstaaten in unbegrenztem Umfang angekündigt. In Europa hat sich die Euphorie an den Börsen am Freitag fortgesetzt. Ein Hauptprofiteur ist naturgemäß der Euro, der seinen Aufwärtskurs ebenfalls fortsetzt und erstmals seit Juni wieder über 1,27 Dollar kostet. Mit den schwachen US-Daten klettert er sogar bis auf 1,2770 Dollar. Und er steigt selbst zum betonharten Schweizer Franken, der an sich von der Nationalbank mühsam niedrig gehalten wird. Die Tresaurys sind mit den Arbeitsmarkdaten ins Plus gedreht. Die Rendite der Zehnjährigen fällt auf 1,65 Prozent.

Die Aktien des Waffenherstellers Smith & Wesson steigern sich vorbörslich um 3,2 Prozent. Smith & Wesson hatte seinen Geschäftsjahresausblick angehoben auf 85 bis 90 Cents je Aktie. Bislang hatte das Unternehmen 60 bis 65 Cents in Aussicht gestellt. Auch die Umsatzprognose wurde erhöht.

Ein Kursdebakel erleben die Aktien von Audience Inc., die um 61 Prozent abstürzen. Das Unternehmen hatte am Donnerstag nachbörslich mitgeteilt, dass seine Sprachsteuerungstechnologie wahrscheinlich nicht in der nächsten Generation des iPhones von Apple verwendet wird. Apple wird sein neues iPhone kommende Woche vorstellen. Die Apple-Aktie tendiert mit einem Plus von 0,3 Prozent nur wenig verändert. Amazon.com steigen um 0,4 Prozent. Am Donnerstag hatte der Titel im regulären Handel bereits 2 Prozent gut gemacht. Das Unternehmen hatte am Donnerstag seine neuen Modelle des Tablet PC Kindle Fire HD vorgestellt, die 199, 299 und in der High-End-Version 499 Dollar kosten sollen.

Ebenfalls im Technologiesegment kamen die Dell-Papiere am Donnerstag nachbörslich um 1,1 Prozent voran. Der Computerhersteller hatte eine Quartalsdividende von 8 Cents je Aktie angekündigt. SunTrust Banks profitieren von der Ankündigung, Coca-Cola-Aktien im Wert von rund 1,2 Milliarden Dollar verkaufen zu wollen. Der Kurs steigt um 2,7 Prozent. Coca-Cola-Aktien legen ungeachtet der Transaktion um 0,7 Prozent zu.

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